Militär-Kartographie. 3
legung der fchiefen Beleuchtung fchwarz fchraffirt, Gletfcher find durch Elemente
von Horizontallinien, Felfen durch fenkrecht gekreuzte Striche dargeftellt. Durch
die Anwendung der fehrasen Beleuchtung w ira allerdings ein küßichäs Reliefbild
hervorge brach und mehr Effed erzielt, als diefs bei a fenkrechten Beleuchtung
een kann, allein fie hindert die geometrifch richtige Darftellung und geftattet
keine Beurtheilung der Höhen- und Böfchungsve tee Der dr die Schraffen-
tonirung beabfichtigte Vortheil, den Böfchungsgrad anzuzeigen, geht verloren,
indem nie Tonirung Rei dem Schatteneffecte als dem Böfchungs ausdrucke dienen
mufs. Diefe Manier kann bei einem Gebirgsterrain, das naheliegende, grofse
relative Höhenunterfchiede und ftark markirte Formen enthält, Effedt machen,
doch bei der Darftellung des flachen Terrains ift diefe nicht anwendbar, denn
ihr einziger Vorzug, das Bodenrelief effedtvoll hervortreten zu laffen, kommt
dabei nicht zur Geltung.
Die ausgeftellte Generalkarte der Schweiz im Mafse 1: 250.000,
beftehend aus 4 Blättern, ift eine Redudtion vorerwähnter Karte, und auch in
derfelben Manier ausgeführt.
Von dem feit dem Jahre 1869 in Angriff genommenen to pographifchen
Atlas der Schweiz im Mafsftabe der Orlsihalsufnahmen: das ift 1:50.000
für das Hochgebirge und 1:25.000 für die Ebene und den Jura, waren 36 Blätter
in einer Mappe aufgelegt
Die einzelnen Blätter find 0:35 Meter lang, 0'24 Meter breit; der
Kartenrand der einzelnen Blätter im Mafse ı: 50.000 ift von 30 .zu 30
Secunden, im Mafse I: 25,000 von 10 zu Io Secunden eingetheilt, überdiefs ent-
halten die Blätter auch eine Eintheilung nach rechtwinkeligen Coordinaten, die
fich auf den Meridian und Perpendikel des Obfervatoriums von Bern beziehen.
Die Kartenfläche ift im Quadrate von 6 Centimeter getheilt, entfprechend
einer Länge von 1500 Meter in gröfserem und 3000 Meter in kleinerem Mafs-
ftabe. Die Lage der Netzpunkte der geographifchen Längen- und Breitengrade
ift nach der modificirten Flammfteed’fchen Methode a et
Die Gerippezeichnung ift mit Ausnahme der blau dargeftellten Gewäffer
fchwarz ausgeführt.
Das Terrain ift in der Regel durch braune Curven dargeftellt. Es finden
jedoch einige Ausnahmen ftatt, und zwar werden die kleinen Böfchungen und
Einfchnitte, die Erdriffe und Schlipfe, das heifst Formen, welche die Aequidiftanz
nicht durch Curven auszudrücken erlauben, durch braune Schraffen beze ichnet.
Der von Erde und Vegetation entblöfste Felsboden wird durch fchwarze Horizontal-
curven dargeftellt, infoferne es der Böfchungsgrad noch geftattet, während die
Felsmaffen und Felswände, die wegen ihrer Steilheit die Zeichnung der Curven
in der gewählten Aequidiftanz nicht zuläfsig machen. durch fchwarze Schraffen
ausgedrückt werden. Gletfcherpartien ge länge durch blaue Curven zum Aus-
drucke. In der Regel ift jede zehnte Curve punktirt und an paffender Stelle mit
ihrer Höhenzahl in brauner Farbe bezeichnet. Punktirte Curven werden überdiefs
noch angewendet, um den Anfang und das Ende von Böfchungen zu markiren, ferner
als Zwifcheucurven, um kleinere Terrainbewegungen zum Ausdrucke zu bringen.
Die fchwarzen Höhenzahlen beziehen fich auf Punkte, bei welchen fie
ftehen; fie geben in Metern die abfolute Höhe.
Die Schichtenhöhe beträgt 30 Meter für den Mafsftab ı: 50.000 und
Io Meter für den Mafsftab 1: 25.000 und nur in einzelnen Ausnahmsfällen find 8
bis 4 Meter gewählt worden.
Die Schrift wechfelt in Gröfse und Gattung, ftehend oder liegend, nach der
Wichtigkeit der Gegenftände.
Für den Stich der Blätter im Mafse 1:25.000 wurden Kupferplatten
gewählt, weil fie die mit der Zeit nothwendigen Aenderungen und Nachträge
leichter geftatten. Die Blätter im Hochgebirge ı :50.00,wo weniger Veı ränderungen
vorkönimen. werden auf Stein gravirt.