Full text: Apparate und Anlagen von Wasserleitungen (Heft 76)

   
   
Apparate und Anlagen von Wafferleitungen. 1i 
Aehnliche Clofets zeigten E. Goffinon & Barbas, welche fich auch 
befonders durch höchft elegante Toiletten, Wafchtifche und Bade Einrichtungen 
hervorthaten. 
Erwähnenswerth ift noch die Bade-Einrichtung von Jofef Klemm, wo 
vermittelt eines einzigen Hahnes alle gewünfchten Modificationen zwifchen 
warm und kalt herzuftellen find. 
Waffermeffer. 
Nach vielen Verfuchen und mannigfachen Erfahrungen mufs die Conftruc- 
tion eines in jeder Beziehung brauchbaren Waffermeffers als ein bis jetzt nicht 
gelöftes Problem bezeichnet werden. Man müfste hiebei etwa von den Gefichts- 
punkten ausgehen, welche die Commiffion der Hamburger Wafferleitung in ihrem 
Protokoll über die Concurrenz von Waffermeffern als mafsgebend für die Conftruc- 
tion folcher Apparate aufgeflellt hat und welche in Kurzem folgende find: 
I. Bei zo Millimeter Durchmeffer der Zu- und Ableitung und nicht über 
3 Meter Länge derfelben — bei 30 Meter conftanten Druckes im Hauptrohre, 
von welchem die 20 Millimeter Leitung abzweigt, fei ein Maximalguantum von 
4 Cubikmeter Durchfiufs. 
2. Die Gröfse des kleinften noch richtig angezeigten Durchflufsquantums 
fei o'ı Cubikmeter per Stunde. 
3. Aichtoleranz-fei 10%, zu Gunften des Confumenten (das heifst der Waffer- 
meffer mufs von allen Durchflufsquantitäten von o'I Cubikmeter bis 4 Cubikmeter 
per Stunde und bei jedem Drucke von 50 Meter bis nahezu 0:0 Meter Höhe 
zwifchen 90 und IO0%, anzeigen. 
4. Sollte der Druckverluft bei einem mittleren Durchflufsquantum von 
2 Cubikmeter nicht über 2 Meter betragen. 
5. Müfste der Apparat möglichft unabhängig von der gröfseren oder 
geren Unreinheit des Waffers bleiben und 
6. follte der Preis nicht erheblich höher als 1o Thaler fein. 
Von diefem Gefichtspunkte aus betrachtet, ift der Waffermeffer von Sie- 
mens & Halske in Berlin entfchieden der befte und befriedigt aufser der unter 
2 angeführten Bedingung alle oben geftellten Anforderungen hinreichend. 
Der Siemens’fche Waffermeffer exiftirt in zweierlei Syftemen. Die ältere 
Conftrudtion befteht im Wefentlichen aus einem Readionsrade, die neue, ver- 
befferte dagegen aus einem Flügelrade, das, durch das hinzuftrömende Waffer 
gedreht, die Menge desfelben mittelft Zählerwerk in preufsifchen oder englifchen 
Cubikfufsen oder in Cubikmetern bis auf 2%, genau angibt. 
Das Reactions-, eventuell Flügelrad ift derartig conftruirt, dafs die Richtig- 
keit der Angaben des Meffers von der Gefchwindigkeit und dem Drucke, unter 
welchem fich das Waffer in der Röhrenleitung bewegt, nicht beeinträchtigt 
wird. In England allein waren Anfangs diefes Jahres circa 100.000 Stück bei 
circa 8o Wafferzuführungs-Anftalten in Benützung. Aufserdem find die Siemens- 
fchen Waffermeffer faft in allen mit Wafferleitungen verfehenen Städten des In- 
und Auslandes eingeführt; fo in Berlin 5500 Stück (meift von 25 Millimeter 
Rohrweite), inBreslau 1200 Stück u. f. w. 
Die Diredtion der Berliner Wafferwerke äufserte fich über den befproche- 
nen Apparat in folgender Weife: 
I. nehme derfelbe wenig Raum ein und könne daher leicht vor Froft 
refchützt werden; 
2. werde die Wafferlieferung durch eine eintretende Fehlerhaftigkeit des 
Meffers nicht unterbrochen, ein Vortheil, welcher bei einer fo grofsen Anzahl von 
m Betriebe befindlichen Meffern nicht gering zu fchätzen fei, und 
3. fei der Preis diefer Apparate im Vergleiche zum Preife anderer Meffer 
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von gleicher Leiftungsfähigkeit geringer. 
gerin- 
     
  
   
     
  
    
   
   
   
   
    
   
  
  
  
  
   
    
   
    
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
 
	        
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