Friedmann.
Fig. 23. kopf dadurch bewerkttelligt ift, dafs die
Kolbenftange ein hohler Cylinder von
mehr als der doppelten Länge des Kol-
benhubes ift, welcher vorne und rück- |
wärts durch je eine, in jedem Cylinder- |
deckel angebrachte grofse Stopfbüchfe |
geführt und in feiner Achfe inder Mittel-
ebene des Dampfkolbens von der Trieb- |
ftange gefafst wird; c) die von Bur-
mann & Wain in Copenhagen aus-
geftellte Mafchine, welche Overhead-
aufftellung, Oberflächen-Condenfation
und Compoundfyftem wie die anderen
verticalen Schiffsmafchinen hatte, bei
welcher jedoch die Geradführung nach
dem Truncfyftem bewerkttelligt it; d)
die von der Mekaniska Werkftad
in Motala ausgeftellte fehr fchöne Zwil-
lingsmafchine für die kleinen Thurm-
fchiffe der fchwedifchen Scheerenflotte,
welche horizontal und ohne Oberflächen-
Condenfation angeordnet find, da diefe
Schiffe nur zur Küftenbewachung im balti-
{chen Meere dienen, deffen Waffer be-
kanntlich nicht falzhaltig ift, die Ober-
flächen-Condenfation alfo wie bei den
Flufsdampfern unnöthig macht; e) die
vom Oberingenieur Waldvogel con-
ftruirte Zwillingsmafchine des sub I C.
befchriebenen Donaumonitors „Maros*,
welche mit Hochdruck arbeitet und
keinerlei Condenfation hat, fondern den
Dampf wie bei den Locomotiven durch
ein Blasrohr ins Kamin entweichen läfst und durch die Vortheile, welche die
anfachende Wirkung des Blasrohres für die leichtere Bedienung und günftigere
Wärmeerzeugung in den zwei Locomotivenkeffeln zur Folge hat den Kohlen-
verbrauch verhältnifsmäfsig fehr günftig geftaltet.
Als Specimen endlich der kleinen Mafchinen, welche allgemein für Dampf-
barkaffen, kleine Omnibusdampfer, Vergnügungsboote und dergleichen verwendet
werden, fei die kleine Mafchine, welche in der ruffifchen Marineabtheilung eine
wunderfchöne Dampfyacht zierte, beiftehend in Zg. 27 veranfchaulicht, fowohl
weil fie gar fo nett gearbeitet war, als weil diefe Sorte Mafchinchen auch für die
Privatinduftrie recht empfehlenswerth ift. Die Stephenfon’fche Couliffe a ift bei
einfachen Mafchinen bis zu Cylinderfüllungen von 40 und 30 Percent eine fehr
gute Vorrichtung für variable Expanfions- und mit der höchft einfachen Reverfir-
vorrichtung wie die beiftehende d c leicht und billig herftellbar.
um
a
am
m
Schiffskeffel.
Der Kohlenverbrauch auf Dampffchiffen ift ein verhältnifsmäfsig fehr
grofser, trotzdem die Schiffsmafchine mit die completefte Dampfmafchine itft,
welche überhaupt noch combinirt wurde. Man hat bisher fein Hauptaugenmerk
1
eben nur der Dampfmafchine zugewendet, der einzige wefentliche anderweitige