Militärfanität und freiwillige Hilfe im Kriege.
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benannten Apparat wirklich erreichbar fei, bewiefen die
häufchen, die Refiduen menfchlicher Lerch
Vom fireng naturwiffenfchaftlichen Standpunkte aus betrachtet, hat die
Leichenv erbrennung ungeheuere Vor theile, denn die Faulnifsprodudte der Kirch-
höfe, welche der Luft und dem Waffer fich mittheilen und die Exiftenz der
leben-
denBe völkerung bedrohen, werden dadurch annullirt; man könnte aber die Frage
auch vom nationalökonomifchen Standpunkte verwerthen. Denken wir uns, die
Verbrennung würde in Gafometern vollzogen werden, wo das Brennmaterial
ohnediefs zur Kohlendeftillation verzehrt wird, und man wirde die aus dem Körper
fich entwickelnden Leuchtgafe famme eln, fo würde man diefelben, ohne den
geringften Nachtheil gleich dem Leuchtgafe aus Steinkohlen verwenden können,
und a. denfalls die Koften des etwaigen Plus an verwendetem Brennmateriale
erfetzen. Es würde dann die Verl brennung der Leichen nicht nur nichts koften,
fondern diefelbe würde möglicherweife fogar gewinnbringend fein können. Diefs-
fällige Verfuche mit Thieräfern könnten ja über diefe Frage Ben Auffchlufs
eben. In Italien, wo Brunnetti lebt, er ift, wie bekannt, Profeffor derpa hologifchen
Anatomie an de er Univerfität zu Pad ua, widerfetzt fich das Gefetz nicht wie in
Oefterreich der V erbrennung von menfchlichen Leichen, und hegt dort Jemand
den Wunfch, den eigenen Cadaver verbrannt zu haben, fo wird dem auch
willfahrt.
ausgeftellten Afchen
Betrachtet man die F rage recht nüchtern und ohne gehaltlofen Sentimen
talismus, fo wird man ihre Wichtigkeit nicht zu verkennen vermögen. In hygienifcher
Beziehung kann man fie nur befürwörte en, und in pie tätifcher glaube ich wohl
auch. Wie poetifch erfcheint es, die Afche eines verftorbenen gelie bten Wefens
befitzen und an der fie] bergenden Urne die fchmerzlich füfsen E rinnerungen an das-
[elbe ftets wieder wachrufen zu können. Die Schrecken der Fäulnifs and der Ver-
welung wären gebannt.
Hugede& hat eine Verfcharrungsmethode angegeben,
ler Umgebung von Schlachtfeldern anzuwenden empfiehlt, damit die fo häufig
vorkon mmenden Nachforfchungen und Wieder rausgrabungen erleichtert werden.
Bekanntlich haben die Soldaten der franzöfifchen, englifchen und deutfchen
Armeen Erkennungszeichen, damit man im Todesfalle die Identität des einzelnen
conftatiren und die Ver genau regiftriren könne, eine Mafsre egei, deren
ungeheure Wichtigkeit und Tripweite wohl Jedermann einleuchten dürfte. Die
Franzofen und Engländer haben die fogenannten Matricules ‚die Nummer des
2 daten und eventuell auch den Namen am Rockfutter geftempelt; Deutfchland
kleine Blechmarken, worauf die Nummer des einzelnen Dezeichne et ift, und die
mit einem Bande am Halfe getragen werden, in feine Armeen eingeführt; Oefter-
reich hat diefsbezüglich noch nichts gethan, und erklärtfich daraus die coloffale
Anzahl Vermifster im Kriege 1866.
Huged& macht nun folgende n Vorfchlag:
Man fcharre die Leichen in zwei Reihen einander fupraponirt ein. Etwa aige
unerkannte Leichen von Soldaten, welche die Matricule verloren hab 1, lege man
zu unterft, und bedecke fie miteiner entfprechend dicken Erdfchichte. Da
man jene, deren Matricule bekannt ift, allein der gleichen Richtung parallel neben
einander. Die Matriculenummer, auch der Name eventuell, wird nun auf eine kleine
Blechmarke aufgetragen und diefe an einem Holzftabe befeftigt, den man dann
Ei ı vom Geficht der rücklings liegenden Leiche fo test, dafs dasE nde, welches
die Marke irägt, 25 bis 30 Centimeter weit vom Kopfe entfernt zu ftehen kommt.
Hierauf deckt man die Grube vollends zu, und häuft das Erdreich, der Wider-
erkennung halber, hügelartig darauf. An be iden Enden des Grabhügels pflanzt
man nun zwei Stäbe ein, welche wieder eine Blechmarka tragen könnten, die
Matriculenummern des Verfcharrten angebend. Handelt es fich um eine Exhu-
mation, fo ift das Verfahren leicht. Man gräbt die Stäbe, welche jeder rec cogno-
(cirten Leiche beigelegt werden, einfach a uf, und fucht die entfprechende Zahl.
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