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Dr. Mofetig von Moorhof.
den Umftand, dafs ihr Transport zum Schlachtfelde in gröfserer Anzahl fchwer
ift, da fie fich nicht fo compendiös zusammenlegen laffen, wie die einfachen
Tragen, fo werden wir berechtigt fein zu behaupten, dafs fie für den Kriegs-
gebrauch, im Allgemeinen gefprochen, unzuläffig feien. Namentlich gilt diefes
für jene Modelle, bei denen die Räder einen inamoviblen Beftandtheil der Trage
conftituiren, jeneModelle hingegen, welche gewöhnliche einfache Feld-Tragbahren
darftellen, welche blofs im Nothfalle auf ein Rädergeftelle befeftigt werd
können, entziehen fich natürlich diefem Vorwurfe,
geftelle trifft.
Unter allen bis jetzt erfundenen
Ü
en
der dafür das Räder-
eigentlichen Räderbahren gibt es eine
einzige, die compendiös zufammenttellbar ift, und nur durch einen Mann auf
das Schlachtfeld getragen und beladen geführt werden kann, es ift die von
Mundy 1867 ausgedachte. Lipowfk y und Fifcher aus Heidelberg ftellten fie
aus. Sie befteht aus einem gefchweiftem, etwas federnden Holzrahmen, welcher
dreifach zufammengelegt werden kann. und befitzt keine eigentlichen Federn
Der Rahmen ift mit Segeltuch überfpannt, hat einen klei en runden Kopf-
poltter, eine aufklappbare Fufslehne, einen Quergurt, und zwei kleine feitliche
Flügel. Die untere Rahmenfläche trägt entfprechend
Räder (Holzfcheiben mit Eifenreifer
Zufammenlegen der Trage wird
ihrem Schwerpunkte zwei
1) und hinter ihnen zwei ftellbare Füfse. Beim
der Bahrenrahmen dreifach zuf
fo dafs der Kopftheil auf den Mitteltheil, und der Fufstheil
zu liegen kommt, die kl
ammengefchlagen.
über dem Kopftheil
abwärts, die Räder wer-
e
einen Seitenflügel kommen nach
den gegen die Mitte umgeklappt, fo dafs fie horizontal zu ftehen kommen und
fchliefslich das Ganze mittelf des Traggurtes fixirt. Auf diefe Weife läfst fich
lie Bahre gleich einem Tornifter auf dem Rücken tragen. Das Gewicht diefer Trage
ift 30 Pfund. Gegen die Anwendbarkeit im Felde fpricht nur der höhere Koften
preis, und das Moment der Kleinheit der Räder, welche bei weichem und ftark
gelockertem Boden denn doch tief einfinken könnten, wodurch begreiflicherweife
die Kräfte .eines einzigen Führers zur Fortrollung wohl nicht genügen dürften
und mithin der eigentliche Zweck der Räderbahre verloren ginge.
Eine ganz unmögliche Rädertrage, die fogar unterdem Namen: ‚Gebir gs
wagen” im Kataloge vorkommt hat der öfterreichifche patriotifche
Hilfsverein ausgeftellt. Sie läuft auf drei Rädern, hat kurze Federn, ein Kutfch-
dach, innere Polfterung, Seitenwände, kurz fie fieht einem Kinderwagen gröfserer
Dimenfion fehr ähnlich. Noch unmöglicher ift das Modell von
(Wien).
Weiters finden wir in der Lipowfky’fchen Collection folgende Räder-
bahren:
(
Langeı
Eine Räderbahre gleichzeitig Feldbett von Gau vin (Frankreich). Des
verftorbene Stabsarzt Gauvin war der erfte der üherhaupt die Idee verwirklichte
die Elafticität der Bahren durch Federkraft zu erhöhen Das von ihm angegebeı
Modell befteht aus einem mit ftellbaren Füfsen verfehenen viereckigen Holz
rahmen, der an der Ünterfläche vier kleine Rollen trägt und auf einem zwei-
rädrigen Achfengeftelle ruht. Auf diefen Rahmen wird mittelft vier Schnecl
federn die Tragbahre fuspendirt, die mit Kopfpoltter, Fufs- und Seitenlehnen un:
einem aus dünnen Eifenftangen und Drillich formirten Schutzdache verfehen
Nimmt man diefer Fahrbahre die Räder weg, fo kann fie als Feldbett verwendet
werden, ja, fie eignet fich auch zum-Weitertransporte auf der Eifenbahn oder auf
Schiffen befonders gut, da fie mittelft der vier kleinen Rollen überall mit Leichti
<eit hingefchoben werden kann, und ganz vorzüglich federt. Selbft als Stadt-Tı
yahre ift fie gut verwendbar, da fie gedeckt ift.
Eine Räderbahre nach Pir ogoff (Rußl
Rädern, auf Gurten hängenden Schwel
Zwei Verwundete laffen fich
Stellung lagern und durcl
1c
KEen-
UT,
and) mit zwei fehr hohen
yefitzen mit Schirmdach und Kopfkiffen
gleichzeitig darauf bequem in eine halbfi
tzende
ı einen Mann fortbringen.