Apparate und Anlagen von W afferleitungen. £
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Dichtungshanfes in die Leitung einen befferen Schutz gewährt. Ein grofser Vor
theil der Muffe Weftendorp’sift auch die, durch den eingegoffenen Kranz entftehende
Verftärkung des Anfatzes und die kräftige Conftrudtion des Theiles, wo die Blei-
dichtung liegt. Starke Muffen find überhaupt das wichtigfte Moment für Vermei
dung von Rohrbrüchen und der kräftigen Conftrudtion ihrer Muffen haben die
Röhren der Soc. de Marquise ficherlich vorzugsweife ihre unübertreffliche
Widerftandsfähigkeit und Dauer zu danken. Die letztangeführten Muffen zeichnen
fich durch eine Wandftärke aus, die die Rohrdicke etwa dreimal übertrifft, haben
eine fchön gleichförmig abnehmende Uebergangsdicke an Anfatz und fehr kräftige
Endringe.
Auch die von Herrn Diredtor Weftendorp empfohlene Normalflanfche
fcheint fehr vortheilhaft zu fein, und find dabei fämmtliche Ausmafse durch ein-
fache Formeln auf den äufseren Rohrdurchmeffer beftimmt, während die Schrauben-
zahl auf Grundlage einer vom weftphälifchen Bezirksverein gegebenen
Beflimmungsmethode und unter Beiziehung der Bedingung, dafs immer eine durch
Vier theilbare Zahl genommen werde, berechnet wird.
Mit gufseifernen Wafferleitungsröhren haben fich im Ganzen
zehn Firmen bei der Ausftellung betheiligt, und zwar:
Aus Oefterreich: k. k. priv. Staatseifenbahn-Gefellfchaft
(Hüttenwerk Refitza und Anina), Prager Eifeninduftrie-Gefellfchaft,
Erzherzog Albrechts Hüttenwerk-Tefchen.
Aus Deutfchland: Hannover’fche Eifengiefserei in Han-
nover. Friedrich, Wilhelmshütte, Actiengefellfchaft in Mühl-
heiman der Ruhr. Königlich preufsifches Eifenwerk Gleiwitz,
Gebrüder Böking, Malbergerhütte bei Saarbrücken.
Aus der’Schweiz: Gefellfchaft der L. v, Roll’fchen Eifen-
werke Solothurn.
Aus Frankreich: Soc. anonyme deshauts fourneaux de Mar-
quife. Soc. anonyme de la Vienne. Haldy, Röchling & Comp,,
Pont -a-Mouffon.
Das Hüttenwerk Refitza der k. k. priv. Staatseifenbahn-Gefellfchaft
hatte vor dem Pavillon der letzteren eine Anzahl fehr fchön gegoffener Rohre
ausgeftellt. Diefelben waren 26 bis 948 Millimeter weit, 1896 bis 2844 Millimeter
lang, hatten Wandftärken von 6 bis 37 Millimeter und Gewichte von 14 bis
2665 Kilo.
Die Röhren wurden ftehend und mit der Muffe nach unten gegoffen, das
der Muffe entgegengefetzte Ende wurde mit keinem Verftärkungsringe verfehen,
einestheils, um nicht fehlerhaften Gufsund ungleiche Wandftärken zu verdecken,
anderentheils, um das Herausziehen der Dichtungen aus den Muffen bei Temperatur-
wechfel zu vermeiden. Dagegen werden die Röhren von gröfseren Dimenfionen
im Innern der Muffe, um das Centriren derfelben beim Dichten zu erleichtern,
ähnlich wie die oben befprochenen, mit einem Wulft verfehen.
Alle von diefem Etabliffement ausgeftellten Röhren wurden ohne Aufgufs
gegoffen. Die Giefserei in Refitza kann per Jahr circa 500 Tons Wafferleitungs-
röhren von diverfen Durchmeffern anfertigen.
Die von dem Eifenwerke Anina ausgeftellten zwei Stücke Muffenröhren
von je 3790 Millimeter Baulänge, 79 Millimeter innern Durchmeffers und 8 Milli-
meter Wandftärke find aus dem Cupolofen gegoffen, und zwar liegend, mit einem
Sandkern.
Das Anina’fche Roheifen eignet fich ebenfalls in Folge feiner grofsen
Feftigkeit und Dünnflüfigkeit vorzüglich zur Anfertigung von Wafferleitungs-
röhren und kann diefes Etabliffement mit den beftehenden Einrichtungen jähr-
lich 1000 Tons diverfer Röhren, nach Wahl lie gendasouder’tehena,
giefsen.
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