Moriz Brunner.
die Völker befonders des öftlichen Theiles
die geiftigen und moralifchen Kräfte
ben lehre
Um in diefer Hinficht, nämlich bezüglich der Leiftungen der Mannfchafts-
fchulen als Volksfchulen, nur eine Zahl anzuführen, foll beifpielsweife erwähnt
werden, dafs in den beiden ee die fich übrigens zum weitaus
gröfsten Theile aus Weftöfterreich, wo der Elementarunterricht fich einer verhält-
nifsmäfsig fürforglicheren Pflege nn recrutiren, bei Beginn des Winter-
femefters 1872 die Verhältniffe fo ftanden, dafs vom erften Genieregimente 914 lefen
und fchreiben konnten, 800 nicht nur nothdürftig. Am Ende des
Curfes dagegen waren 1309 gut und fertig unterrichtet, 4Io wenigftens noth-
dürftig. Vom zweiten Regimente konnten 772 lefen und fchreiben, 878 nicht oder
nur nothdürftig. Nach dem Curfe dagegen 1179 gut und fertig, 471 nothdürftig.
Von diefen erlernten in der Zeit vom 15. November 1872 bis Ende März
1873: 772lefen und fchreiben derart, dafs fie mit „gut“ claffifieirtwerden konnten;
diejenigen, welche zurückblieben, werden es im zweiten oder doch im dritten
Präfenzjahre wohl ebenfalls zu diefer Fertigkeit bringen. Könnten folche Zahlen
alle Regimenter der k. k. Armee aufweifen, fo würde diefelbe nicht mit
Unrecht den Namen einer grofsen Zwangs-Volksfchule erhalten können, in der
neben dem elementaren Unterrichte ach fittliches Gefühl, Vaterlandsliebe,
Ordnungsfinn, Manneswürde und Reinlichkeit gepflegt werden.
Oefterreichs, nebft vielen anderen
bildenden Dingen, auch lefen und fchrei-
Beginnen wir die Rundfchau im Welten, fo erregte erft der [panifche
avillon, füdlich des Induftriepalaftes unfere Aufmerkfamkeit, wo wir unter
einer Sammlung fortificatorifcher Bücher und Modelle, die jedoch nicht als
Lehrmittel in unferem Sinne zu betrachten find, auch mehrere Werke fanden.
welche hiezu gerechnet werden können und zwar ein Militär-Dictionä E
herausgegeben vom Genie- Oberften Almiranie im Jahre 1809. Fleifsig gear-
beitet und fchön ausgeftattet, verdient dasfelbe alle Anerkennung. Dann fahen wir
eine Zeichenfchule, das heifst eine Sammlung von Vorlegblättern, hauptfächlich
für das Situationszeichnen und das Zeichnen militärifcher Ge genfländ e, wovon
übrigens die Vorlegblätter für die Darftel lung des Terrains durch Schraffen
mehrfach übertroffen werden, und endlich das Manuel « les Ingeneros del Ej£rcito
(Genie-Officiere) von Valdes, 1870, eine periodifche Druckfchrift, die Auffätze fortifi
catorifchen und bautechnifchen Inhaltes bringt und fich eines guten Rufes erfreut.
An Modellen fanden wir nebft nerlchen Darftellungen den Relief-
plan von Zaragoza und Umgebung mit den Bel agerungsarbeiten des Jahres 1809
welches, wie alle ausgefte Kien ln Mod a von vollendeter Schenken war
und feltenes eek zu derlei Darftellungen ze :igte. Wir führen diefes Modell
hier an, obwohl es che nicht als ikter die Beftimmung hat, fondern
vielmehr zur Verkörperung einer der fchönften und wenig übertroffenen Kriegs-
thaten der fpanifchen Armee ausgeführt wurde.
Der fortificatorifche Unterricht jedoch kann nicht ohne das Studium von
wirklich ausgeführten Belagerungen gedacht werden und darum können wir
diefes Relief wohl auch als Lehrmittel anführen, zugleich bedauernd, dafs es
nicht allgemein üblich ift, dem Studium durch derlei Modelle zu Hilfe zu kommen,
dasfelbe lebendig und anziehend zu machen.
Ferner fanden wir zahlreiche Modelle von Gefchützen, Kriegs-Fuhrwerken,
Ausrüftungen für den Feld- und Gebirgskrieg, der Brückentrains, und zwar durch-
aus vorzüglich und das Studium wefentlich erleichternd, daher zur Nachahmung
fehr empfehlenswerth.
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Zunächft traf man erft wieder im fchwedifchen Annexe, füdlich des
Induftriepalaftes Einfchlägiges,
arbeiten.
und zwar die einzige Sammlung von Schüler-