1 24 Alexander Friedmann.
haltung und Reparatur der Schiffe ift durch die Anlage dreier Trockendo Be
ı welche den verfchiedenen Gröfsen der Handelsfchiffe entfprechen, geforgt. Endlich
ift auch einer eventuellen Vergröfserung der Hafenanlage neh de Voraus
ficht gewidmet, obgleich eine Ve rgröfserung nicht leicht not hwendig werden
dürfte. Denn die Gefammtwafferfläche der jetzigen Hafenanlage, inelu five des
Vorhafens, beträgt faft 140 Hektaren, die Länge der nutzbaren Landungsquais
| innerhalb des einen Baffins del Commercio allein beträgt 3570 Meter, die inner
| halb des Baffins de la Induftria 1250 Meter, fo dafs I be
I abgefehen vom Vorhafen fchon a. Meter Landungsquais bieten, welche dem
ganzen Umfange entlang mit Ein- und ee Eifenbahn-Geleifen
und Waarenhallen umgeben fein werden, und fonach befonders mit Benützung des
Vorhafens als Refervehafen dem gröfsten Verkehre genügen können.
Es ift dem Berichterftatter Richt möglich gewefen, die ausführlichen, über
1000 Druckfeiten haltenden Abhandlungen, welche die Ingenieure der fpanifchen
Regierung ihm einzufenden die Güte hatte en, durchzuftudiren, und find ihm daher
yeiden Baffıns auch
gewifs Manche lehrreiche Details entgangen. Aber fo viel fieht man ja fchon mit
einem einfachen Blicke auf die TafelXVI, dafs der Entwurf des Planes des Hafens
von Barcelona ganz ausgezeichnet ift, dafs er nichts von der Routine aufweift, in
deren Gefolge oft Binde Nach ahmung will, dafs die Localverhältniffe dem ander-
wärts Erbauten, nicht das zu Bauende den Localverhältniffen angepafst werde —
und dafs demnach der Ingenieur Jofe Rafo, welcher den Plan in feinen erften
Hauptumriffen. entworfen, und der Ingenieur Mauricio Garran, welcher den
Plan auf die jetzigen Verhältniffe fehr ı ationell umgearbeitet hat und den Bau auch
ausführt, die gröfste Anerkennung verdienen.
Genua und Brindifi.
Taf. XVII gibt 2 Plan desHafens von Genua und Sn von Brindifi.
In Genua wird durch die Neu-Anlage des Dammes AD CD, welcher fich an den
Degen Au enden 4 E anfchliefst, ein Vorhafen gefchaffen ; eine Verbefferung,
welche der Berichterftatter als fehr wefentlich und vortheilhaft erachtet. Wie weit
Genua fich dahin rüftet, den Ausbau des Suez-Canals, den Ausbau des Mont-Cenis-
unnels und nun auch den Ausbau des Gotthard-Tunnels, welcher einen diredten
Verkehrsweg zwifchen dem mittelländifchen Meere und Deutfchland vermitteln
wird, feinicht Hafen zugute kommen zu laffen, war auf der Weltausttell lung nicht
zu erfehen. Jedenfalls hat fich Marfeille auf die Corte gar rechtzeitig vor-
bereitet, und wenn auch via Genua der Waarentransport nach Deutfchland um
einige Meilen kürzer fein follte und damit einige Stunden Zeit gewonnen werder
könnten, fo wird diefs Genua wenig helfen, wenn die Schiffe im Hafen Wochen
lang brauchen werden, bis fie ihre Ladung gelöfcht haben. Nichts« leftoweniger
kann Genua, wenn es feinen Hafen BAND sl. ausrüftet, bald fehr grofse Fortfchritt
machen; denn es kann ganz gut den Kampf mit Marfeille bleiben laffen und fich
die anderen Häfen des eigenen Landes und ganz befonders Oefterreichs zı
Concurrenz ausfuchen, wenn diefe nicht rafch genug fich ihre Kundfchaft fichern.
Denn der Schiffsverkehr für einen Hafen ift eben ein Kunde für denfelben. und
wenn ni nicht gut und rafch bedient wird, fo-kommt er nur, fo lange er mufs,
und bleibt fort, fo Bald er kann,
Trieft.
Beiliegender Plan Taf. XVII veranfchaulicht den Hafen, wie er ausfehen
| foll, wenn die Bauten vollendet fein werden. Die dunkel fchraffirten Stellen
| bezeichnen das Terrain, welches ins Meer hinein bereits angefchüttet ift; die
| j| licht fchraffirten Stellen bezeichnen die Flächen zweier vorhandener Hafenbaffins
velche noch verfchüttet werden follen. So wie der Plan des neuen Haren