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46 Emerich Zinner.
welche mit derlei Arbeiten vertraut find, was aber thatfächlich faft nie der Fall itt.
Auch bringt diefe Mufterfammlung von Modellen proviforifcher Wafferbauten den
technifchen Militär, der wenig in die Gelegenheit kommt, fich in diefem unter-
geordneten Zweige zu üben, unwillkürlich auf die Idee, dafs es gewifs lohnend
wäre, wenn jährlich einzelne Individuen (Officiere und intelligente Unterofficiere,
welch’ letztere der Zimmermanns-Profeffion kundig find) der technifchen Truppen
folchen Forftverwaltungen auf einige Zeit zugewiefen würden, bei welchen eben
mehrere Arbeiten diefer Art im Zuge find, weil, wie hier nochmals wiederholt
werden mufs, kein Dienft fchwieriger in feiner Ausführung ift, als jener des
Wafferbau-Technikers, da derfelbe die meiften praktifchen Erfahrungen erfordert.
Denn da man es hier mit der Bezähmung oder gar Bekämpfung eines oft fehr
tückifchen Elementes zu thun hat, fo müffen die Mittel und auch jene praktifchen
Handgriffe und verfchiedenen Verfahrungsweifen forgfältig ftudirt fein, durch
welche wirkfame, dauerhafte und nurnützliche Werke gefchaffen
werden können.
Eine fehlerhafte Bauanordnung kann gerade hier das Gegentheil jener
Wirkung hervorbringen, die man eigentlich beabfichtigt.
Darum alfo, weil diefer Zweig mehr wiejeder andere wenigftens
eines praktifchen Anfchauungs-Unterrichtes bedarf, meint der Verfaffer
diefer Zeilen, dafs die fchöne Gelegenheit, welche unfere Länder dazu bieten,
auf die fchon angedeutete Weife fruchtbringend ausgenützt werden könnte. Ebenfo
follten einzelne Angehörige unferes Standes bei Befuchen unferer Gebirgsländer
es nicht leicht verabfäumen, da man ohnediefs meift den Flufsläufen in den berr-
lichen Thälern folgen mufs, beftehende oder im Bau begriffene Wafferbauten
näher zu befehen und fich bei den leitenden Perfönlichkeiten die nöthigen Auf-
klärungen einzuholen.
Lagerbau-Objecte.
Sehr ärmlich war es mit dem ganzen hier noch zu erwähnenden Gebiete
auf der Ausftellung beftellt. Es mag diefs darin feinen Grund haben, dafs man
heut zu Tage den lagernden Truppen nur mehr in den feltenften Fällen Noth-
unterkünfte fammt den dazu gehörigen Einrichtungen für Wafferverforgung, Koch-,
Back-, Wafch- und fonftigen Reinlichkeitsanftalten eigens erbaut; da man in
eultivirten Ländern überall, wo nur möglich enge Cantonirungen zu beziehen fucht.
Gröfsere Lagerbauten dürften in der Zukunft nur mehr in Ruheftellungen,
wahrfcheinlich aber nur mehr für Cernirungstruppen vorgenommen werden. Diefs ift
die Urfache, warum der früher fo viel gepflegte Lagerdienft in neuerer Zeit fo an
Umfang verloren hat.
Ausgeftellt war nur ein einziges Feldlager-Zelt in Miniatur, und zwar
in der ruffifehen Militärabtheilung, dann wirkliche Zelte und
Mufter von Feldlazareth-Baraken im allgemeinen Militär-Sani-
tätspavillon, welche aber alle vermöge ihrer Einrichtung blofs für Sanitäts-
zwecke beftimmt und in die Section 4 (Sanitätswefen) eingetheilt find, daher
aufser dem Bereiche diefer Berichterftattung liegen.
Auch die anderwärts auf dem Ausftellungsplatze zu verfchiedenen Zwecken
aufgeftellten Zelte- vermochten uns kein befonderes Intereffe abzugewinnen.
Ueber die weiters im Sanitätspavillon in Naturgröfse exponirten ambu-
anten Back- und Kochanftalten neuefter Conftrudtion u f. w. berichtet
der Berichterftatter der Gruppe XVI, Section ı, und wır erwähnen derfelben
hier nur der Vollftändigkeit halber und um von Haus aus allenfalls jenen zu
bege:nen, welche, wenn fie die officielle Eintheilung der einzelnen Gruppen
nicht kennen, glauben könnten, dafs diefe Objecte eigentlich hieher zur Befpre-
chung gehören.
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