Full text: Marinewesen (Heft 63)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
34 Alexander Friedmann. 
irgend welche Störungen hervorzubringen, follen durchkommen können, das 
Saugfieb aber, auch ohne zugänglich zu fein, felbftwirkend gereinigt werden könne. 
Eine Schiffsleck-Pumpe mufs immer unabhängig von der Schiffsmafchine fundtioniren 
können; denn nicht nur, dafs manche Unfälle ein Stehenbleiben der Schiffsmafchine 
impliciren, mufs a priori auch in den Fällen, wo mittelft des Condenfators gepumpt 
werden kann, da diefer lediglich für reines Waffer eingerichtet ift, auf häufige 
Unterbrechungen gerechnet und für fofort bereite Erfatzpumpen vorgeforgt werden, 
umfomehr, als ein Revidiren des Condenfators meift gar viel Zeit erheifcht, und 
wenn unterdeffen das Waffer bis zu den Feuerroften fteigt und die Keffelfeuer 
auslöfcht, es mit allem Pumpen zu Ende ift. Endlich foll eine Schiffsleck- 
Pumpe möglichft wenig bewegliche Theile haben, un möglichft wenig Fürforge 
für Inftandhaltung zu erheifchen, denn bei Mafchinen, welche nur felten zu func- 
tioniren brauchen, wird, wenn man ihrer bedarf, gar leicht etwas überfehen. 
Natürlich hat hier auch der Dampf- und Kohlenverbrauch feine grofse 
Bedeutung, und können all’ die vorftehenden Bedingungen erfüllt und gleichzeitig 
der Kohlenverbrauch einer folchen Pumpe ökonomifch geftaltet werden, dann 
wäre ein wichtiges Problem vollkommen gelött. 
Eine folche Schiffsleck-Pumpe exiftirt aber bislang nicht und wäre es erfreu- 
lich, wenn das vorftehend Gefagte zur Conftruction einer folchen Anlafs gäbe. 
Inzwifchen dürfte der vom Berichterftatter in den letzten Jahren erfundene 
und als „Friedmann’fche Schiffsleck-Pumpe“ in Anwendung gekommene Apparat, 
weil er mit Ausnahme des grofsen Kohlenverbrauches fämmtliche vorbefchriebene 
Bedingungen vollkommen erfüllt, gute Dienfte leiften. 
Befagter Apparat, beiftehend in Ag. zz im Längenfchnitt, in Zig. z2 im 
Querfchnitt veranfchaulicht, beruht auf dem Principe der Dampfftrahl-Pumpen und 
vermag per Stunde IO.000 Cubikfufs Waffer aus dem Kielraume zu fchaffen. Der 
Apparat nimmt fehr wenig Raum (etwa 1/, Cubikmeter) ein, und kann defshalb im 
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Kielraume des Schiffes leicht untergebracht werden. Ein Dampfrohr A von 4 Zoll 
Durchmeffer entnimmt den Dampf von den Dampfkeffeln mit Umgehung der 
Dampfmafchine und führtihn durch eine 24/, zöllige Dampfdüfe Z in die Schiffsleck- 
Pumpe. Dafelbft paffirt der Dampf eine Anzahl von Düfen Z’ E’ E'' E’” in 
welchen das Waffer des Kielraumes, nachdem es das Saugfieb D paffirt hat, zum 
Dampfftrahle gelangt, mit diefem fichfucceffive in dünnen, ringförmigen Schichten 
mengt, fo den Dampf vollftändig condenfirt und gleichzei ig einen Theil feiner 
lebendigen Kraft übernimmt. Diefer zufolge tritt das Waffer mit grofser Gefchwin- 
digkeit in die Enddüfe Fein, durch welche es ins Wafferleitungs-Rohr C gelangt 
und fchliefslich in die See hinausftrömt. Dadurch, dafs das Waffer im Apparate 
nur fucceffive propulfirt wird, werden die fonft fo heftigen Stofsverlufte vermieden 
und wird. die verhältnifsmäfsig grofse Wafferquantität mit folcher Sicherheit 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
   
    
  
   
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
	        
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