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86 Emerich Zinner.
dafs man ihn für vollkommen eben anfehen kann, und defien Oberfläche aus
feftem, gewachienen Boden befteht, fonach keinerlei oder nur weniger Herrich-
tungen Bed ift ficher nicht nur che an jedem beliebigen P le fondern
nur äufserft felten, nur als eine Ausnahme von gewöhnlichen
Bodenverhältni ffe n vorzufinden. Ob aber da, wo diefs vielleicht der
Fall wäre, die Localität gerade mit einem ftrategifch oder taktifch wichtigen
Punkte zufammenfällt, wäre zu bezweifeln, ja es liegt in der Natur der Sache,
dafs diefes zufällige Zufammentreffen kaum ftattfinden wird.
Hat man ferner erwogen, was das heifst, das Oberbau-Materiale von ungefähr
3 öfterreichifchen Meilen (genau 2947 ®/, Klafter) Länge — fo viel beträgt nämlich
die Schienenftrang-Ausdehnung der ganzen Glorine — auf den Verwendungsplatz
zu transportiren? Was gehören zu einer folchen Maffe von Materiale für Transport-
mittel? Wie viele Hände, diefes fchnellftens auf- und abzuladen? Zudem darf man
nicht vergeffen, dafs das eiferne Oberbau-Material nach dem Syftem Köftlin und
Battig, w A ‚wie fchon gefagt, allein nur für die fogleiche Bahnlegung auf
gew achfenem Boden anwendbar ift, fchwer vorzufinden fein wird, indem es
Beher noch fehr wenig Eingang in die Praxis gefunden hat, und alle jetzt befte
henden Bahnen fait durchgängig andere Oberbau-Syfteme befitzen.
Nach diefen Für und Wider über die Glorine tritt an uns nun die Frage
heran, was ift zu thun, um aus der an und für fich guten Idee dennoch Nutzen zu
[chöpfen? Die Antwort ift fehr einfach. Man verfehe wichtigere Feftungen, grofse
Waffenplätze, wichtige ftrategifche Punkte , fowie gröfsere Eifenbahn-Knoten
punkte fchon im Frieden, alfo mit tabilen Glorinen, falls die dafelbft
beftehenden Eifenbahnen nicht ohnehin genug Rangirgeleife befitzen, welche
grofsartige Maffentransporte erlauben; man halte ferner für die Errichtung
mobiler Glorinen an geeigneten und eigens hergerichteten Punkten die
dazu erforderlichen Materialien ftets, alfo auch fchon in Friedenszeiten, in Bereit-
[chaft, und ftelle diefe zeitweife den Feldeifenbahn-Abtheilun-
gen zur Verfügung, damit fie fich mit dem Legen und Abreifsen gehörig
vertraut machen können. Selbftverftändlich müfste auch jeder folchen Garnituı
einer mobilen Glorine eine grofse Zahl von transportablen, im Frieden
deponirten Verlade-Rampen beigegeben fein, welche das Ein-
parkiren nicht nur an den Längen- fondern auchan den Stirnfeiten der Waggons,
und Aus-
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wenigftens am Kopfe der Sturzgeleife erlauben, denn fonft wären die Vortheile
der gleichzeitigen Maffen- Ein und Auswaggonirung im Bedarfs
falle nicht entfprechend auszunützen
Sollte aber ein Transport der Glorine auch in Feindesland für einen
befonders günftigen, oben als Ausnahme bezeichneten Fall vortheilhaft erfcheinen,
dann müfste man natürlich auch hier auf den Transport zuflammenfetzbarer
Laderampen denken, da diefe nicht fo fchnell an Ort und Stelle erzeugt werden
können.
Der zweite Ausftellungs-Gegenftand, auf welchen wir noch unfere
Aufmerkfamkeit zu lenken haben, ft der U niverfal-Egalifatorfammtden
ftellbaren Abfe hiebeiben von2M#+ EBollitzer
gewefenem Ingenieur
der k. k. privilegirten Staatseifenbahn-Gefellfchaft.
Beide Erfindungen „— denn die ftellbaren Abfehfcheiben find auch ohne
den Egalifator zu gebrauchen — find ganz neu.
Deren praktifchen Werth feftzuftellen, mufs fomit erft fpäteren Proben
berlaffen werden, doch kann man ihnen jetzt fchon eine günftige Verwerthung
durchaus nicht abfprechen.
Der Univerfal-Egalifator hat den Zweck, gefunkene Bahngeleife zu
heben, die hiedurch gehobenen Schwellen mit dem zunächft liegenden Bettungs-
materiale zu unterftopfen, die ftattgehabte Senkung des Geleifes zu meffen und
die Spurweite und Lage des Geleites in Bez
Apparat, welcher
(
auf Rädern mit Spurkränzen einen ftarken Rahmen trägt und
der Ueberhöhung zu prüfen. Der