Full text: Objecte der Kunst und Gewerbe früherer Zeiten (Heft 50)

  
   
   
    
  
   
   
  
  
   
   
    
   
     
   
  
   
   
    
  
   
   
  
  
    
   
     
  
  
  
    
  
   
  
  
  
   
  
      
   
    
  
    
   
      
  
   
   
  
  
   
   
     
    
   
  
   
   
  
  
   
    
   
    
        
   
   
    
     
42 Dr. GarlEind: 
Uebergehend zu den Werken der Keramik, die im Ganzen hier nur ne 
Vertretung fand, führen wir als intereffant jenes kleine Relief aus bemalter er 
cotte an, das Regierungsrath v. Camefina austtellte. Dasfell ee ift nn 
förmig gehalten und zeigt das Bruftbild Margarethens, der Tochter Kaifers 
Maximilian I., es ift mit der entfprechenden Umfchrift und der Jahreszahl 1528 
verfehen und auch infoferne beachtenswerth, als es Aufklärung gibt über die 
Bedeutung jener kleinen, köftlichen Holzbüfte, die fich in der Sammlung Roth- 
hild befindet und unzweifelhaft diefelbe Perfönlichkeit vorftellt. Wir ‚können 
die fechs Kachel, die Franz Graf Enzenberg in Innsbruck austtellte, nicht mit 
Stillf[chweigen übergehen. Sie ftammen aus der Hand des berühmten Töpfers 
Goltius in Beureut (1608) und zeigen die Darftellungen der fünf Sinne und 
das fechste ein in Relief ausgeführtes Bouquet. Majolica’s ftellte, und zwar eine 
Suite Teller fammt einer Schüffel, das Stift Neu-Reifch und eine gröfsere Gruppe, 
u den heiligen Franciscus in der Felfenzelle das Minoritenklofter in 
Brünn, erftere Coll a gelangte als Gefchenk in die Sammlung des Mufeums 
> " Kunft und Induftrie. Alt-Sevresporzellan hatte in einer reichhaltigen 
Collection, ausgezeichnet durch die blaue Farbe und die feinen vergoldeten 
Re liefsornamente, Freiherr v. Rothfchild, einzelne Stücke auch Dr. Dudic k 
ausgeftellt. Aufserdem fand fich die Wiener und Meifsner Fabrik und ne z 
ehemalige Fabrik zu Korec in Galizien vertreten. An diefer Stelle fei a 2 
fchöne opalifirende, gegoffene Glasbecher mit Meergottheiten in Relief erwähnt 
der der Sammlung Rothfchild angehört. = 
Von Kunftfchloffer-Arbeiten diefer Abtheilung feien hervorgehoben: Ein 
mächtiges Vorhängefchlofs ve eingeätzten Ornamenten aus dem XVII. Jahr- 
imdldste (Stadt Wiener-N sußadt); ein kleines ee von unge- 
wöhnlicher Form aus derfelben Zeit ( Seife Neuklofter); ein grofses, fchön und 
kunftreich gearbeitetes Thürfchlofs (StiftHerzogen Bi ur g); ein kleinere S nn 
Art mit durchbrochenerPlatte (Carlv. Pichler). Her Blumauerin Vökl in x 
hatte eine intereffante, reichhaltige Colledtion von Schlüffeln mit der römife u 
Leit beginnend und bis ins XVII. Jahrhundert reichend ausgeftellt. Eine fehı 
chön aus Eifen getriebene Tafel mit Heiligenfizuren (XVI. Jahrhundert) ftellte 
Freiherr v. R Er hkehrid aus. a 
Von Gegenftänden aus Zinn angefertigt nennen wir vor Allem die . 
hohen Krüge der Stadt Steier, aufsen mit dem Stadtwappen, innen mit 
fehr fchönen Medaillon gefchmückt, aus dem XVII. Jahrhunderte und e eine Rei = 
mitunter fehr grofser und fchöngeformter Willkommbecher sen . Br 
XVII. Jahrhunderte, von den beftandenen Innungen der Bäcker, Binder, 
Nadler u. £. w. herftammend, jetzt Eigenthum der Stadt Olmütz. Graf Meran 
brachte drei reichverzierte Schüffeln aus diefem Metalle. = 
Wir kommen nun zu den Waffen. Sie find zwar im Ganzen nicht zahlreich, 
doch fanden fich Vertreter der vielen imXV. bis XVII. Jahrhunderte gebräuchlichen 
Waffen und Wehren, wie Schwerte, Biedenhänder, Rappiere, Panzerftecher, Hieb- 
melfer, Degen, Dolche, Hirfchfänger, Lanzen, Partifanen, Hellebarden, Armbrüfte, 
Rüftungen, Cüraffe, Gewehre und Piftolen und mitunter von grofsem Kunitwerthe. 
Wir nennen zuerft die halbe Rüftung fammt Helm und zwei Rundfchilden 
Sammlung Rothfchild, Gegenftände von hohem Kunftwerthe, befonders einer 
der beiden Schilde. Getriebene, italienifche Arbeit von fchwarzer Grundfarbe mit 
reich in Goldtauffia ausgeführter Verzierung. Laut Infchrift ffammt der werthvollere 
Schild von dem Meinuae: r Georg Gh yfis, 1554. Der zweite Schild ftammt aus 
dem Jahre 1563 und wurde gleichwie die Rüftung ficherlich nicht vom . 
benanntem Meifter angefertigt. Der Ghyfis’fche Schild zeigt in der ._ 
einen prachtvoll gezeichneten, lebhaften Reiterkampf, herum allegorifche 
Figuren, der andere enthält die Darftellung des Triumphes des Bachus, die 
Rüftung auf der Bruft Venus und Amor, am Helmkamme fchön gruppirte 
Trophäen. Einen ähnlichen, ebenfalls fehr koftbaren Rundfchild hatte Graf Daun 
  
   
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