Full text: Militär-Kartographie (Heft 35)

     
   
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
    
    
     
     
    
     
     
    
    
   
    
  
   
  
   
    
  
  
  
  
  
  
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Jofef Zaffauk. 
In den erften Regierungsjahren der Kaiferin Katharina IL. hat die 
St. Petersburger Akademie der Wiffenfchaften, die von J. F. Schmidt gezeich 
neten Karten der einzelnen Gegenden des Reiches in Kupfer ftechen laffen. 1777 
erfchien eine neue ruffifche Karte von Trueskott gezeichnet welche nicht 
nur die Gouvernements-Eintheilung und Staatsgrenzen, fondern auch die zwifchen 
der nordöftlichen Gegend von Afien und Amerika neu entdeckten Infeln enthielt. 
Auch fpäter warim Gebiete der Kartographie viel geleiftetworden, und bald nach den 
napoleonifchen Kriegen wurden Kartenwerke in Angriff genommen, deren Aus- 
führung den damaligen Zeitverhältniffen nach rühmenswerth waren. Bevor wir 
zu den exponirten rufffchen Kartenwerken übergehen, fei der für topographifche 
Arbeiten üblichen officiellen Verjüngungsverhältniffe Erwähnung gethan. Es 
finden folgende Verjüngungen Anwendung: 
1:2100 für Pläne zu Befeftigungsanlagen, 
1:4200 für Pläne von Lager- und Uebungsplätzen, 
1:1680 und 1:8400 für Städtepläne, 
1;10.800 und 21.000 für die auf trigonometrifche Netzleguı 
Originalaufnahme und für Städtepläne, 
1:42.000 für kriegstopographifche und inftrumentale, fowie halbinftru- 
mentale Aufnahmen, 
1: 84.000 für halbinftrumentale Aufnahmen, 
1:21I0.000 und 1:420.000 für Aufnahmen nach dem Augenmafse und 
Recognoscirungen, 
1:120.000 für topographifche Karten. 
Von den exponirten Kartenwerken Rufslands nahmen die vom: De pöt 
destopographifchen Corps den erften Platz ein. Befonders hervorzuheben 
ift die topographifche Karte des europäifchen Rufslands im Mafs- 
ftabe 1:120.000. Von diefem im Jahre 1820 begonnenen, bei 500 Blätter 
grofsen Werke lagen einzelne ausgeftellt in Glaskäften, während 6 zufammengeftellt 
als Wandkarte ausgeftellt waren. Sie bilden die directeninKu pfergefto- 
chenen Reductionen der officiellen Aufnahmen und enthalten das Terrain 
in Schraffen nach Lehmann’fchem Syfteme, erläutert durch zahlreich beigefetzte 
Höhencoten. Letzteres ift jedoch nur bei den neueren und neueften Blättern der 
Fall, da in Rufsland erft im Jahre 1854 mit der Höhenmeffung verfchiedener 
Punkte begonnen wurde. Diefe Karten weifen auch unbeflritten das fchnellfte 
Fortfchreiten aller bis jetzt erfchienenen Generalftabs-Karten auf, ind 
der fechziger Jahre jährlich 60 bis 70 Blätter erfchienen. Von ihnen liegen auch 
noch fehr intereffante Copien bei, die mit der Schnellpreffe auf Hanfpapier 
durch den anaftatifchen Druck erzeugt, fich dennoch durch grofse Rein- 
heit auszeichnen. Auf der vorliegenden, wie auf den meiften ruffifchen Karten, 
ift die geographifche Länge nach dem Meridian des Obfervatoriums Pulkowo 
beziffert; dasfelbe hat eine Länge =- 270 59’ 30°65’’ öftlich von Paris, alfo in 
runder Summe 28 Grad öftlich von Paris oder 48 Grad öftl 
ıg bafırte 
em im Anfange 
ich von Ferro. 
Die Befchreibung diefer fowie überhaupt aller rufffchen Karten ift in 
cillirifchen Buchftaben bewirkt. 
Die Specialkarte des euto päifchen Rufslands im Mafse 
1:420.000, ein Werk, das aus 145 Blättern befteht, war in drei Exemplaren ver- 
treten. Das erfte Exemplar, ein von Oberft Strelbitzk 
druck, gibt das Terrain in braunen Schraffen, die Schrift und das Gerippe 
[chwarz. Diefes fonft fo vorzügliche Werk leidet an theilweifer durch die Befchreib- 
ung verurfachten Ueberladung. Die zweite Auflage diefes Werkes zeigte uns 
dasfelbe als einen ebenfo gefchmackvollen als fcharfausgeprägten Farbendruck. 
Das dritte Exemplar erfchien als gut gelungener Ueberdruck auf Stein, der, 
was reine Ausführung anbelangt, wohl nichts zu wünfchen übrig läfst. 
Das Nächfte, was nach diefen grofsen kartographifchen Werken unfere Auf- 
merkfamkeit erregte, waren gut gelungene und nett ausgeführte 
gelieferter Kupfer- 
chromolitho-
	        
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