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8. 3. Aufl. 1860), ut. von eitferorbentlicher Wirkung waren ſeine „Spas
ziergänge eines Wiener Poeten“ (Hamb. 1831; 6. Aufl. 1861), in
denen er mitten aus der Metternich’jchen Fin ſterniß heraus verkündete,
daß „Freiheit iſt die große Loſung, deren Klang durchjauchzt die Welt“ ;
mit ihnen ſtand ex als polit. Lyriker auch ſhon im Zenith ſeines Ruh-
mes. 1831 verließ A. Wien, um die Verwaltung ſeines Majorats, der
Herrſchaft Gurkſeld u. der Grafſchaft Thurn am Hart, zu übernehmen.
Auch machte ex in den folgenden Jahren größere Reiſen, beſ. nah Jta-
lien u. 1837 dur Frankreich, Belgien u. England. Jm Todesjahre
des Kaiſers Franz, da keine politiſche Hoffnung fich erfüllen wollte,
veröffentlichte er unter dem Titel „Schutt“ (Lpz. 1836; 11. Aufl.
1856) eine Anzahl von Dichtungen, in denen ex den Gedanken, daß der
Schutt der Vergangenheit nur dazu da ſei, die Saat der freien Zukunft
zu düngen, einen jchönen Ausdruc verlieh. Jm Y. 1848 nahm A. ein
Mandatindas Frankfurter Barlamentan;als er freilich jeine entjchieden
deutſche Geſinnung nicht mehr für den wahren Ausdru ſeiner großen-
theils ſlaviſchen Wähler halten durfte, zog ex ſih in die Stille des
Schloſſes Thurn zurü>u. begann die Ordnung dervon ihm geſammelten
u. aus dem Sloveniſchen überjeß ten „Volkslieder aus Krain“ (Lpz.
1850). Erſt 1860, als eine freiere Strömung in Oeſterreichs Ver-
faſſungsleben einzog, betrat A. wieder den polit. Schauplatz, u. als
„eitliches außerord. Mitglied“ für Krain im Reichsrathe leitete er
hier ſeine fernerweite parlament. Thätigkeit damit ein, daß er inmitten
des Hochadels gegen „Vorrechte privilegirter Klaſſen u. abgelebte
Formen“ u. für „Geſetze, welche unter Mitwirkung der NRegierten zu
Stande kommen“, das Wort ergriff. So lebte ex, ſeit 15. April 1861
lebenslängliches Mitglied des Herrenhauſes, auch als Pair der Miſſion
eines V un u. er fonnte um ſo erfolgreicher den Bedürfniſſen
u. Nechten des Volkes dienen, als ibn die Mehrheit feiner Standes-
genoſſen mit der Abfaſſung der Adreſſen betraute. Mit Begeiſterung
trat er 1862 für die Preßſreiheit ein, mit Entſchiedenheit vertrat er die
Prärogative des „, E 3" in Steuer- u. Finanzſachen; mit
Wärme nahm er ſich des grundrechtlichen Schußes des Briefgeheim-
niſſes uU. des Hausrechts an; in der Adreſſe vom Juni 1867 kritiſirte
er aufs ſchärſſte die Siftirungspolitif; er war Verfaſſer u. Bericht-
erſtatter jener Adreſſe, welche die dualiſtiſche Geſtaltung des Reiches
empfahl, u. bald darauf der VertheidigerderMiniſter-Verantwortlich-
feit, wie der Berichterſtatter über die Dez.-Verfaſſung; ſeinen Sturm-
lauf gegen das Konkordat erneuerte ex faſt alljährlich u. glänzend ſtritt
er 1868 u. 1874 für die kirchenpolit. Reform; bekannt iſt ſein Wort
vom „gedru>ten Canoſſa“. Ebenſo unvergeſſen iſt im Lande Krain der
lebhafte Eifer, mit dem er al3 Abgeordneter des Grundbefißes im dort.
Landtag für die Sache des Deutſchthums u. der Freiheit auftrat. Ein
fatjerliches Handjchreiben vom 12. März 1863 ernannte ihn zum
Geh. Nath mit dem Prädikate Exzellenz; die Stadt Wien verlieh ihm
„als Vorkämpſer für die Freiheit in Oeſterreich“ 1864 das Ehren-
bürgerrecht; am 3. Aug. 1865, bei der 500jähr. Jubelfeier der Wiener
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ertheilt, ſowie eines parat zum Geſpariihallen n u. zur vegel
mäßigen Vertheilung u. Zuführung der Fäden, die jich entweder von
Spulen, gewöhnlich aber wieder von Walzen abwidehr.
Aufbereitung. Unter A. verſteht man die mechan. Trennung u.
Reinigung bergmänniſch gewonnener Mineralkörper. Nur ſelten ſind
die den Lagerſtätten entnommenen Foſſilien ſo rein, daß dieſe Arbeit
nicht mit ihnen vorgenommen zu werden brauchte. Am häuſigſten
findet ſich dieſer höhere Grad von Reinheit bei foſſilen Brennſtoffen,
beſ. den Steinkohlen u. auh beim Steinſalze. Jn den allexmeiſten
Fällen ſind die nußbaren Foſſilien mit werthloſen vermiſcht, häufig
in leßtere ſo vertheilt, daß ſie ohne A. werthlos ſind.
Verwi>kelter wird das Geſchäſt der A., wenn mehrere nußbare
Foſſilien nicht nur von den nußlofen, ſondern auch unter ſich zutrennen
find, ein Fall, der beſ. beim Erzbergbau häufig vorkommt. Der Kon-
zentrationsgrad hängt von der Natur des Foſſils, von der Art ſeiner
fünſtigen Verwendung, ſowie von der dadurch erzielten Werthver-
größerung ab. Bei Erzen iſt größtentheils die Art der darauffolgenden
hüttenmänniſchen Prozeſſe, bei foſſilen Brennſtoffen die vermehrte
Brauchbarkeit für gewiſſe tehn. Branchen, beſ. das Eiſenhüttenweſen,
maßgebend.
Die erſten vorbereitenden Arbeiten für die wirkliche A. laſſen fich bis
in die Grube zurück, bis zu den Gewinnungspläßen der betr. Foſſilien,
d. i. bis in die Abbaue, verfolgen.
Schon hier ſichtet der Bergmann das Gewonnene nah Güte u.
Größe der Stücke. Der Erzbergmann trennt hier das reine Erz, z. B.
reinen Bleiglanz, reiche Silbererze von den übrigen Gangmaſſen u.
unterſcheidet bei ihnen wieder Scheideerz, Aus\chlagegänge, Gruben-
flein u. Berge. Der Kohlenbergmann ſortirt ebenfalls ſchon häufig in
der Teufe nach der Größe der Stücke, dem verſchiedenen Brennwerthe,
dex verſchiedenen techn. Verwendung 2c.
Dieſe Arbeit, Aushalten genannt, findet beim Erzbergbau ihre
Fortjegung nach erfolgter Förderung über TageindemAusſ<hlagen.
Ihr werden diejenigen größeren Stücke unterworfen, welche ſchon in
der Grube als Aus\chlagegänge abgeſondert worden waren. Charak-
teriſirt ſind dieſe Gänge durch geringeren Erzgehalt. Jn ihnen finden
fich jedoch noch kompakte Erzmaſſen, welche mit der Hand leicht ge-
trennt u. ſortirt werden können. Dieſe werden hier von jenen abge-
ſondert, in denen die Erztheilchen nux in Nuß- od. noch geringerer
Größe vorkommen od. ganz fein in die Gangmaſſe eingeſprengt ſind.
Erſtere werden als Scheidegänge den gleichnamigen, ſhon in der
Grube abgeſchiedenen Maſſen zugetheilt u. einer folgenden Arbeit, dem
Scheiden, zugeführt. Daſſelbe wird in einem beſonderen Raume, der
Scheideſtube, Scheidebank, an eigens8hierzukonſtruixten maſſiven
Tiſchen, den Scheidetafeln, auf harten Unterlagen aus Stein, Eiſen
od. Stahl, den Scheideplatten, mit beſonderen Hämmern, den
Scheideeiſen, gewöhnlich von jugendlichen Arbeitern, den Scheide-
jungen, ausgeführt.
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H Hochſchule, ward ex zum Ehrendoktor der Philoſophie promovirt; Zweck dieſer Arbeit iſt die möglichſt ſorgfältige Trennung der ein-
MN 1868 wähltenihn die D elegirtendes Reichsraths zuihrem Präſidenten, | zelnen nn Erze von einander u. Abſcheidung der tauben Maſſen, :
ı u. an ſeinem 70. Geburtstage(1876)brachteihmdas geſammte deutſch- der Berge; Ziel derſelben aber, ſoviel als möglich Verkaufsprodukte, =
N | öſterr. Volk unter der Theilnahme der ganzen deutſchen Nation den | Lieferbares, darzuſtellen. =
Ir: Zoll ſeiner Dankbarkeit u. Verehrung dar. Bald darauf, 12. Sept. Vorſtehend beſchriebene Arbeiten bilden das Weſen der tro>enen —
= I | 1876, ſtarb A. zu Graz. Seit 1839 war er mit der Gräfin Maria v. | A., im Gegenſatz zu der naſſen A., bei welcher das Waſſer die
i | Attems (geb. 1816) vermählt, aus welcher Ehe ein Sohn entſproß. | Hauptrolle ſpielt.
1 Bon feinen Werfen find noch zu nennen: „Gedichte“ (Lpz. 1837; Zurx naſſen A. kommen beim Erzbergbau alle jene armen ır. fein g1
M 14. Aufl. 1874); „Nibelungen im Fra“ (ein Capriccio, ebd. 1843; | verwachſenen Maſſen, welche durch die Scheidearbeit nicht konzentrirt 8
Y 2. Aufl. 1853); „Der Pfaff vom Kahlenberg“ (ein ländl. Gedicht, | werden können u. im Ganzen zu geringhaltig ſind, um eine darauf iſl
| Stuttg. 1850); „Robin Hood“ (ein Balladenfranz nach altengl.Volf3= | folgende hüttenmännifche Operation mit Nuben zu vertragen. Dieſe w
Ik liedern, Stuttg. u. Münch. 1864). Auch gab er Lenau's dicht. Nach- | ärmeren Erze mußten in früheren Zeiten, in welchen die naſſe A. ent- de
| laß (1851) u. Lenau's Werke (1855, 4 Bde.; 2. Ausg. 1874) heraus. | weder noch gar nicht bekannt od. doch nur unbedeutend entwickelt war, m
Aus ſeinem Nachlaſſe erſchienen: „Serben-Lieder“ (mitgeth. von P. v. | in der Grube als nußlos verbleiben od. wurden, wenn einmal zu Tage Vc
Nadics, Lpz. 1879). — Vergl. v. Nadics, „Anaſt. Grün. Verſchollenes | gefördert, mit den Bergen über die Halde geſtürzt.
u. Vergilbtes aus deſſen Leben u. Wirken“ (Lpz. 1879). Aermere Erze bilden aber leider nur zu häufig den Hauptbeſtand- w
Aufbäummaſchine, kleine, gewöhnlich mit einer Schlichtmaſchine | theil der Lagerſtätten u. es iſ daraus zu erkennen, welche Eweiterung it
verbundene Maſchine, welche den Zwe hat, eine im Webjtuhl noth= | der Begriff der nußbaren Fofitlien erfuhr, al3 die naffe A. Eingang N
wendige Walze (Kettenbaum) regelmäßig mit den Kettenfäden zu be- | im Bergweſen fand. So mancher dahin ſiechende Bergbau kam durch ve
wideln. Sie beſteht aus einem einfachen Geſtell zur Aufnahme des | ſie erſt zur Blüte u. längſt verlaſſeneGruben konnten mit Nußen wieder ge
Kettenbaumes u, einer Vorrichtung, welche dieſem eine Drehung | aufgenommen werden. Ja ſogar die Ausgewinnung dex von den Alten Y