Full text: Das bürgerliche Wohnhaus (Heft 73)

   
land und endlich in 
oderne Induftrie die 
ıfes und der Familie 
nur in den mühfam 
nderte , wie fie die 
ndenfein : derfelben 
ebige Anregung für 
r an dem Baume der 
' verpflanzt und mit 
en, aber geiftig und 
edanken fchon oben 
ı begegnen, welche 
trieftaaten Europas, 
r Ausftellung nicht 
ie Dampfkraft noch 
nifchen Webftühlen 
die Erde aufgedeckt 
aten allein und ihre 
mmen. Wir meinen 
d.Rufslan.d.. Bei 
:n Ausftellungs- 
gebrachten Natio- 
e Leben, das ihnen 
Gebieten der öfter- 
das Haus geleiftet, 
ıweden, als bei den 
on Thongefchirren, 
ben und Zierrathen 
lernen boten. Der 
lbft erzeugt, hat in 
ewahrt, welche die 
ınd taftenden Ver- 
war. In den Nadel- 
weden und Norwe- 
er gleichen Arbeit 
Afıen vordringen- 
uelle der Erkennt- 
der einfache Lein- 
lel der nationalen 
ff, auf welchen de: 
ift das Mufter dem 
c ja mit die Form 
lie gröbfte Arbeit, 
ınt, wie uns diefs 
n Gewande in Ver- 
ıs glückliche Wahl 
ı Nationaltrachten, 
iherr Carl Bonte 
ı und rumänifchen 
verwendet, dafs es 
cam. Wir brauchen 
innlichkeit, wie fie 
= Ener : a o 
Die nationale Hausinduftrie. 19 
dem nationalen Coftüme oft zu Grunde liegt, ebenfo wie den nationalen Schmuck 
nachzuahmen, fondern einzig und allein Natürlichkeit, innige V erfchmelzung des 
Zierrathes mit der Form und vor Allem auch mit der Farbe zu lernen. Hier lie egt 
ja das Geheimnifs längft vergangener Kunftperioden, der Zauber der Renalltunee 
und endlich des Erfolges, den Induftrielle wie Minton, Wedgewood mit ihren 
Thon-, Porcellan- a aaren, Caftellani mit feinen Schmuckwaaren. Philipp 
Haas mit feinen Teppichen, Lobmayer mit feinen Glaaswaren und zahlreiche Andere 
errungen haben. 
Was die Teppichfabrication der Bevöl lkerung der Donauländer anbelangt, 
fo brauchen wir uns darüber nicht weiter zu ergehen. Sie ift zur Genüge bekannt, 
und hat einft mit ihren wenigen, aber kräftigen Farben, mit ihren zierlichen. ein- 
fachen Muftern ebenfo wie die orientalifche Teppichweberei günftig auf die 
moderne Induftrie eingewirkt. 
Am wenigften bedeutend war fowohl in Schweden und Norwegen wie in 
Oefterreich, Ungarn und Rumänien die Gold- und Silberfchmied-Kunft vertreten. 
Bei den Märern bildet der Meffing- oder auch Silberknopf am Spenzer, Gürtel 
und Beinkleid den gröfsten Zierrath, bei den Frauen die Gold- und Silberftiickerei 
der Haube, des Bruftlatzes und des Mieders. Es ift daneben wenig Raum für 
anderen Schmuck. Dennoch findet man in ganz Ungarn, Siebenbürgen und Rumä- 
nien eine Art Filigranfchmuck in der bäuerlichen Bevölkerung verbreitet, der 
durch die Art der Arbeit ebenfo wie die Geh änge mancherlei Aebnlichkeit mit 
dem in anderen Städten erzeugten Fili granfchimucke hat. Dagegen fah man in der 
ungarif chen Abtheilung Meffer und Gabeln mit Blei-, Zinn- und Kupferdraht ver- 
ert von grofser Zieı Hehker und reichem @efchnacke In ähnlicher Weife gear- 
tet fahen wir mehrere rumänifche Tafchen mit Kupfer- und Me ffingdraht reich 
ausgelegt. Der Bewohner des Banates fchmückt in ähnlicher Weife feine Kürbis- 
flafchen und gibt dadurch dent einfachen Holzgeräthe ein reiches und fchmuckes 
Ausfehen. 
Rufsland hatte weniger die Gruppe der nationalen Hausinduftrie mit 
Ausftellungsobjedten bedacht, als eben feine ganze Ausfteilung zeigte, wie innie g 
die gefammte Keififehe Induftrie mit dem nationalen Leben und = efen verbundn 
ift und von jeher verbunden war. Nationales Leben tritt überall dem forfchenden 
Auge entgegen, nationale Geftalten und ee hkeiten des Landes le 
die reich ergiebige Quelle der Vorwürfe für den Plaftiker und Maler wie für der 
gewerblichen Künftler. Dadurch hat Rufsl dd a wenigen Jahren fo unendli ch 
viel geleiftet und zeigte auf allen Gebieten der Induftrie auf der Wiener Welt- 
ausftellung die bewundernsw sraieiten Fortfchritte. Möchte man aus diefem einzi- 
er aber bedeutenden Beifpiele allenthalben erkennen, dafs die Arbeit eines 
Volkes niemals durch die Unterw erfung ı unter das Fremde, die blofse Nachahmung 
fich kräftig entwickeln, fondern einzig und allein durch den unerfchöpflichen Que 1 
des nationalen Lebens und der nationalen Gef finnung jene Kraft gewinnen kann, 
welche fie felbfifländi ig und geachtet machen mußs. 
Charakteriftifch und befonders hervorzuheben ift es, dafs mit Ausnahme 
weniger bedeutenden Stickereien, einiger Shawls und Gewebe aus Ziegenhaaren 
hiereineMenge vonBeilen in der Gruppe der nationalen Hausinduftrie zur Austtel- 
lung kamen, wie fie eben der rufffche Arbeiter zu verfchiedenen Hantirungen 
gebraucht und wie er es im Gürtel trägt als Zeichen der Werthfchätzung feines 
Werkzeuges. Der Ruffe arbeitet Alles mit demBeil und das preisgekrönte ft fifche 
Haus Eben wie die Einrichtungsftücke, felbft die des rufffchen Kaiferhaufes in 
einigen Zimmern, find durch das Beil allein in ihrer ganzen Formfchönheit und 
zierlichen Glätte erzeugt. 
Es ift kein Zweifel dafs Rufsland zumeift aus den eroberten Ol bjecten des 
Kaukafus aufserordentlich reiche und belehrende Beiträge für die Gruppe XXI 
beibringen kann. In die weiten Ebenen feines Landes, ebenfo wie in die Gebiete 
feiner Gebirge ift Induftrie und Handel noch nicht fo mächtig vorgedrungen, dafs 
   
  
    
   
    
    
    
  
    
     
   
   
   
   
  
  
   
   
  
  
  
    
    
   
  
  
   
     
  
   
     
   
  
    
   
   
  
   
   
      
    
  
    
   
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
   
       
  
     
    
    
     
    
   
  
     
    
     
   
  
   
   
  
   
  
  
      
      
    
   
   
  
    
     
      
    
     
  
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.