Full text: Genie- und Pionnierwesen (Heft 59)

   
  
     
   
     
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
    
    
   
   
  
    
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
    
   
   
    
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
    
  
Pionnierwefen. 
Das 
begegnen, weiche gleichartig unter fich, aber von den bei uns gebräuch- 
lichen Formen total | verfchieden find. 
Ihr Schaufelblatt ift in feiner Längenrichtung nicht gebogen, alfo gerade, 
dafür aber in feiner Breitenmitte etwas hohl gebogen, im Ganzen grofs und was 
befonders bemerkenswerth ift, rechteckig geformt, nur die fcharfen Ecken find 
etwas gerundet. Der Stiel ift kurz, etwas gebogen und befitzt am oberen Ende 
entweder eine Krücke oder eine oval ausgefchnittene Handhabe. 
Es dürfte fich doch der Mühe lohnen, diefes Werkzeug der praktifchen 
Engländer und Amerikaner behufs Erprobungen auch zur Hand zu nehmen 
Wir befchliefsen nun unfere Wanderungen in der Ausftellung in dem 
Pavillon der königlich ungarifchen Staats- undDomänenfortte, 
in welchem wir bei früheren Befuchen fchon Manches zur Befprechung werth 
gefunden haben. 
Wir ftehen vor zwei Schränken, welche eine anfehnliche Zahl von 
gebrochenen oder geknickten Holzftäben enthalten. So Bi anmuthend diefe 
zwei Objecte auch für den erften Augenblick dem Befchauer fich präfentirten, fo 
erblickt doch derKenner bald, dafs er es hier mit einem intereffanten Gegenftande 
zu thun hat. 
Mit jenen Stäben nämlich, wurden im Auftrage der königlich ungarifchen 
Regierung vom Profeffor Jenny am Wiener Polytechnicum im Veı 
eine mit dem General-Domäneninfpector und gegenwärtigen 
Ausfttellunsscommiffär Heren Welfely Unterfwchungen über 
die Feftigket der Hölzer aus den Ländern der ungarifchen ie aus- 
geführt. 
Für uns Pionniere ift diefer Gegenftand umfomehr im gegenwärtigen Zeit 
punkte vom ech weil auch wir in diefer Richtung in der jüngftvergangenen 
Zeit nicht unthätig waren. 
Für diejenigen alfo, welche fich für diefen gewifs wichtigen Gegenftand 
intereffiren, führen wir hier an, dafs durch das königlich ungarifche Finanz- 
minifterium über das Ergebnifs jener en. das erfte Brochuren- 
heftunter dem Titel: Unterfuchungenüber die Feftigkeitder Hölzer 
aus den Ländern.derungarifchen Krone, Buda.-Peft 1875, bereits 
erfchienen itt. 
Nach diefem erften vorliegenden Hefte, welches die beiden fchon genannten 
lerın zu Verfaffern hat, wurden eine gröfsere Anzahl von gleichartigen .Stäben, 
aus ee Tannen-, Lärchen- und Buchenholze, und zwar aus allen Theilen 
Ungarns, aus verfchiedenen Bodengattungen erwachfen, und von verfchiedenem 
Alter, unterfucht. 
Diefe Verfuche befchränkten fich nur auf die Unterfuchung der Feftigkeit 
von Stäben allein, und zwar wurde die Zug- und Druck feigkeit deı 
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felben an der Elafticitäts- fowie an der Bruchgrenze beftimmt. Da hier die 
Unterfuchung einer grofsen Anzahl von Stäben vorliegt, und in den nn 
Tabellen alle nöthigen Daten, als: Standort, Bodenart, Alter, Anzahl der Jahres 
ringe u. f.. w. ericheinen, ferner eine weitere Folge folcher Unterf füchungen In 
Ausficht genommen ift, fo wird fich, hiedurch eine neue Bereicherung der bis- 
herigen Verfuche über die Feftigkeit von Hölzern ergeben. 
Der Forftmann kann hiedurch auf fehr intereffante Schlufsfolgerungen über 
den Einflufs von Boden, Alter, Dichtigkeit u. f. w. auf die Feftigkeit der Hölzer 
gelangen. Wünfchenswerth zur weiteren Aufnahme in die Tabellen empfiehlt 
fich vielleicht auch noch jene von Daten über das Klima, fowie übe a Forft- 
cultur felbft. 
Weniger Werth dürften folche Verfuchsergebniffe für den Baucon- 
ftructeur haben. Denn entweder bezieht diefer fein Holz von Holzhändlern, dann 
find ihm diefe Daten unbekannt, und er wird immer wieder mit Feftigkeits-Coefh- 
cienten zu thun haben, die innerhalb weiter Grenzen fchwanken, da Bach die Art 
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