Full text: Genie- und Pionnierwesen (Heft 59)

  
  
  
     
   
  
  
   
   
  
  
  
    
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
    
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
    
   
Das Pionnierwefen. 41 
Theils um Wiederholungen zu vermeiden, theils um blofs den letzt erör- 
terten Gefichtspunkt feftzuhalten, darf fich fonach diefer Bericht nur mit dem 
ausgeftellten Feldtelegraphen - Materiale felbft, und vornehmlich nur mit den 
Leitungen befaffen, während die übrige Ausftattung fowie die Apparate nur 
nebenbei berüht werden follen. 
Aber gerade von den Leitungen war im Allgemeinen nicht viel und nichts 
derartiges Neues geboten, welches fpeciell für militär-technifche Zwecke aus- 
zubeuten wäre. 
Militärifcherfeits und in der Gruppe XVI (Heerwefen) felbft war nur ein 
einziger Staat und zwar 
Schweden mit Feldtelegraphen-Materiale vertreten, welches 
erft feit wenigen Jahren, nach den Angaben des Oberftlieutenants Nordlander, 
definitiv bei der fchwedifchen Armee zur Einführung gebracht worden ift. 
Das Material und fämmtliches Zugehör für die elektrifchen Feld- 
telegraphen wird auf zweifpännigen Wägen transportirt, deren Conftrudion 
in der Hauptfache mit den fchwedifchen Trofswägen übereinftimmt. 
Zu einer Abtheilung gehören zwei Stationswägen, von denen jeder 
das Materiale für zwei Stationen enthält; dann zwei Stützenwägen mit je 
150 Stützen und 20 Verlängerungsftangen; ferner zwei Materialwägen, jeder 
mit 30.000 Fufs (28.172 Wiener Fufs) vierfach gedrehtem, galvanifirtem Eifendraht 
und 6000 Fufs (5635 Wiener Fufs) Kabel nebft den nöthigen Ifolatoren und 
Werkzeugen. 
Von den Ausrüftungsgegenftänden feien noch befonders hervorgehoben 
die vier Batterien a 10 Elemente, die vier Zeichenapparate nach Morfe, fowie Zelte 
mit Einrichtung. Die 350 Iolatoren find alle gleich, klein und aus Guttapercha 
gefertigt; die complet bepackten Wägen werden für gewöhnlich mit wafferdichten 
Schutztüchern überdeckt. 
Zu jeder folchen Feldtelegraphen-Abtheilung gehört noch ein Fourage- 
und einPack-Wagen, die blofs für die Aufnahme des Proviantes, der Fourage 
und des Gepäckes beftimmt find. 
In der Regel wird immer eine ganze Abtheilung zur Inftandfetzung einer 
Linie verwendet, wobei die Arbeit zur fchnelleren Beendigung von zwei Seiten 
in Angriff genommen wird. Die Abtheilung kann aber auch in zwei gleiche felbtt- 
ftändige Theile getheilt werden, von denen jeder feine befondere Linie 
errichtet. 
Die Stationen errichtet man gewöhnlich in Zelten. Die Drähte werden, wo 
es gefchehen kann, direct von den Wägen abgerollt, fonft tragen zwei Mann an 
Tragriemen die Drahtrollen. Die Stützenlöcher ftellt man mittelft eiferner Brech- 
ftangen her. Die Drähte werden diredt in den Wägen auf die Rollen eingewunden, 
entweder mit Hilfe eines Wagenrades, welches durch einen einfachen Mechanis- 
mus die Drahtrolle in Bewegung fetzt, oder auch mittelft einer Auswechslungs- 
winde. Wäre die Rolle zu tragen, fo wird der Draht mit einer einfachen Hand- 
kurbel-Winde aufgerollt. 
Zum optifchen Signalifiren wendet man am Tage Flaggen und 
während der Dunkelheit Laternen an; diefe letzteren können auch als Wagen- 
laternen benützt werden, find aber mit beweglichen Jaloufien verfehen, um das 
Licht nur nach Bedarf durchzulaffen. 
Von diefem in den Hauptumriflen gefchilderten Feldtelegraphen-Materiale 
und Einrichtungen war eincompletbepackterMaterialwagen ausgeftellt, 
vondenStationswagen aberwieder nureinzelne Gegenftände, fodieSchreib- 
apparate und die dazu gehörigen Batterien vorgeführt. 
Von dem erfteren gibt die umftehende Zrr. 9 von links-, rück- und feit- 
wärts befehen, die befte Gefammtanficht und zeigt fo auch am deutlichften jene 
Einrichtung; welche zum Auf- und Abrollen des Drahtes auf dem Hinterwagen in 
  
  
  
  
  
  
      
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