Full text: Marinewesen (Heft 63)

  
       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
     
Marinewefen. 27 
gehoben und c das rückwärtige Leitrad,, über welches das Seil längs dem Schiffe 
laufend, wieder ins Waffer niederfällt. Das Seilrad « ift nach einer von Fowler 
angegebenen Methode fo conftruirt, dafs das Seil während der Paffirung am 
Umfange des Seilrades zwifchen einer Art beweglicher Lippen eingezwängt wird, 
fo dafs mit der Drehung des Seilrades immer eine neue Stelle des Drahtfeiles 
vorne gefafst und nach rückwärts wieder losgelaffen wird. 
R In der beiftehenden Arge. 6 ift in ein Zehntel 
en natürlicher Gröfse der Querfchnitt des Spurkranzes 
eines folchen Rades veranfchaulicht, wie diefes an 
  
   
  
   
   
  
    
NN einer von Gebrüdern Sulzer ausgeftellt gewefenen 
N Mafchine für den Seilbetrieb disponirt war. In diefer 
SI Mafchine für den Seilbetrieb dısponirt war. In dıeier 
N Figur ift s das Drahtfeil und find r1 die beiden 
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Lippen, welche, um die Zapfen 001 drehbar, durch 
die Adion des Seiles gegen die Achfe des Rades 
gedrückt werden und hiedurch dasSeil einklemmen. 
Kommt durch die Drehung der Trommel diefer 
TheildesSpurkranzes nach abwärts zu liegen, dann 
öffnen fich die beiden Lippen 771 vermöge ihres 
Gewichtes von felbft, fo dafs fie bei der Weiter- 
| bewegung, wieder mit dem Drahtfeile in Contact 
| gelangend, diefem leichte Einlagerung bieten und 
| es fpäter wieder durch die feitliche Preffung fett- 
halten können. 
Das Drahtfeil-Schiff Ag. 4 und 5 der Donau-Dampffchifffahrt-Gefellfchaft 
hat gegenüber den bisherigen Drahtfeil-Schiffen die wichtige Verbefferung, dafs 
es mit zwei Zwillingsfchrauben verfehen ift, durch welche’es, wie diefs namentlich 
bei den Stromabwärts-Fahrten nothwendig ift, die Fahrten unabhängig vom 
Seile bewerkftelligen kann. 
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Ein anderes, neues Syftem eines folchen Drahtfeil-Schiffes, von Jackfon 
combinirt, ift in Tafel VII, /g. z, in der Vorderanficht, Zäg. 2 im Grundriffe ver- 
anfchaulicht. Anftatt das Seil mittelft eines Lippenrades aufzuziehen, wird das- 
felbe, wie in den Zeichnungen deutlich erfichtlich, zwifchen vier Seilrollen-Paaren 
durchgezogen. Je vier Rollen o bis 0‘ find wie die Räder einer Achtkuppler- 
Locomotive mittelft Kurbeln und Kuppelftangen miteinander gekuppelt, alle 
Rollen find genau auf den gleichen Durchmeffer gedreht, haben alfo die gleiche 
Umfangsgefchwindigkeit und find durch Federanordnungen fo regulirt, dafs die 
Einklemmung des Seiles nicht unnöthig ftark wird. Das Schiff ift feit ı!/, Jahren 
in regelmäfsigem Betriebe und hat fich das Seil gut gehalten. Die Lenkung des 
Seiles ift durch die vordere bewegliche Leitrolle din einfacherer Weife bewerk- 
ftelligt, die Auslöfung des Seiles für die freie Fahrt des Schiffes weniger fchwierig 
und hat das Seil nicht wie bei dem früher befchriebenen Seilfchiffe mehrfache 
Auf- und Abwärtsbiegungen zu beftehen. Ueberdiefs kann das Schiff unabhängig 
vom Seil wie ein gewöhnlicher Raddampfer ftromabwärts, eventuell ftromaufwärts 
fahren und Bugfirdienft verfehen; es ift zu diefem Behufe mit Ruderrädern 7 ver- 
fehen, welche durch die Kuppelungen »2 » mit der Triebachfe der Mafchine ver- 
bunden werden können. 
Auf der nächften Tafel IX veranfchaulicht rg. > den Längenfchnitt, 
Fig. 4 den Grundrifs und /üg. 5 den Schnitt nach dem Hauptfpanten eines Ketten- 
fchiffes der Donau-Dampffchifffahrts-Gefellfchaft. a a‘ find die beiden Ketten- 
trommeln, d’die vordere Kettenführung, an welcher die Kette aus dem Fluffe 
gehoben, 2‘ die hintere Kettenführung, durch welche diefelben wieder ins Waffer 
gelaffen wird. c c’ find die Dampfcylinder einer ofcillirenden Compoundmafchine, 
welche mittelft Zahnräder-Ueberfetzung die Achfen der beiden Kettentrommeln 
treibt. Neu ift an diefem Schiffe gegenüber den bisherigen Kettenfchiffen, dafs 
  
  
  
 
	        
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