Full text: Genie- und Pionnierwesen (Heft 59)

  
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Das Pionnierwefen. 39 
weil diefer Apparat der erfte feiner Art ift, und wegen der Eile der Erzeugung 
desfelben, manche Conftrudtions - Beftandtheile ftärker als nöthig gehalten 
worden; fomit wäre eine Gewichtsverminderung bei den nächften Neu-Erzeugunge: 
wohl zu erwarten. Dies Mitführen diefes Apparates, den man mit Rück ehr auf 
unfere Zwecke eigentlich richtiger mit dem Namen Niveauregulator belegen 
könnte, ift ja auch gar nicht nöthig, da er fich bald in allen gröfseren Bahnhöfen 
ohnediefs einbürgern dürfte, daher im Bedarfsfalle wohl auf diefem Wege zu 
haben fein wird. Nichtsdeftoweniger fei die Aufmerkfamkeit der Militär-Eifen- 
bahn-Abtheilungen fchon jetzt auf diefen Ge genftand gelenkt, um, wenn fich der- 
felbe in der Praxis bewährt, die Frie er fchon dazu zu benützen, diefen 
Apparat verftehen und handhaben zu lernen. 
Die von demfelben Erfinder ausgeftellten ftellbaren Abfehfcheiben 
‚ezwecken hauptfächlich eine genaue Meffung der nothwendigen N 
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beziehungsweife eine Vorausnivellirung des Bahn-Oberbaues und ferner eine 
Erfparnifs an Arbeitskraft, da die beiden Arbeiter, welche fonft nach den alther- 
gebrachten Methoden zum Aufhalten der jetzt gebräuchlichen Vifirkreuze dienten, 
entbehrlich werden. 
Diefe ftellbaren Abfehfcheiben find felbftverftändlich auch ganz unabhängig 
von dem Univerfal-Egalifator zu gebrauchen. 
Jede der drei zu einer Garnitur gehörigen ftellbaren Abfeh- 
fcheiben ift im Wefentlichen aus folgenden Theilen zufammengefetzt: 
Aus einer gufseifernen Fufsfch eibe mit drei a zum Eindrücken 
in den Boden, damit die Scheibe ftehen bleibt, ohne gehalten zu werden. 
Aus diefem Umftande werden zwei Arbeiter eı fpart und die ganze Operation der 
Nivellirung kann durch ein mit der höchft einfachen Operation vertrautes 
Individuum ohne viele Mühe allein ausgeführt werden. Hat der 
Arbeiter zwei Scheiben eingefteckt. und richtig eingeftellt, fo fteckt er nun auch 
die dritte wieder fo wie die erften zwei auf ungefähr 2ı Meter oder etwa drei 
Schienenlängen ein, da die ganze Vifirebene nicht viel mehr als 42 Meter betra- 
gen foll, und vifirt fie dann nach den beiden vorigen ein. Diefe Arbeit wird bis 
zum nächften Gefälisbruche der Schienenftränge, wo fie natürlich wieder ganz 
vom Neuen zu beginnen hat, derart fortgefetzt, dafs nur immer die rückwärtige 
Abfehfcheibe nach und nach vorwärts vorgefteckt wird. 
Diefer Umftand bedingt natürlich ein beftändiges Hin- und Hergehen des 
Nivelleurs, da diefer ja nur auf fich allein angewiefen ift, hat aber gegenüber den 
jetzt üblichen Nivellirmethoden den Vortheil eines fchnelleren, richtigeren 
Ablefens der Niveaucoten, der mehr einheitlicheren, ficheren Handhabung der 
ganzen Garnitur, fomit, weil eben die ganze Arbeit in einer Hand liegt, deı 
gröfseren Gewähr ne richtigere und vielleicht fogar für fchnellere Arbeit. 
Die drei Abfehfcheiben werden beim Gebrauche mindeftens 0:75 Meter 
von dem einen aufserhalb mit ihrem Fufsgeftelle in den Boden 
gedrückt, damit fie eine fichere und ftabile Lage bekommen, um beim Vorüber- 
fahren der Züge nicht zu hindern und keine fchädlichen Erfchütterungen zu 
erfahren. 
Sehen wir nun, wie eine jede folche Abfehfcheibe weiters eingerichtet ift, 
um von diefer entfernten Stellung aus die Meffung der Lage des Schienenftranges 
vornehmen zu können. 
Im Mittel der Fufsfcheibe erhebt fich ein im Querfchnitte quadratifch 
geformter, I Meter langer Stab, welcher um einen horizontalen Zapfen drehbar 
ift, und zwar mit einem derartigen Spielraume, dafs durch eine Klemmfchraube 
und mittelft einer diefer entgegenftehenden Feder leicht ein beliebiges Einftellen 
desfelben in einer zur Drehungsachfe fenkrechten Ebene ermöglicht itt. 
‚ Längs diefes Stabes ift ein zweiterI’50 Meterlanger, ebenfo geformter Stab in 
ufrechter Richtung verfchiebbar, v Dee 2 zum Abfehen die am oberen Ende befind- 
he Scheibe trägt und mit einer Meffinghülfe feft verbunden ift, die auf dem erfteren 
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