Full text: Marinewesen (Heft 63)

   
Marinewefen. 131 
if. Man dachte im Anfang, da der Untergrund Meeresfand ift, die Blöcke un- 
mittelbar auf dem natürlichen Untergrunde, dem vorgefchriebenen Dammprofile 
entfprechend, auflagern zu können. Bei heftigen Sturmfluthen jedoch wurden 
folche Maffen Sand fortgetragen, dafs die aufgeführten Werke zum Theile wieder 
einftürzten. Man verfuchte es daher, zuerft eine unterfte Lage von Betonblöcken 
herzuftellen , welche man einfach auf den Sand legte, um abzuwarten, dafs die 
Stürme diefe Blöcke in den Grund einwühlen, und diefe fomit nach einiger Zeit 
eine folide ‘Grundlage für die folgenden, regelrecht aufzuführenden Schichten 
abgeben würden. Diefes Verfahren erwies fich jedoch als zu langfam und führte 
zu dem Syfteme der Steinfchüttungen, welches hier allerdings fehr koftfpielig fich 
geftalten mufste, weil der rheinifche Bafalt, aus welchem hier die Steinwürfe 
herzuftellen waren, aus grofser Ferne beigefchafit werden mufste. Aus Rückficht 
diefer Koftfpieligkeit wurde auch zuerft der Steinwurf auf eine kleinere Breite, 
als die Zig. 709 zeigt, hergeftellt und mit künftlichen Blöcken umrahmt. Diefe 
Methode wurde aber bald wiederaufgegeben und fchliefslich die Steinanfchüttung, 
wie Fig. 109 veranfchaulicht, auf eine Breite von über 30 Meter hergeftellt und 
ein Jahr lang den Wirkungen des Sturmes und des Wellenfchlages ausgefetzt, 
bevor mit der Errichtung des Mauerwerkes, refpective mit der Legung der künft- 
lichen Blöcke begonnen wurde. Nach Fertigftellung der Dämme werden die 
Steinwürfe wahrfcheinlich nach den Linien m» der ig. 709 ergänzt werden. 
      
  
    
   
   
   
  
  
      
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5432240 3 10 15 20 Meter. 
Diefs bezüglich der Profile der Hafendämme. Was deren Bau-Ausführung im Sinne 
ihrer Längenrichtung anbelangt, fo wurde von allem Anfange von der Küfte gegen 
die See vorgefchritten. Da aber die Brandung an der niederländifchen Küfte 
ungleich heftiger auftritt, als an der englifchen, und den Bau der Hafendämme 
von den Land- Enden aus ungemein erfchwert, kam man auf den Gedanken, ein 
Stück des nördlichen Dammes in Geftalt einer Infel inmitten der See herzuftellen, 
um von hier landwärts vorgehen zu können. Zwifchen der künftlichen Infel und 
dem Damm-Ende am feften Ufer entfland jedoch eine fo heftige Strömung, dafs 
zuletzt das ganze Werk unterwafchen worden wäre, wenn man nicht rechtzeitig 
unter Anwendung beinahe des doppelten Profils und mit fehr erheblichen Koften 
die Oefinung bis zur Niedrig-Wafferhöhe mit Betonblöcken zugewoırfen hätte. 
Dafs man nach diefer Erfahrung nicht wieder von der See gegen das Land, 
fondern vom Lanıl gegen die See gearbeitet hat, ift felbftverftändlich, 
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
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