Full text: Apparate und Anlagen von Wasserleitungen (Heft 76)

   
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Apparate und Anlagen von Wafferleitungen. 15 
gezwungen war, entweder mit fchmutzigem und faulem R 
nehmen, oder das Waffer mehrere Stunden weit vom T 
zu holen. 
Die Gemeinde Juftingen drückte zuerft auf die Mit theilung des Projedtes 
hin unter Vorausf etzung eines entfprechenden Staatsbeitrages den ernftlichen 
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egenwaffer fürlieb zu 
hale mittelft Fäffern 
  
Vunfch der Ausführung des Wafferwerkes aus, während noch alle übrigen 
Gemeinden in paffivem und adtivem Widerftande verharrten. 
So begann man denn auch mit diefer Gemeinde und den beiden benach- 
harten Ingftetten und Haufen die erfte Probe zu machen, und im Jahre 1870 am 
ır. Mai wurde der erfte Spatenftich gethan, worauf fchon am 18. Februar ı$' 71 (bei 
17 Grad Kälte) unter wahrem Feftjubel der Be völkerung das herrlichfte Waffer 
aus einer Anzahl von Brunnenröhren fich ergofs. 
Im Thale der Schmiech erhebt fich über einem in Fels gehauenen a 
dasgemauerte Mafchinenhaus, in welchem ein oberfchl ächtiges eifernes Zellenra 
von 5'8 Meter Durchmeffer und 2'5 Meter Breite einen Nutzeffed von 70 Percent 
ler vorhandenen Wafferrohkraft entwickelt, der 22 bis 25 Pferdekräften gleich- 
kommt, 
Hinter dem Mafchinenhaus ift in dem natürlichen Terrain ein rechteckiger, 
maffiv gemauerter Behälter von 12 Meter Länge und 3 Meter Breite angelegt, 
in welchen vom Zuflufscanal das Waffer eintritt und erft nach Paffirung des hier 
vorgefehenen eigenthümlich confiruirten Vorfilter-Werkes den beiden doppelt 
wirkenden Pumpen zugeführt wird. Von diefen wird es durch eine 3280 Meter 
lange Druckröhrenleitung von Gufseifen nach der Alb und auf den Juftinger 
„Sandburren“ gehoben. Die ganze Förderhöhe beträgt nahezu 200 Meter, fomit 
der Druck auf die Pumpwerke im Mittel 22 Atmofphären. 
Das Hauptrefervoir auf dem Sandburren ift ein rechteckiger- 21 Meter 
langer und 13°5 Meter breiter, wa gemauerter Behälter mit Tonnenge :wölben 
überfpannt und mit Cement inwendig verputzt. Es befteht aus zwei Kammern von 
je 12.570 Cubikfufs nützlichen Inhalte. 
Von aufsen ift das Refervoir mit einer Erdfchichte von 15 Zoll bedeckt. 
Die Sohle des Refervoirs liegt circa Iı Meter über der Erdfläche bei den höcht- 
‚elegenen Häufern, fo dafs bei ftets gefülltem Refervoir noch ein Se evon 
circa I4 Meter für die höchften, 20 bis 25 Meter für die tieferen Geg genden der 
Ortfchaften fich ergibt. 
Die Zuleitung des Waffers nach Juftingen und Ingftetten gefchieht in 8, 
bis 31% zölligen Röhren, welche 18 öffentliche Brunnen, ı9 Hydranten und gegen 
40 Gebäude fpeifen. 
ie Gemeinde Haufen hat ein befonderes Refervoir von 10.000 Cubikfufs 
Inhalt, das durch einen 4600 Meter langen Röhrenftrang von 5 und 31% Zoll mit 
dem Hauptrefervoir in Juftingen verbunden ift, und unter fell jftthätigem Ver 
[sig von dort aus gefpeift wird. Der tägliche Verbrauch ift 5000 
Cubikfufs im Maximum. 
Die Gefammtkoften der ganzen Anlage haben nicht mehr als 78.450 fl. 
betragen. 
Die Wafferleitung der Stadt Paris möge in diefem Hefte eine 
eingehendere Befprechung finden, da fie fowohl ihrer Anlage, als ihrer Ausdeh- 
nung halber von hohem Intereffe ift. Vertreten war diefe Wafferleitung auf der 
Ausftellung durch eine vollkommene Gefammtüberficht der Anlage im Allgemeinen, 
[owie durch genauere Pläne, Anfichten und fleifsig gearbeitete Modelle im 
Befonderen 
Die Länge der Strafsen in Paris beträgt. 865.863 Meter. Diejenige der 
Wafferleitungen ift beträchtlich Brößer aus dem Grunde, weil die Leitungen für 
den] an vollkommen von denen für den öffentlichen Gebrauch getrennt 
1 halb die Wafferleitung beinahe die doppelte ee hat, wie die 
; nsnlich (nach der neueften Meffung vom I. Jänner 1874) 1.431.000 Meter 
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