Full text: Des Ergänzungswerkes erster Band (9. Band)

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5 Abas — Abbe *** 
Privatquartiere im benachbarten Dorfe Battaglia. Ueberreſte röm. 
Badeeinrichtungen (die Römer nannten die Thermen von A. Aquae 
Aponi u. Aquae Patavinae) zu Montegroto (Mons aegrotorum). 
Abas: 1) eine perſ. Silbermünze zu 4Schahi = 0,25 M. ; 2) ein 
Perlengewicht in Perſien = 145,, mg. 
Abatia R. & P., im trop. u. fubtrop. Amerika vorkommende 
Pflanzengattung, welche früher zu den Lythrariaceen gerehnet wurde, 
neuerdings aber von Baillon in die zur Familie derBixaceae gehörige 
Gruppe der Samydeae gezogen wird, u. dadurch für den Menſchen 
von Wichtigkeit iſt, daß mehrere ihrer ftrauchartigen Arten, fo 3.B. A. 
parviflora R. & P. u. A. rugosa R. & P. in Beru, fowie A.tomen- 
tosa Mart. in Braſilien, zum Schwarzfärben Verwendung finden. 
Abbach od. Abach, Marktfle>en im Reg.-Bez. Niederbayern, 
mit ca. 1200 E., liegt am rechten Ufer der Donau u. an dex Linie 
Donauwörth- Regensburg der Bayer. Staatsbahn, hat eine 1851 
erbaute hübſche Pfarrkirche, Kammgarnſpinnerei, Braunkohlengruben 
u. ein Wildbad, eine Schwefelquelle, deren Hauptbeſtandtheile Kalk 
u. Soda ſind u. die daneben auh Schwefelwaſſerſtoff enthält. Das 
Waſſer wird zum Baden u. Trinken verwandt u. erweiſt ſich wirkſam 
gegen Unterleibsftocungen, Gicht u. Nheumatismus. Auch werden 
Schlammbäder verabfolgt. (Vergl. Stänglmayr, „Hiſtor.-<ronol. 
Notizen über die Schweſelquellen von A. “, Regensb. 1862.) Ueber 
dem Orte liegen die Trümmer der Heinrichsburg, auf der 972 
Kaiſer Heinrich IT. geboren wurde. 
Abbadie, Antoine Thomſon u. Arnaud Michel d’, franz. 
Forſchungs-Reiſende, geb. zu Dublin, jener 1810, dieſer 1815. Jhr 
Vater, der aus dem Dep. der Nieder-Pyrenäen ſtammte, kehrte mit 
ihnen 1818 nah Frankreich zurück. Während Antoine im Auftrag 
der Pariſer Akademie der Wiſſenſchaſten 1835 nah Braſilien ging, 
begab ſih Arnaud, der ſchon 1833 den Marſchall Clauzel nach 
Algerien begleitet hatte, 1836 ein zweites Mal dahin u. von dort nach 
Alexandria, wo ex mit ſeinem Bruderzuſammentraf. Beidezuſammen 
durchforichten 1837 —45 Nubien, Abeffinien u. die Öallasländer. 
In legteren wurden fie dann vom Galla-Fürſten mehrere Jahre noh 
zurückgehalten, obwol unter guter Behandlung. Als ſich Daher 1847 
das Gerücht von ihrem Tode verbreitete, unternahm es ein dritter 
Bruder, Charles d'A., ſie auſzuſuchen, u. führte ſie 1848 nach Paris 
zurück. 1853—54 brachten ſie nohmals in Aethiopien zu. Seitdem 
leben ſie in Urrugne, einer Stadt in den Nieder-Pyrenäen. Jhren 
Reiſeberichten ift mehrfach dieGlaubwürdigkeitabgeſprochen, doch hat 
die von Antoine d'A. verfaßte „Géodésie d’Ethiopie, ou triangu- 
lation d’une partie de la Haute-Ethiopie“ (Bar. 1860—63) alle 
Zweifel an ihrer Sorgfalt u. Gewiſſenhaftigkeit beſeitigt. Die Zahl 
der ihrer Lage u. Höhe nach durch beide Brüder beſtimmten Punkte 
(bere<hnet von N. Nadau) beträgt nicht weniger als 857. Einen zu- 
ſammenhängenden Bericht über ihre Reiſe veröffentlichte Arnaud d'A. 
unter dem Titel „Donze ans dans la Haute-Ethiopie“ (ebd. 1868, 
2 Bde.). Der ältere Bruder hat auch „Travaux recents sur la 
langue basque“ (1859) veröffentlicht. 
Abbé ** (Abbé Trois Etoiles, d. h. Abbé von drei Sternen) ift 
das Pſeudonym eines modernen franz. Schriftſtellers, der es \ih 
zur Aufgabe gemacht hat, die Gebrechen der Kathol. Kirche, ganz 
def. aber das verderbliche Wirken der Jeſuiten bloßzuſtellen. Wer 
hinter dem Pſeudonym ſih verbirgt, iſ noh niht bekannt, trob- 
dem ſih beſ. die franz. Geiſtlichkeit die größte Mühe gab , den 
Schleier, der den Verfaſſer verhüllt, zu lüften. Daß A. eine den 
höheren Kreiſen der kath. Geiſtlichkeit angehörige Perſönlichkeit ift, 
ſcheint zweifellos, der vielfah genannte Abbé Michon aber, den man 
eine Zeit lang für den Verfaſſer hielt, iſt es nicht, wie genau nachge- 
wieſen werden kann. A.'s erſtes Werk, das in allen Ländern u. Kreiſen 
ungeheures Aufſehen machte, war: „LeMaudit“ (3 Bde., Bar. 1863; 
deutſch Lpz. 1863). Es ſchildert die Kämpfe, die ein junger ver- 
mögender Sproß eines adelichen Haufes gegen die Lehrfäße der 
Kathol. Kirche ausficht, u. die Anfeindungen, die er von den Jeſuiten 
extragen muß, da Leßtere auf jeden Fall — ſei es durch Liſt, Gewalt 
od. Ueberredung —- ihn und damit auch ſein bedeutendes Vermögen 
der Geſellſchaft Jeſu zuwenden wollen. Ein Seitenſtück dazu ift der 
zweite Roman: „LaReligieuse“ (Bar. 1864; deutfch „Die Nonne“, 
  
  
Abbevillea — Abd ul Aziz 6 
  
Kloſter ihr Leben Hinbringende Dame, der Schauplaß der Handlung 
ein Nonnenkloſter, der Stoff dem Leben u. Treiben daſelbſt entnom- 
men. Beide Romane ſind höchſt intereſſant, niht nur wegen ihrer 
Tendenz, ſondern auch durch gute Schilderungu. ſcharfe Charakteriſtik. 
Es erſchienen ferner von A. „Le Jésuite“ (Par. 1865; deutſch Lpz. 
1865), „Le moine“ (Par. 1865; deutſch Lpz. 1865), „Le curé de 
campagne“ (Par. 1867) u. „Les mystiques“ (Par. 1862; deut\< 
Brem. 1870, 2 Bde.). Die Thatſache, daß die erſten Romane des Ver- 
faſſers lebenswahrer u. lebensvoller ſind, als ſeine ſpäteren, iſt wol 
auf die Urſache zurückzuführen, daß A. zuerſt Selbſterlebtes ſchilderte, 
dann aber — al3 er, vom Beifall angeſpornt, auf demſelben Gebiete 
immer Neues ſchaffen wollte — ihm dieſe Quelle verſiegte und er nun 
den Stoff zu ſeinen Schilderungen felbft erfinden mußte. 
Abbevillea Berg, Pflanzengattung aus der Unterfamilie der 
Myrteae in der Familie der Myrtaceae. Jm trop. u. ſubtrop. Ame- 
rifa einheimiſche, den Guajaven u. e<ten Myrten nahe verwandte 
Sträucher, deren ſehr ſüße Beeren unter dem Namen „Guaviroba“ 
ein beliebtes Obſt bilden. 
Abblatten, das in vielen Gegenden gebräuchliche Abbrechen der 
Blätter, beſ. der Rüben, Kohlrüben, Kartoffeln u. anderer Wurzel- 
gewächſe, vor der Ernte zum Zwecke der Verfütterung der ſo ge- 
wonnenen Blattmaſſen. Das A. iſt nur da, wo großer Mangel an 
Viehfutter herrſcht, zu entſchuldigen, ſonſt aber gänzlich zu verwerfen, 
da bei allen ſolchen Kulturpflanzen, deren Hauptnußungswerth in der 
Ausbildung der als Reſerveſtoffbehälter dienenden Wurzeln u. Knollen 
beruht, durch die Entfernung der als Ernährungsorgane der Pflanze 
dienenden Blätter nicht nur die ganze Pflanze fchlechter ernährt wird, 
jondern auch die Auffpeicherung der Neferveftoffe in den Knollen auf- 
hört, die Ernte alſo eine beträchtliche Schädigung erleidet. Auf jeden 
Fall iſt aber da, wo die Blätter der genannten Pflanzen als Viehfutter 
wirklich unentbe“rlich ſind, wenigſtens auf die Wahl des richtigen Zeit- 
punktes u. der Menge der zu entfernenden Blätter große Sorgfalt zu 
verwenden, da neuere Unterſuchungen ergeben haben, daß ebenſowol 
wiederholtes A., als auch die Vornahme deſſelben im Juli, weniger im 
Aug. u. Sept,, nachtheilig auf die Wurzelproduktion einwirken. 
Abbott, John Stevens Cabot, nordamerik. Geſchichtſchreiber, 
geb. 18. Sept. 1805 zu Brunswid (Maine), erhielt feine Ausbildung 
im Bomdoin=-College u. im theolog. Seminar in Andover (Maff.), 
war an verſchiedenen Orten im Staate Maſſachuſetts als kongrega- 
tionaliftifcher, Geiſtlicher thätig u. ſtarb 7. Juni 1877. Er ſchrieb 
„The mother at home“ (New York 1844), ein mit großem Beifall 
aufgenommenes u. ſelbſt in aſiat. Sprachen überſeßtes Werk, u. warf 
ſih dann auf das Studium der neueren, nam. franz. Geſchichte. 
Aus dieſen Arbeiten gingen u. A. hervor: „Uistory ofthe civil war“ 
(Geſchichte der Revolution von 1789; New York 1863—65), 
„History of Napoleon“ (ebd. 1855) u. „Life of Napoleon III.“ 
(1868); überall glorifizirt A. die Napoleoniden u. bekundet einen 
ſtarken Deutſchenhaß. 
Abbrand nênnt man den Gewichtsverluſt, den die Metalle bei der 
Bearbeitung in glühendem Zuſtande durch die Bildung von abſprin- 
gendem Glühſporn (Zünder od. Aſche) erleiden u. der z. B. beim 
Schmieden des Eiſens im Durchſchnitt 6—10%/, beträgt, oft aber 
bei wiederholtem Warmmachen auf 20%/, ſteigt. 
Abdrücke (von Medaillen, Münzen 2c.). Um zum Zwecke der Ver- 
vielfältigung von Münzen 2c. dur<h Abformen in Gips, auf galvano- 
plaſtiſchem Wege 2c. ſih möglichſt genaue A. zu verſchaffen, be- 
dient man ſih entweder einer leicht jchmelzbaren u. dünnflüſſigen 
Legirung, welche aus 1 TH. Zinn, 1 TH. Antimon, 2 TH. Wismuth 
od. aus 2 Th. Zinn, 22/, Th. Blei, 4 Th. Wismuth u. 1 TH. Letter- 
metall (Schriftzeug) bei geringer Hiße zuſammengeſchmolzen u. auf 
die ſauber gereinigten Gegenſtände aufgegoſſen wird, od. neuerdings 
einer etwa 3—5 mm dicken Platte aus Guttapercha, die in warmem 
Waſſer weich gemacht u. mit der etwas eingeölten Münze u. dgl. ſcharf 
zuſammengepreßt wird. 
Abd ul Aziz (ſpr. Aſis), türk. Großſultan, 32. Souverän vom 
Stamme Osman’3 u. 29. ſeit der Eroberung von Konſtantinopel, 
2. Sohn Sultan Mahmud's IL, geb. 9. Febr. 1830, erhielt die 
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