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44 Emerich Zinner.
während der andere Mann den Draht durch die Hand gleiten läfst, um wenigftens
beim Aufwickeln die nöthige Führung zu geben.
Es wäre nunmehr auch der noch übrigen exponirten fchwedifchen
Telegraphen-Materialien in Kürze zu gedenken.
Da find vorerft zwei aus vorzüglichem Leder erzeugte und fehr praktifch
eingerichtete Tafchen zu nennen. Die eine davon ift wie ein Gurt um die
Mitte des Leibes zu tragen und enthält verfchiedene Werkzeuge, wie:
eine Handhacke, ein Tafchenmeffer, eine Scheere, eine Feile, mehrere Bohrer
und Drahtzangen etc; die andere, viel gröfsere und nach Art der Jagdtafchen
erzeugt und zu tragen. enthält zwei Hauptfächer und dient zur Aufnahme der
Ifolatoren und fonftigen Gegenftände und Werkzeuge für die Errichtung der Tele-
graphenleitung.
Weiters bemerkt man eine Batterie von zehn Elementen, eingefchloffen in
einem Holzkäftchen von Iı6 Zoll Länge, 7 Zoll Breite und 6 Zoll Höhe, welche
nicht nur wegen diefer compendiöfen Form, fondern darum unfer Intereffe in
Anfpruch nimmt, weil die Füllmaffe keine flüffige, fondern eine fefte ift und diefe
fogenannte trockene Batterie daher für den Feldgebrauch ohne viel Umftände
transportabel ift.
Diefe in Anwendung gebrachte Batterie ift die bereits im Jahre 1859 von
Marie Davy angegebene. Sie ift im Grunde eine Bunfen’fche Säule, in welcher
das mit Schwefelfäure angefäuerte Waffer durch reines Waffer und die Salpeter-
fäure, durch ein Gemifch von fchwefelfaurem Queckfilber-Oxydul mit Waffer
erletzt ılt.
Die Action in den einzelnen Elementen befteht wie bei anderen Säulen
in der Zerfetzung des Waffers; das Zink oxydirt und der frei gewordene Waffer-
ftoft reducirt das fchwefelfaure Queckfilber ; es entfteht fomit fchwefelfaures Zink
und metallifches Queckfilber.
Die hier in Rede ftehenden Elemente find fo angeordnet, dafs ein hohler
Kohlencylinder das poröfe Diaphragma und diefes den Zinkcylinder aufnimmt.
Der Zwifchenraum, den die Kohle und das Diaphragma bildet, ift mit einem Teige
aus dem genannten Queckfilberfatze und Waffer, jener zwifchen dem Zink und
der poröfen Zelle mit Sägemehl ausgefüllt, welches man hinreichend mit reinem
Waffer befeuchtet.
Eine derart zufammengefetzte Batterie liefert wohl einen fchwachen, aber
fehr conftanten Strom, welcher die Telegraphenapparate durch fechs Monate
ununterbrochen in regelmäfsigem Gange zu erhalten vermag, wenn man nur das
durch Verdunftung verlorene Waffer von Zeit zu Zeit wieder erfetzt.
Nach den gegebenen Verficherungen der Vertreter haben fich die nach
dem eben erörterten Princip zufammengefetzten Batterien der fchwedifchen Feld-
telegraphen bei allen Verfuchen und bei Leitungen bis zu drei Meilen Länge ftets
wirklam und gut erwiefen.
Wafferbau-Objecte.
Alle in diefes, nebenbei gefagt, fchwierigfte Gebiet des Technikers ein-
fchlagenden Gegenftände, feien fie nun in Modellen, Bildern oder Zeichnungen
dem Befucher der Ausftellung vor Augen gebracht (und diefs ift in reichhaltigen
Mengen und Varietäten gefchehen), waren in anderen Gruppen als der XVL, fo
vornehmlich in der Gruppe XVIH (Bau- und Civil-Ingenieur-Wefen) und
Gruppe I (Land- und Forftwirthfchaft), wie diefs auch wohl in der Natur der
Sache begründet ift, eingereiht worden.
Ueber die hier ausgeftellten Objecte fei nur fo viel erwähnt, dafs der
gröfsere Theil davon permanente, folide, theils felbfiändige Waffer-
bauten wie: Quai-Anlagen, Hafenbauten , Uferdoffirungen aller Art, Bauten in