Full text: Genie- und Pionnierwesen (Heft 59)

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10 Emerich Zinner, 
Ueberblicken wir nun, wie Hauptmann Norrman feinen Forderungen 
gerecht zu werden verfucht. 
Er bildet feine Brückeneinheit oder Equipage aus 8 Vorder- und 8 Mittel- 
Ponton-Wagen, 2 Bock-, 8 Balken- und 2 Requifiten-Wagen; ferner aus 2 Gepäcks- 
und Küchenwagen, ı Effedten-, ı Pionnier,, I Feldhofpitals-Wagen und endlich 
aus 3 Futter-Wagen, in summa aus 36 Wagen. Zur Fortbringung diefes Trains, 
bei Annahme von 3 Pferden per Wagen, benöthigt er mit Einfchlufs 
und Refervepferde zufammen 126 Pferde. 
Nir fehen alfo bei einer bedeutenden Wagenvermehrung 
fchwedifche Brückenequipage eine gleiche Zahl Pferde, alfo nur 
von Trainfoldaten. 
Die Zahl der eigentlichen Brücken-Wagen felbft ift von I5 auf 28 geftiegen, 
die Gattungen derielben von 3 auf 5, denn einiger Unterfchied mag zwifchen den 
mit verfchiedenen Namen belegten Wagen in der Packung und Beladung doch 
vorherrfchen, und ift diefer noch fo gering, fo ift dem im Punkte 3 geftellten Vor- 
haben nicht nur nicht entfprochen, fondern gerade entgegen gewirkt. Da die 
Belaftung durchgängig eine geringere werden mufste, fo find auf den erften drei 
Wagengattungen nur je ein halbes Feld Pfoften und auf den erften zwei Gattungen 
wieder aufser den Pontonen fonft nichts, als die dazu gehörigen Fahr- und Anker- 
seräthe, auf den Bock-Wagen dafür aber obenauf je drei Böcke verladen. 
alfo bei der Equipage 8 zweitheilige Pontone und 6 Böcke vorhanden. 
Die Balkenwagen hingegen find mit je einem Felde 
der Reit- 
gegen die alte 
eine Erfparnifs 
Es find 
Balken, Land- 
fchwellen, Unterlagsriegeln und verfchiedenen anderen kleineren Geräthfchaften 
beladen. 
Man fieht auf den erften Blick, dafs durch diefe Vertheilung des Materiales 
auf den Wagen, die einfache, einheitliche und überfichtliche Verladungsweife, 
wie wir fie bei der öfterreichifchen Brücke befitzen, nicht mehr vorhanden ift. 
Ueberdiefs wurde diefe unvortheilhafte Abweichung von der öfterreichifchen 
Ladeweife noch dadurch verftärkt, dafs auf einzelnen Wagen aufser den oben 
angegebenen Halbfeld-Pfoften .und dem Feld-Balken noch ein 
untergebracht ift. 
Die Requifitenwagen enthalten die für die Inftandl 
erforderlichen Werkzeuge und Requifiten 
und anderen kleineren Geräthfchaften. 
Refervematerial 
raltung der Equipage 
‚ nebft Referve-Ankern und Seilen 
Von den übrigen noch beigegebenen Wagen befagt ihr Name auch ihren 
Zweck. Näheres hierüber gehört wohl nicht hieher 
wagens mufs erwähnt werden, dafs derfel 
von Materialien zur Errichtung von Nothl 
‚ nur Betreff des Pionnier- 
be zur Aufnahme von Schanzzeug, fowie 
rücken beftimmt ift. 
Aufserdem führt jeder Wagen ohne Unterfchied noch mit fich: Stalleffecten, 
Tornifter, Futterfäcke, Pferdepflöcke, Fouragirftricke und Waffereimer für feine 
Befpannung, fowie Schmierbüchfe, Spaten und Axt. Diefe Gegenftände find theils 
an der Aufsenfeite der Wagen angebracht, theils in Kiften verpackt. Letztere, je 
zwei per Wagen, aus Eifenblech gefertigt, find auf den ober den Achfen fitzenden 
Federn verfchiebbar angebracht. Diefe Einrichtung ermöglicht, 
und ebenfo wieder alle Hinter-Kiften alle 
biges Vertaufchen derfelben. 
Nach diefer Befprechung über die allgemeine Einrichtung und Beladung 
der Wagen, gehen wir auf die Leiftung mit dem Geräthe über. 
Nach dem Wiener Mafse berechnet. ift man im Stande, mit dem Materiale 
der projecdtirten Equipage eine Brücke, und zwar nur auf Pontonen mit 31 Klafter 
und bei Verlängerung derfelben durch Böcke, von 4rt 
91/, Fufs Breite herzuftellen. 
Da eine Ausnützung des Materiales in letzterer Hinficht, wie fchon früher 
rachgewiefen wurde, zu befonderen Ausnahmen gehört, fo ift mithin die Mehr- 
leiflung gegenüber der alten fchwedifchen und unferer Birago’fchen Brücke mit 
da alle Vorder- 
r Wagen einander gleich find, ein belie- 
Klafter Länge und 
  
    
  
  
	        
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