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Jofef Zaffauk.
Bei den Karten ift die konifche Projedtionsmethode angewandt. Der
Kegelmantel, durch deffen Ausbreitung man die Kartenfläche erhält, fchneidet
die fphäroidifche Erdkugel längs zweier Parallelen 560 57° 315” und 640 22’ KO
Der gröfste Projedtionsfehler beträgt 00021 und ergibt fich bei den angenom-
menen Grenzlatitüden im Norden und Süden — 650 50’ 20:4” und Bag —
fowie auch bei dem Breitengrade, der gleich ift, mit der halben Anzahl Grade
des Kegelwinkels = 60° 44’ 29:6”. Als Hauptmeridian ift der fünfte Grad
angenommen worden, welcher weftlich vom Stockholmer Obfervatorium dahinzieht.
Eine vom topographifchen Corps und der Akademie’ der Wiffenfchaften
zu Stockholm mit Präcifion ausgeführte Triangulirung im füdlichen und mittleren
Schweden, deren Stützpunkte die Obfervatorien in Stockholm und Lund find,
liefert für die Kartenwerke eine Anzahl Punkte ı., 2. und 3. Ordnung.
Das nördliche Schweden war bis dato arm an Ortsbeftimmungen, doch
werden bereits jetzt von der Seekarten-Behörde und dem topographifchen Corps
Winkelmeffungen in einem Triangelnetze bewirkt, dasin der Nähe von Hapa-
randa von dem Netze der ruffifch-fkandinavifchen Gradmeffung ausgeht und der
weftlichen Küfte des bottnifchen Meerbufens folgt.
Die Lage des Netzes ift durch Azimuthbeftimmungen fixirt.
Von den Grundlinien (Bafıs) find drei auf dem Eife, überdiefs noch fünf
andere vermeffen worden, die der Genauigkeit Rechnung tragen. Von diefen
fünf ift die erfte im Jahre 1840 vom topographifchen Corps mit einem Apparat
Beffel’s, drei im Jahre 1863 von der Akademie der Wiffenfchaften für die
europäifche Gradmeffung mit einem etwas veränderten Apparate von Struve
und eine 1870 vom topographifchen Corps mit dem zuletzt erwähnten Apparate
gemeffen worden, wobei die Polhöhe mehrerer Triangelpunkte ebenfalls ermit-
telt wurde.
Höhenmeffungen waren zur Genüge bewirkt und beziehen fich auf den
mittleren Wafferftand im Kattegat und der Oftfee, der in einem Zeitraume von
50 Jahren durch tägliche Obfervationen bei Leuchtthürmen mit Genauigkeit
ermittelt worden war.
Bei den fchwedifchen Karten finden folgende officielle Verjüngungsver-
hältniffe Anwendung:
Für Pofitions- und fpecielle Karten einzelner Gegenden: 1:I0.000,
1.220.000;
für Conceptkarten (Mappirungs-Sedtionen) 1: 50.000;
für die Specialkarten 1: 100.000;
für die Provinzkarten 1:200.000;
für die Generalkarten 1:1,000.000.
Die Landesaufnahme für militärifche Zwecke wird durch fogenannte
Recognoscirungs-Abtheilungen, jede aus 10 bis 12 Officieren, unter Diredtion eines
Topographen-Officiers, auf Grund reducirter ökonomifcher (Kataftral-) Karten in
dem Mafsftabe 1: 50.000 ausgeführt. Zu diefem Zwecke ift jeder Recognoscentmit
den nöthigen Mefsinftrumenten und fonftigen Mefs- und Zeichenrequifiten verfehen.
Urfprünglich gefchah die Aufnahme in dem Mafse 1:100.000. Das ganze
Küftenland und ein grofser Theil des mittleren Schwedens (ein Gebiet von beinahe
3000 (Quadratmeilen) find in diefem Mafsftabe mappirt. Vom Jahre 1844 wird
jedoch die Mappirung, wie früher erwähnt, im Mafse r: 50.000 bewerkttelligt, da
man zur Ueberzeugung gelangte, dafs ein Land mit fo aufserordentlich zerftückelten
Terrainformen, wie Schweden, unmöglich durch die Verjüngung 1:100.000 genau
und vollftändig darzuftellen wäre.
Die Unebenheiten des Terrains mit all’ feinen Bedeckungen und militärifch
wichtigen Objecten werden nach einem beftehenden officiellen Zeichenfchlüffel
genau eingezeichnet, Böfchungswinkel gemeffen, Höhenpunkte ermittelt und letztere
mit Berückfichtigung der bereits bekannten, abfoluten Höhen berechnet. Im Durch-
fchnitte entfallen auf eine Quadratmeile 20 Höhenpunkte