Full text: Das Heerwesen auf der Weltausstellung 1873 in seinen Beziehungen zu Gewerbe und Industrie (Heft 84)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
      
   
    
      
   
   
  
  
  
  
   
   
     
   
   
   
    
    
    
      
    
  
   
   
     
  
   
    
   
    
      
     
   
   
  
  
    
   
    
   
  
  
   
     
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= Rudolf Baron Potier des Echelles. 
zeführt. Eine,neue, von Graf Boos-Waldeck in Wien erfundene Methode, 
leifch fo zu conferviren, dafs es dem natürlichen Zuftande faft gänzlich gleich 
bleibt, womit die höchfte Vollkommenheit in der Confervirung des Fleifches 
erreicht wäre, war wohl ausgeftellt, aber 
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I 
‚Di 
nicht verfucht 
Zu den Conferven eher, in gewiffem Sinne auch de Armee-Zwieback, 
welcher im Kriege das frifche Br erfetzt und ein höchft wichtiger Factor im 
Proviantwefen ift. Von demfelben. welcher in Form und Zufammenfetzung nur 
geringe Variationen zuläfst, waren von den meiften Ländern Proben ausgeftellt, 
doch fanden jene der Firma Koffan£lich in Trieft den meiften Beifall. 
Die Gruppe V: 
Textile Induftrie, 
ift nebft der Metallinduftrie di ejenige, welche an der Erzeugung der Heeres- 
bedürfniffe am nn xften bethei iligt ar liefert fie doch die ganze Bekleidung, die 
uns von Menfch und Pferd, und Sachen jeder Art. Am beften wird diefs 
Verhältnifs durch Ziffern i lluftrirt, und a es für die heimifche Indußfrie 
gewifs vonBedeutung, wenn diefelbe blosfürdieArmee (Land: 
wehı rund Honv&dsnichtmitgere 
chnet)jährlich.an 7.223.000 Ellen 
der verfchiedenften Woll- und Flachserzeugniffe im Gelammt- 
werthe von 8 bis 8% Millionen Gulden zu liefern und zu ver 
arbeiten berufen if. 
Die Betheiligung der Textil-Induftrie bei Herftellun: g der Heeresau 
war von allen Seiten eine ziemlich Leser so verführerifch es nun auch wäre, 
in dem reichen und intereffanten, ja, ın Gewifte r SL e unn [ogar cultur-hiftorifche 
Bedeutung befitzenden Capitel über Uniformirı ung und Ausrüftung der verfchiede- 
nen Völker länger zu verweilen, fo mufs doch, getreu dem Procra amm, fich auf 
Markirung der I laupteffecte 
befel hränkt werden. Und daift vor Allem zu bemerken, 
dafs in den Grundfarben und S 
foweit nämlich die zahlreich ausgeftell 
Stoffen im Allgemeinen wenig Differenzen Den 
ten adjuftirten Pur ppen einen Vergleich 
erlaubten. 
srüftung 
Die dunkle Farbe, namentlich blau, ift 
überwiegend; grüne Stoffe find bei 
den Ruffen, rothe 
bei den Engländern, braune bei den Honveds vorherrfchend. 
Die meiften Verfchiedenheiten kommen in Form der Kopfbedeckungen vor, 
und hat z. B. eine Mailänder Firma allein an 22 Sorten von Czako’s, Käppi’s 
und Hüten exponirt. 
In Amerika waren nebft Zwilc h, Segeltuch und wafferdichten Zeltftoffen 
auch Tuchforten exponirt, die fich ziemlich fein und dauerhaft 
obgleich gerade Amerika die Heimat des Sho 
Wollabfällen, die aucl 
präfentirten, 
ddy ift einer Tuchimitation aus 
ı in Oefterreich bekannt ift und draftifch genug „Erdäpfel 
oder Mondfcheintuch“ genannt vird; ferner zeigten zwei Puppen, ein 3. hütze 
und ein Matrofe, dafs die Dec, u Fr 
  
  
nd Ausrüftung der Vankees einfach. praktifch 
und dauerhaft ift. Die Mehrzahl de ei aaten begnügte fich, aus Staats- und Pr rivat- 
fabriken Militärtuche, Zwilch- und Leinenftoffe auszuftel len, welche faft alle 
ziemlich fein und EN erfcheinen. Die orientalifchen Staaten, wie: die Türkei, 
Egyptenund Tunis, brachten fertige, im „Inlande* erzeu ıgte Militäruniformen, 
welche fich namentlich durch reiche und es Goldfticker 
wäl 
sc 
   
eien auszeichneten, 
ırend die Sommeruniformen der egyptifchen Truppen — aus weifser Leinwand 
- an Einfachheit und Zwec kmäfsigkeit nichts zu wünfchen laffen. 
Ueberhaupt macht fich fat überall das Streben nach gröfstmöglicher 
Einfachheit bemerkbar, und wirkte eine belgifche und italienifche Expo- 8 
fition von reich geliehen und prächtig ausgefchmückten Equipirungsgegen- 
ae mehr erheiternd als blender 1d, An ac 
Uniformirung und Ausrüftung plaftifch ftudi 
brillirten vo nn Ei, eden, 
  
uftirten Pu ıppen, an welchen man 
iren konnte, war kein Mangel und 
Rufsland, Rumänien U ngarn und 
  
  
 
	        
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