Marinewefen. 103
auf Eifenbahnwaggons umgeladen oder in grofsen Entrepots untergebr acht werden
oder für den un telbaren Confum der Stadt dienen follen; die Vorrichtungen
zur Inftandhaltung und Reinigung der Schiffskörper und endlich der Vorhafen
Avant-Port), in welchem die Schiffe vor der Einfahrt in die Baffins oder vor
+ Ausfahrt in die See, oder vor Stürmen flüchtend ficheren Aufenthalt finden
_ all’ das find Elemente, die zufammenwirkend dem Hafen von Le Havre die
‘oncurrenz, fowohl bezüglich der Küftenfahrt mit den vielen in feiner on
gelegenen Häfen, befonders mit Rouen, welches feit der Regulirung der Seine
für Seefchiffe zugänglich ift, als auch bezüglich der langen Fahrten mit den
Häfen des nahen England ermöglicher 1, die fchon der billigen Kohle wegen fo
gerne aufgefucht w erden.
Von den Einzelanlagen Le Havre’s waren in der franzöfifchen Abthei-
eciell die Pläne des feit dem Jahre 1807 neu angelegten Baffıns de la
le. von drei Trockendocks, im Plane mit a, 5, e Brreichie weiters von
zwei Sturzfchleufen d und der Quaibauten des Vorhafens B ausgettellt.
Das Baffın de la Citadelle ift fpeciell für kleinere Dampfer der Küften-
chifffah rt angelegt; als das gröfste der Schiffe, welche in diefem Baffın anlegen
follen, ift ein folches von 70 Meter Länge, 8 bis 9 Meter Breite und 4!/, bis 5 Meteı
Tauchung angenommen. Ein Trockendöck zum Reinigen de echife ımePlane
nit be ah von 30 Meter Breite der Einfahrt, 130 Meter Länge und Io Meter
Tiefe it im Baffın de l’Eure fchon feit langer Zeit im Gebrauche; da jedoch die
meiften der nach Le Havre einfahrenden Schiffe von kleinen und mittleren Dimen-
fionen find, für folche aber das Trockendock D viel zu grofs und die Benützung
[pielig und verhäl tnifsmäfsig zu zeitraubend itt, nderleite wieder die Anlage
r und genügend zahlreicher Trockendocks zum Reinigen und Repariren
fen. wie im Abfchnitte I fub / Z dargethan, als eines der wichtigften
der neueren Schifffahrt und als w efentliche Mitbedingung für die Con-
currenzfähigkeit grofser Häfen richtig erkannt ward, fo ift bei der Anlage des
Bafiins de laC Madelle gleich darauf Rückficht genommen worden. Es find defshalb
an dem weftlichen Quai desfelben drei Trockendocks a, b und e von je 45, 55 und
70 Meter Länge, II, 13 und ı6 Meter Einfahrtsbreite und 7, 7'/, und 8 Meter Tiefe
and en {o dafs von diefem Baffın aus gleichzeitig dre i Schiffe rafch und
billig in Stand gefetzt werden können. Auch ift diefes Baffın in Folge deffen de
‚efuchtefte von Le Havre, und während der Staat für das grofse Do ckendhek D
nur einen Pachtzins von 3005 Francs jährlich erhielt, zahlt der Pächter für die
drei neuen, den Verhältniffen vollkommener entfprechenden kleineren Docksa, 5, c
und dem früheren D einen jährlichen Pachtzins von 74,400 Francs, freilich noch
immer ein fehr mäfsiges Erträgnifs, da die dreineuen Trockendocks completmit den
Pumpwerken und Arbeitsh allen 1.929,000 Francs gekoftet haben, aber immerhin
genügend, wenn man bedenkt, dafs folche Anlagen nicht durch ihr unmittelbares
Zinserträgnifs fich frudtificiren follen, defshalb a nicht, wie allgemein erachtet,
der Privatunternehmung zuüberlaffen find, fondern dadurch von Baanziellem Nutze n
werden. dafs fie den Befuch des Hafens und hie durch mittelbar deffen Erträgnifs
und die Werthe feiner Immobilien fteigern.
Beiftehende Zzg. 75 ift ein Grumiriis des gröfsten der drei Trockendocks
des Baffins de la Citadelle, welches, wie erwähnt, 70 Meter Länge im Ms
16 Meter Breite an der Einfahrt ad und 8 Meter Höhlung hat. Fig.76 ift ein verti
caler Längenfchnitt der hinteren, im Grundrifs halbrunden Partie ced, Zrg. 77
ein verticaler Querfchnitt nach ed und /rg. 78 ein ve erticaler Querfchnitt durch die
beiden Widerlager ad der Fig. 75.
Zur Sicherung des alla meinen Verständniffes eine Erklärung, wie ein
(olches Trockendock benützt wird: Wenn ein Schiff gereinigt werden foll, fo fährt
es aus dem Baffın oder fonftigen Theile des Hafens, mit welchem ein folches
Trockendock communicirt, durch die Einfahrt a d / Fig. 75) ins Trockendock
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