Full text: Marinewesen (Heft 63)

   
Marinewefen. id 
untere Abtheilung 3 Meter Höhe als Wachtzimmer und ein kleines Magazin und 
deffen obere Etage für die Unterbringung des Diredtionsfeuers dient. 
Das Wohnhaus des Wärters und die fonftigen Dienfträumlichkeiten find 
in der Nähe des Leuchtthurmes in einem kleinen Gebäude untergebracht. Die 
Totalhöhe des Thurmes bis zur Spitze beträgt 37 Meter und dieHöhe des Leucht- 
apparates über der höchften Fluth 30 Meter. Die Blechconftrudtion hat 76.500 
Francs gekoftet, die Fundirung und das Wachthaus 30.000 Hyancs. — Der 
Leuchtapparat beherrfcht am Horizont 45 Grad und zeigt durch 12 Secunden 
rothes, durch 6 Secunden grünes Licht. Der Apparat ift nach dem gleichen 
Prineipe, wie für Ze. 20 befchrieben war, hergeftellt, mit dem Unterfchiede 
jedoch, dafs die plano-cylindrifchen Gläfer fix bleiben und zwifchen diefen und 
den dioptrifchen Ringen (a) der dortigen Figur eine verticale glatte Glas-Halb- 
trommel, welche auf 75 Grad grünes Glas 75 Grad rothes Glas zeigt, in beftimm- 
ten Intervallen nach rechts und nach links fchwingt und fonach abwechfelnd ein- 
mal rothes, einmal grünes Licht zeigt. 
Ein ebenfalls in der franzöfifchen Abtheilung ausgeltellt gewefener, aus 
Blechröhren hergeftellter Leuchtthurm Des Roches Douvres, deffen Conftru&ion 
fchon im Jahre 1867 auf der Ausftellung figurirt hat, ift für diefsmal infoferne 
intereffant, als er feit diefer Ausftellung von der Stelle, wo er angebracht war, 
weggenommen und anderwärts wieder aufgeftellt wurde und fomit einen der Vor- 
theile diefer Eifenconftrudtion mit documentirt. Er fteht jetzt auf einem verein- 
zelten Felfen zwifchen der Infel Brehat und der Infel Guernefey. Die Blechcon- 
ftrudtion vom 'gemauerten Sockel bis zur oberften Plattform hat circa 52 Meter. 
Der Cubikinhalt des jetzigen aus Cement-Mauerwerk hergetftellten Sockels beträgt 
418 Cubikmeter, die ganze Herftellung des Leuchtthurmes fammt dem Fundament 
hat 605.000 Francs, hievon der Blechthurm 224.000 Francs, die Fundirungs- 
arbeiten und Montirung 225.000 Francs gekoftet. Man fieht, dafs in Frankreich 
dem Leuchtthurmwefen viel Geld gewidmet wird. 
Der höchfte von den in Modell und Zeichnung ausgeftellt gewefenen 
Leuchtthürmen ift der fpanifche Leuchtthurm auf der Infel Buda, in fig. 44 ver- 
anfchaulicht. Die Höhe des Focalpunktes des Leuchtapparates über dem hohen 
Meere beträgt 53 Meter. Seine Conftrudtion ift fehr elegant und kann als Speci- 
men vieler nach dem gleichen Principe’ zur Ausftellung gebrachter eiferner 
Leuchtthürme gelten. Eine nähere Befchreibung ift wohl nicht nöthie, da die 
Skizze befonders nach dem früher Gefagten genügend klar ift. 
Der Z/rg. 28 veranfchaulichte Leuchtthurm, im Arcipelago toscano über 
einer Untiefe aufgeftellt, war in der italienifchen Abtheilung in einem fchönen 
Bilde ohne Mafsftab zur Ausftellung gebracht. Die fchmiedeeifernen Träger defs 
felben haben am unteren Ende breitflächige Schrauben, durch welche fie dire& 
in das Erdreich eingebohrt werden und in demfelben fefthalten. 
Diefer Leuchtthurm ift ein Repräfentant einer ganzen Claffe gleichartiger 
Thürme, wie folche diefer Skizze fehr ähnlich, namentlich in der amerikanifchen 
Abtheilung, bildlich (und gleichfalls ohne Mafsftab) zur Ausftellung gebracht 
wurden und bei entfprechendem Untergrunde einfach, billig und zweck- 
mäfsig find. 
Als Specimen endlich einer anderen ganzen Claffe von Leuchtthürmen if 
in Zrg. 45 das Leuchtfchiff veranfchaulicht, welches in der öfterreichifchen 
Abtheilung zur Ausftellung gebracht, nächft der Infel Grado verankert ift und 
dafelbft bei ftürmifcheftem Seegange fich ausgezeichnet bewährt hat. (Ein folches 
Schiff, möglichft feetüchtig gebaut, wird an die geeignete Stelle remorquirt und 
gehörig verankert.) Die Anordnung des optifchen Apparates ift faft diefelbe, wie 
in einem fixen Leuchtthurme, nur dafs die Lampe, um gegen die Schwankungen 
des Schiffes weniger empfindlich zu fein, in Univerfalgelenken aufgehängt ift. Das 
Schiff ift mit einem kleinen Dampfkeffel zum Betriebe eines Nebelhornes verfehen 
und mit genügenden Rettungsapparaten ausgerüftet. Solche Schiffe leiften vor- 
  
  
en 
     
    
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
   
       
    
  
  
  
  
    
   
  
   
    
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.