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ER Alexander Friedmann.
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gröfser die Gefchwindigkeit der Schiffe ift. Es ift fonach anzunehmen, dafs bald
Verfuche mit grofsen Schiffen nachfolgen werden und wäre es fehr glücklich, wenn
nach fo vielen unglücklichen Verfuchen, betreffend die Modificationen der Schiffs-
formen, endlich eine Verbefferung, auch im grofsen Mafsftabe angewendet, fich
als dauernd zweckmäfsig erweifen follte.
Sehr intereffant war auch eine vom Stabilimento tecnico Triestino, dem
gröfsten und mit Recht berühmten Schiffsbau-Etabliffement Oefterreichs, aus-
geftellte Modellcolledtion von Schiffen vom Jahre 1600 bis heute.
Aufser den bisher befchriebenen und zumeift in Zeichnung veranfchau-
lichten Schiffen waren noch eine grofse Anzahl Schiffe ausgeftellt, welche die
einen oder anderen der für die früheren Schiffe erwähnten Vorzüge befafsen oder
abfolut nichts Neues boten, oder deren Verbefferungen, namentlich bei Segel-
fchiffen, welche feit der Erfindung der Klipper an das Maximum ihrer Leiftungs-
fähigkeit angelangt zu fein fcheinen, ganz untergeordnete ohne befondere Trag-
weite find, fo achtenswerth fie auch fein mögen. So hat der bekannte holländifche
Schiffbauer Smit & Sohn in Kinderdyk unter Anderem Zeichnung und Modell
feines Dreimaft-Klippers „Noah“ (900 Tonnen Gehalt) ausgeftellt, welcher fchon
feit dem Jahre 1857 allerdings fehr erfolgreich feine Reifen von Batavia nach
Holland binnen durchfchnittlich 84 Fahrtagen bewerkttellist, aber für heute
nur infoferne Neues bietet, als diefe Leiftungen auch von heute gebauten Segel-
fchiffen nicht übertroffen werden können.
Nur in der italienifchen Abtheilung waren fehr fchöne Blockmodelle für
Schiffskörper von Segelfchiffen mit Aushilfsmafchinen ausgeftellt und zu erfehen,
dafsin diefem Lande die Wichtigkeit folcher Schiffe fehr richtig erkannt und benutzt
wird. Da aber diefe Schiffe nie im Längenfchnitt und auch von den Aushilfsmafchi-
nen weder die Art ihrer Unterbringung im Schiffsraume noch fonftige Details ange-
geben waren, fo können diefe fonft für den Waarenhandelhöchft wichtigen Schiffe an
diefer Stelle nicht durch Specialzeichnungen veranfchaulicht werden. Doch fei ganz
kurz erwähnt, dafs für Segelfchiffe mit Aushilfsmafchinen die Mafchine am beften
im Achter, refpective in den hinteren Räumen des Schiffes, naheıdem Steuerruder
untergebracht wirdund im Allgemeinen die Anzahl der indicirten Pferdekräfte der-
felben bei kleineren Segelfchiffen mit !/,, bei gröfseren mit °’/;o und noch weniger
der Anzahl Pferdekräfte eines gleich grofsen Perfonendampfers bemeffen wird.
Endlich fei noch beigefügt, dafs für Segelfchiffe mit Aushilfsmafchinen jene
Vorrichtungen befondere Bedeutung haben, welche es ermöglichen die Schiffs-
fchraube für dieZeit, da mitSegel gefahren wird, leichtund rafch auszulöfen und aus
dem Wafferzuheben, und ebenfo jene Schraubenconftrudtionen wichtig find, welche,
ohne ihre Feftigkeit zu fchmälern, es ermöglichen, die Flügel leicht und bequem in
eine folche Stellung zu bringen, dafs fie nicht, wie jetzt die fixe Schraube, während
der Segelfahrt den Wafferwiderftand fteigern und die Lenkbarkeit des Schiffes
beeinträchtigen. Es waren auf der Ausftellung diefsbezüglich mehrere Vorfchläge
vorgebracht, doch war keiner derfelben noch vollkommen genug, um hier gut
empfohlen werden zu können.
Sicherheitsapparate auf Schiffen.
Für die Sicherheit der Schiffe und Perfonen auf denfelben bei Unfällen
find vielfache Vorkehrungen getroffen. Wenn diefelben manchmal unzureichend
fich erweifen, fo liegt diefs weniger an den Apparaten felbft, als an der Art ihrer
Verwendung. So macht die bisherige Gewohnheit, die Rettungsgürtel in den
Cabinen unter den Matratzen oder Kopfkiffen der Bettftellen unterzubringen, oft den
ganzen Rettungsgürtel nutzlos. Bei Unfällen kommen die aufgefchreckten Paffagiere
meift erft auf das Deck, um fich über das Vorgefallene zu erkundigen, und wenn