Full text: Militär-Sanität und freiwillige Hilfe im Kriege (Heft 54)

  
    
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
    
    
  
  
  
  
  
   
   
  
   
    
  
  
  
     
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tärfanität und freiwillige Hilfe im Kriege. Dr 
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Refumiren wir das foeben Gefagte, fo wären den Eifenbahn- -Gefellfchaften 
in Berückfichtigung einer möglichen Kriegseventual ität folgende Defiderata von 
Seite der Militär-Sanitätsbehörden zu unterbreiten, kan beim Erbauen des 
jährlichen Wagen-Ergänzungsmateriales zu berückfichtigen wären: 
Perfonenwagen III. und IV. Sa affe wären mit breiten Kopfthüren und 
Plattformen — Perron — zu verfehen. Bei Perfonenwagen III. Claffe follten ferner 
die Sitze leicht entfernbar fein. 
Alle Perfonenwagen ohne Unterfchied der Claffen follten Dachventilation 
befitzen. 
Einige Percent der Güterwagen follten gleichfalls mit Kopfthüren und 
Plattformen — erftere kann man im gewöhnlichen Betriebe ftets verfperrt halteı 
_ und nebftbei mit Dachventilation verfehen werden. 
Wennich den zweiten Punkt hier ebenfalls aufnehme, fo reflectire ich weniger 
auf die Bleffirten, als vielmehr auf die gewöhnlichen Reifenden, welche bei den 
gewöhnlichen Perfonenwagen durch Zugluft und Kohlenftaub fehr zu leiden 
Be 1. Um namentlich in heifser Sommerszeit die unerträgliche Hitze zu mindern, 
welche vom Wagendache ausftrahlt, we elches, von der Sonne befchienen und befon- 
ders beim Sehen ftark erhitzt, einem Ofen gleich wirkt, würde es fich fehr 
empfehlen, das Dach nebftbei doppelt zu machen und dazw ifchen einen kleinen 
Luftraum übrig zu laffen 
Bezüglich der inneren Einrichtung möge vor Allem betont werden, dafs die 
Bleifirten nie auf dem Boden gelagertwerden rollen weil dort die Erfchütterung am 
ftärkften ift. Auch au SR nichkeiiserückchten und des ärztlichen fowie Wärter- 
dienftes wegen empfiehlt es fich den Boden ftets frei zu laffen. Die Bleffirten felbft 
könner auf den Tragbahren, die fie fchon einnehmen, fuspendirt, oderaber aufeigene 
Lagerbetten untergebracht werden. Erfteres empfiehlt fich für kurze, Letzteres füı 
tagelange Fahrten. Die Lage auf einer Feldtrage wird nämlich en längereı 
Zeit fehr unangenehm, und namentlich durch das muldenförmige Einfinken des 
Bahrtuches für die Dauer ganz unmöglich. Für kurze Strecken, etwa nur wenige 
Stunden lange Fahrten, empfiehlt I fich. das Belaffen des Bleffirten der Tragbahre, 
weil hiebei das Umladen verhindert wird. Bedient man fich de r Tragbahre en, fo 
mögen diefe mit kurzen Riemen fuspendirt werden, aus at Gründen 
die fchon bei den eh zur Sprache gekommen find. Jede Suspenfion 
mit langen Riemen oder Stricken ift zı cn 
Die in den Harris’fchen E en Wagen zur Suspenfion benützten Kaut- 
fchukringe, die anfänglich auch in Preufsen Nachahmung gefunden haben, find 
nicht zu empfehlen, weil fie fich mit der Zeit dehnen und dadurch die kurze 
Suspenfion in eine lange umgewandelt, und weil Kautfchuk mit der Zeit fpröde 
wird und dann bricht. Lederringe find weit vortheilhafter, und will man das 
Moment der Elaflicität des Kautfchuks, nicht miffen, obwohl diefe bei der Sus- 
penfion von geringer Bedeutung ift, fo kann man die Lederriemen an Eifenringen 
befeftigen, welche mit Spiralfeder-Vorrichtungen verfehen find, wie fie euletrr in 
  
Preufsen eingefül ırt w a 
Für längere Fahrten eignen fich beffer eigene Lagerftätten, die nicht fus- 
pendirt, wohl her mit el laftifcher oder gar ee rnder Unterlage verfehen fein 
follen. Lagerftätten mit Matratzen und Decken wären nämlich zur Suspenfion zu 
fchwer, und ift auch das ftete Schwan ken in fuspendirter Lage, fo angenehm es 
anfänglich ift, am zweiten oder dritten Tage fchon höchft peinlich. 
In einem Wagen — in der Regel zweiachfig — follen nicht mehr als zehn 
Bleffirte oder Kranke Unterkunft an eine Mehrzahl, wenn für längere Daue 
der Fahrt, würde trotz Ventilation der Reinheit der Luft Eintrag machen u 
{chädlich auf die Bleffirten wirken. 
Die in jedem Lazarethwagen befindlichen Clofets müffen möglichft vom 
Wageninneren abgefondert fein und fich, obzwar mit Dane verfehen, frei 
en Geruch im Wagen abzuhalten. Nur für 
2% 
  
am Bahnkörper öffnen, um jeden übl 
 
	        
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