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Emerich Zinner.
Das Fehlen der Vorköpfe an der Bockfchwelle erfchwert die Handhabung
beim Aufftellen des Bockes fehr: auch finden die Pfoftenleger aus sleichen
Grunde beim Aufftellen eines Bockes im Waffer zum Halten Hes Einbaugliedes
keinen Platz.
Das Herbeitragen der Bockfchwellen, nach des Proponenten Manier auf
zwei unte Feefchohenen Prügeln, ift namentlich über Ufer] böfchungen hinab faft
unmöglich. Unfere Tragringe ermöglichen nicht nur diefen Fall anftandslos, fon-
dern aha uns auch ein a viel fchnelleres Einziehen
der Hängketten, dann ein viel einfacheres Verftellen der Ketten zum Heben und
Senken des Bockes felbft und die Ketten tragen, was endlich die Hauptfache itt,
vermöge ihrer Anbringung bei uns ficher b ee, als nach der Projectsmethode.
Der Bock, in feiner Gefammtheit betrachtet, fchliefst Zweifel über feine
Stabilität nicht aus. Die Füfse, nur ıo bis 18 Grad von der Verticalen abw eichend,
ftehen zu gerade, der Couliffen- Spielraum ift zu grofs und läfst fich durch die Keile
bei der V erfchiedenartigkeit der Schrägen der Couliffe nicht ganz beheben, die
Verzwängung ift alfo ungenügend. Das Eintreiben der Füfse mit Schlägeln ift bei
ihrer Stärke und bei en Boden nicht zuläffig. Diefe find defshalb auch fchwer
zu handhaben, befonders bei gröfseren Flufstiefen und F lufsgefchwindigkeiten, da
nicht nur ihre Stärke, Bildern noch mehr der bewegliche, ovale Schuh hindert:
wenn er vom Waffer erfafst und gedreht wird, wodurch das Setzen des Fufses
[ogar unmöglich gemacht werden kann.
Die Balken find, wie fig. 2 zeigt, ftatt wie bisher mit eingefetzten Eichen-
kämmen, mit eifernen Können verfehen, wodurch diefelb en etwas kürzer und
Fig. 2. leichter wurden. Die Ruder wur-
den etwas kürzer gemacht, und am
Schafte derfelben an der Befchlags-
platte ein Ring angebracht, an
welchem ein beweglicher Ruder-
pflock mit Bolzen und Mutter an-
gemacht ıft. Diefe Einrichtung mag fich gut bewähren hindert aber den Gebrauch
des Ruders zum Schieben.
Die Ganzpfoften wurden, ftatt wie bisher mit ı Schuh Breite, nur mit
729 Decimalzoll Breite und die H albpfoften mit der halben Breite der Ganz-
pfoften angefertigt.
Die vielen Gründe, die Norrman für die Verfchmälerung der Pfoften
angibt, find durchaus nicht ftichhältig; der Raum geftattet es nicht, diefs Punkt
für Punkt zu beweifen, doch die eine Thatfache fei w enigftens angeführt, dafs der
Herr Projectant in. einem Irrthume befangen ift, wenn er glaubt, dafs unfe
gröfseren Pfoften unhandfam und defshalb von de Pfoftenlegern nie zwei Stück
davon auf einmal übernommen und gelegt werden können. We il fie diefs können
und ftets anftandslos bewirkt haben, kann man alfo mit Beftimmtheit behaupten,
dafs wir mit unferen Pfoften, weil fie eben gröfser find, fomit für eine beftimmte
Brückenläuge mit viel weniger Stücken (mit 23 gegen 31 bei gleicher Felder-
länge) zu hantiren haben, entfchieden im Vortheile find. Diefer Fa&or fällt
aber fchwer in die Wagfchale, denn bekanntlich hängt von den Pfoftenlegern
die Zeit des Brückenfchlages zum Theile ab: find alfo diefe wohlgefchult, fo
darf vom Einbaue der bis zu jenem der letzten ee keine Unter-
brechung mehr eintreten, indem die Einbau-Partien felbft bei gleicher Schulung
ja niemals auf fich warten laffen dürfen.
Noch mufs bemerkt werden, dafs der Projectant fich im Irrthume befindet,
und feine Berechnungen auf falfchen Annahmen fufsen. indem die öfterreichifchen
Brückenpfoften nicht ıY/,, fondern ı/, Zoll Dicke befitzen, mithin mehr Trag-
fähigkeit haben als feine Brückenpfoften.
Ueber den Werth aller früher angeführten Veränderungen an den Brücken-
geräthen läfst fich alleı
‘dings ohne eine eingehende Erprobung fchwer ein ganz