Apparate und Anlagen von Wafferleitungen.
Die Zahl der ausgeftellten keilförmigen Schieber war eine hohe und viele
Firmen hatten grofse Sortimente von allen Dimenfionen ausgeftellt.
Die von Camozzi & Schlöfser in Frankfurt am Main ausgeftellten
Schieber haben eine eiferne Spindel, deren Mutter aufserbaib des Gehäufes liegt;
doch ift diefe Conftrudtion nur bei den gröfseren Stücken verwendet.
Die Mainzer Gasapparat- und Gufswerk-Gefellfchaft hatte
einen Schieber ausgeftellt, deren Gehäufe ungemein flach gebaut find.
Hübfche Keilfchieber ferner zeigten die L.v. Roll’fchen Eifenwerke
in Solothurn und Gebrüder Sulzer in Winterthur, auf die wir nicht eingehen
können.
Etwas ganz Vorzügliches auf diefem Felde find die Peet’fchen Ventile,
und da fie ihrer Conftrudtion nach Schieber find, fo feien fie hier befprochen. Als
wahre Univerfalventile eignen fich diefelben für jeden Zweck, können in allen
Gröfsen ausgeführt werden und find ftets zuverläffig und leicht handlich.
An diefen Ventilen wird der Verfchlufs durch eine fchieberartige Vorrich-
tung bewerkftelligt, indem zwei Gleitbacken an den beiden Dichtungsflächen
entlang gefchoben und erft wenn die Verfchlufsöffnung gedeckt ift, auf diefelben
durch einen Keil angeprefst werden. Dadurch ift jede Abnützung vermieden und
auch der Kraftaufwand beim Oeffnen und Schliefsen auf ein Minimum reducirt.
Die Flächen find durch den Keil feft aneinander geprefst und beim Aufdrehen
genügt eine Viertelumdrehung der Spindel, um den Keil zu löfen, und die
Schieber find dann leicht zu heben.
Die Ventile find aus Kanonenmetall oder Gufseifen in 320 verfchiedenen
Gröfsen und Fagons ausgeftellt von den Inhabern des Patentes, Whitle y Part-
ners inLeeds. Die inneren Theile find meift unbearbeitet und nur die Dich-
tungsflächen fleifsig gefchliffen. Da die einzelnen Theile aller Ventile von dem-
felben Durchmeffer genau diefelben Dimenfionen haben, fo können fie auch
leicht ausgewechfelt. werden.
Johann Summer in Manchefter ift auch Theilhaber an dem Patente für
Peet’s Ventile, hatte aber keine folchen ausgeftellt, während Schäffer &
Budenberg in Buckau als Abnehmer von Whitley Partners eine reichhaltige
Ausftellung von Peets-Ventilen zeigten.
cen und Conftrudtionen
Hydranten. Mancherlei verfchiedene Anordnung
waren unter den ausgeftellten Hydranten zu finden.
Die Continental-Gefellfchaft Neptun zeigte einen, Hydranten mit Ent-
leerung, welcher allen Anforderungen entfpricht. Derfelbe ift circa ein Meter hoch,
hat oben die Stopfbüchfe und den Anfatz für das Standrohr und unten das
Ventil. Für die Entleerung ift ein zweites Ventil angebracht, welches mittelft
einer bis zum Standrohr hinaufreichenden Stange gehoben werden kann.
Man kann an diefem Hydranten Reparaturen vornehmen, ohne ihn ausgra-
ben zu müffen, da Stopfbüchfe und Gewinde nahe der Oberfläche der Strafse liegen.
Die Berlin-Anhalt’fche Mafchinenbau-Gefellfchaft in Moabit
hat einen Hydranten mit felbftthätiger Entleerung nach Syftem Rechelhäufer
ausgeftellt. Bei diefem Hydranten wird der Abfchlufs durch den blofsen Waffer-
druck von unten bewerkftelligt. Das Ventil ift mit Lederfcheibe gedichtet und
fteht mit der Spindel durch eine kupferne Feder in Verbindung, damit beim
Anpreffen nur der Wafferdruck und nicht die Spindel wirkt.
Durch eine Hebelvorrichtung wird nach Schlufs des Ventiles das feitlich
angebrachte Ventil geöffnet, welches in einer einfachen Klappe befteht, dieüber-
diefs durch eine kleine Feder noch gegen die Oeffnung geprefst wird.
Eine fchöne Anordnung zeigt der von den L. Roll’fchen Eifenwerken
in Solothurn ausgeftellte Hydrant.
Das Wafler fteht bei diefem auf 1:35 Meter unter der Strafsenfläche, hin-
länglich tief, um gegen Froft gefichert zu fein.
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