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Marinewefen. 1 1
per Einheit der geförderten Waaren oder ‚Perfonen ungünftiger als bei einem
kleineren Schiffe.
Bezüglich der Zweckmäfsigkeit der Formen und Gröfsen der in den bei-
liegenden Tafeln veranfchaulichten Schiffe dürfte aus dem bisher Gefagten auch
dem Nichtfpecialiften ein vorläufiges Urtheil möglich fein, und werden die fpäteren
diefsbezüglichen Erklärungen diefs noch erleichtern.
Bevor jedoch an die Befchreibung der einzelnen ausgeftellt gewefenen
Schiffe gefchritten wird, fei noch erörtert, welche Hauptdimenfionen und Angaben
für die Stabilität, Gefchwindigkeit, Lenkbarkeit und fonft wichtige Verhältniffe
diefer Schiffe einen ziffermäfsigen Vergleich zulaffen, und, um diefe Daten und ihre
Bedeutung dem Nichtfpecialiften verftändlich zu machen, die folgende Erläu-
terung vorausgefchickt:
Es wird bei den Mafsangaben jedes Schiff in dem Zuftande angenommen,
wo es mit voller Ladung in ruhigem Waffer fchwimmt. Diejenige Linie, in welcher
bei jedem fo beladenen Schiffe die Waferoberfläche den äufseren Schiffskörper
berührt, heifst die „oberfte Wafferlinie“* oder die „Conftructions-Waffer-
linie“. Die Länge der von der Conftrudtions-Wafferlinie eingefchloffenen Fläche
heifst „die Länge zwiichen ‚den, Berpendikeln“ oderi,die bLänge*
kurzweg; die gröfste Breite der von der Wafferlinie eingefchloffenen Fläche „die
BreiteaufserdenSpanten“ oder „die gröfste Breite“. Die Entfernung der
tiefften Stelle des Kiels von der Wafferoberfläche, refpective von der Ebene
der Conftrudtions - Wafferlinie, heifst „der Tiefgang“ oder „die gröfste
Tauchung“. Die Flächenfigur, die man erhält, wenn man durch ein Schiff an.der
Stelle der gröfsten Breite der Wafferlinie einen Schnitt fenkrecht auf die Länge
des Schiffes führt, heifst „der Hauptfpant“ oder „die gröfste Querfec-
tion“, und der Theil diefer Querfection, welcher unter der Wafferlinie liegt, heifst
„die eingetauchte Querfection“*. Das äufsere Volumen des mit voller
Ladung unter der Oberfläche des Waffers, alfo unter der Conftrudtions-Waffer-
linie gelegenen Theiles des Schiffes, in Cubikmetern ausgedrückt, nennt man
das „Deplacement“. Das Deplacement gibt alfo auch die Anzahl Cubikmeter
der durch das Schiff verdrängten Waffermenge. Der Schwerpunkt der ver-
drängten Waffermenge heifst „der Deplacements-Schwerpunkt“. Das Gewicht des
Schiffskörpers ohne Mafchinen, Keffel, Armirung und Ladung nennt man das
„Eigengewicht“ des Schiffes. Der Schwerpunkt des vollkommen armirten und
geladenen Schiffes heifst der „Schiffs-Schwerpunkt“. Zur Erklärung des
„Metacentrums*®:
Fig. 5 veranfchaulicht die Querfection
Fig. 3. eines Schiffes in geneigter Lage. Sift der
Schiffs-, Dder Deplacement-Schwerpunkt. Die
Stelle, wo die durch D’ gezogene Senkrechte
die Linie aß bei einer erften fchwachen Nei-
ung des Schiffes fchneidet ,heifstdas,Meta-
-entrum*. Die Entfernung diefes Durch-
fchnittspunktes 47 vom Schiffs-Schwerpunkte S
bleibt nahezu conftant und gibt, multiplicirt
mit dem Sinus des Winkels, um welchen das
Schiff aufdie Seite geneigtift, den „Hebels-
arm“ des Kraftmomentes, mit welchem das
- Schiff wieder in die aufrechte Lage zurück-
gedrängt wird, das ift im Vereine mit dem
Deplacement das Stabilitätsmoment
des Schiffes.
R Wenn man von der Spitze der Waffer-
linienachrechts und links an die Wafferlinie
oo
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