Dr..‚Carl Eh „Richter.
„Wie fehr diefe Schöpfungen der Neuzeit dem Bedürfniffe unferer Genera-
tion entfprechen, braucht hier nicht eingehend hervorgehoben zu werden; ihr
zahlreicher Befuch, ihre eifrige. Benützung, ihr bereits deutlich erkennbarer Ein-
flufs auf die moderne Induftrie gehören zu jenen unläugbaren Thatfachen, die
jeder Fachmann gern anerkennt.
„DiefeMufeennunwerdenihrerwichtigen Aufgabe in mehrfacherWeife gerecht.
„Erftens, indem ihre mit Umficht und Auswahl‘ angelegten Sammlungen
dem Auge des Kundigen wie des Laien einen wahrhaft äfthetifchen Anfchauungs-
unterricht gewähren. In ihren Schränken, an ihren Wänden finden nur lehrreiche
oder muftergiltige Objecte Platz. Da läfst fich die allmälige Entwicklung und der
Fortfchritt in der Erzeugung jeder Gattung von Artikeln hiftorifch verfolgen, und
der aufmerkfame Befchauer gewinnt die Fähigkeit, den Gefetzen des induftriellen
Fortfchrittes in der bezeichneten Richtungnachzugehen. Für eitles Schaugepränge
ift dakein Raum, wo, wie in diefen Anftalten, Alles darauf hinzielt, darzulegen,
wie der Werth jedes einzelnen Artikels durch gefchmackvolle Umformung des
rohen Naturproductes einer Erhöhung fähig ift, die, weit entfernt feinen Abfatz
zu beeinträchtigen, diefen im Gegentheile vermehrt.
„Zweitens wirken diefe Mufeen höchft erfpriefslich durch die mit denfelben
verbundenen kunftgewerblichen Fachfchulen. Da findet fich das lebendige Wort
zur todten Vorlage, die Erklärung zum Modell. Die hier befchäftigten Lehrer
weifenihren Schülern alle jene wefentlichen Eigenfchaften nach, die jedes Erzeug-
nifs der Induftrie, auch das zum alltäglichen Gebrauche beftimmte, befitzen mufs,
um den Anforderungen eines geläuterten Schönheitsfinnes zu entfprechen. Hier
lernen alfo die Zöglinge den Werth *der in fich abgefchloffenen Einfachheit
fchätzen, das Stilgefetz der Symmetrie verftehen undanwenden, und werden auf
folche Weife zuMännern gebildet, die fpäter denMarkt mitkunftgerechten Waaren
verfehen, das heifst mit folchen, die fich durch, verftändige Gefetzmäfsigkeit
durch mafshaltenden Schmuck auszeichnen.
„Alle diefe fo überaus nützlichen Arten der Wirkfamkeit der Mufeen für
Kunftgewerbe nun follen in diefer Gruppe dem grofsen Publicum zum erften
Male nahe gelegt und dargeftellt werden, und zwar in der Weife, dafs es jedem
Mufeum überlaffen bleibt, feine Ausftellung felbftftändig zu organifiren, wie der
Vorftand der Anftalt es für nöthig erachtet, um das Inftitut auf der Weltaus-
ftellung ent[prechend zu vertreten.
„Um jedoch die Gefammtausftellung diefer Gruppe möglichfi vollftändig
und lehrreich zu geftalten, wäre eine vorläufige Andeutung über die Richtung, in
welcher die einzelnen Anftalten fich vorzugsweife betheiligen wollen, ebenfo
zweckdienlich als erwünfcht. Würde diefem Vorfchlage ein geneigtes Entgegen-
kommen zu Theil, fo dürfte jeder Künftler und Induftrielle für fein Fach Anwen-
dung finden, und namentlich, um nur Eines hervorzuheben, die moderne Orna-
mentik eine wichtige Bereicherung an neuen Motiven erfahren.
„Um aber die praktifche Wirkfamkeit diefer Anftalten dem grofsen Publi-
cum einleuchtend zu machen, ift es unerläfslich, dafs die von den einzelnen
Mufeen veranftalteten Publicationen wenigftens in Proben, refpective einzelnen
Nummern ausgeftellt werden. Wir faffen hier vorzüglich die Reprodudtionen
(Gypsgüffe, galvanoplaftifche Abdrücke, Photographien) und die literarifch-arti-
ftifchen Veröffentlichungen der Mufeen ins Auge. Was die erfteren anbelangt, fo
müffen fie, und zwar nicht blos aus räumlichen Gründen, auf jene Kunftgegen-
ftände befchränkt werden, deren Originale Eigenthum des ausftellenden Landes
find ; in Betreff der letzteren kann hingegen der Wunfch nach möglichfter Voll-
ftändigkeit nicht genug betont werden.
„Endlich follen die Mufeen genaue ftatiftifche Nachweifungen über den
Befuch der Anftalt, über die Organifation ihrer verfchiedenen Schulen u. f. w.
bringen, damit ein brauchbares Material für eine Statiftik der kunftgewerblichen
Mufeen gefchaffen werde.
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