Full text: Objecte der Kunst und Gewerbe früherer Zeiten (Heft 50)

      
   
    
   
   
  
    
  
  
  
  
  
  
     
  
   
     
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
     
   
   
  
  
   
   
  
   
  
  
    
   
  
  
  
  
  
   
     
  
   
   
  
   
  
   
  
  
  
   
     
  
   
   
   
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
  
  
  
   
    
  
   
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bjecte der Kunft und Ge früherer Zeiten. I 
in der Zeichnung gleich, ftehen die Schnitte jenen in der Ausführung doch bedeu 
tend nach. 
Producte der franzöfifchen Renaiffance find: zwei getriebene und cifelirte 
Silberfiguren, 3raut und Bräutigam (XVI. Jahrhundert) Eigenthum des Franz 
veBulrt ky, und eine Kıyftallcaffette mit vergoldeten, niellirten Silberbändern 
2 (Graner Domfchatz) 
Verke der deutfchen Renaiffance fanden fich in reichlicher Menge, wir 
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nennen nn einen Humpen von vergoldetem Silber mit vielen Darftellungen 
und Infchriften, ferner einen theilweife vergoldeten Silberbecher, welcher auf 
feiner Aufsenfläche vortreffliche Gravuren im Geifte Schongauer’s und Durer’s 
zeigt und mit der Jahreszahl 1512 verfehen ift. (Nationalm Ye um). 
Aus der barokken Zeit enthielt diefe Ausftellung mehrere Gegenftände; 
vor Allem feien erwähnt: zwei Broncevafen von bedeutenden Dimenfionen, mit 
reichen für ihre Zeit charakteriftifchen Reliefs auf ihrer Ausbauchung. Bis vor 
einigen Jahren ftanden diefelben, nur von wenig Kunftfreunden gekähnt; unbeach- 
tet auf der Stiege eines Privathaufes in Wien; ner Leuchter mit gewundenem 
Stiel, und fechseckige Teller (Graf Andraffy), vergoldete Silberfchüffeln 
Schatullen, Kelche, Mefskännchen fammt Taffe, Bifchofsringe, Pectoralkreuze, 
u. f. w., letztere durch das herrliche Email einer ganz befonderen Beachtung 
würdig. Schliefslich find noch die in diefe Zeit fallenden Elfenbein-Arbeiten 
meiftens die Cylinder für Humpen bildend und reich mit Silber montirt, zu 
erwähnen, dann ein ungefafstes Schnitzwerk, vorftellend einen Zug von Meeres- 
göttern, von ganz befonderer Schönheit (Henczelmann). 
Wollten wir all’ die Koftbarkeiten anführen, die diefe Abtheilung befonders 
aus neuerer Zeit enthielt, wir würden kein Ende unferes Berichtes finden. Da 
fahen wir ungarifche Nationalkleider und Trachtenftücke verfchiedener in Ungarn 
lebender Völkerfchaften fammt den dazu gehörigen, mitunter fehr koftbaren 
Schmückfachen, wie: Mantelfchliefsen, Kleiderfpangen, Armbändern, Gürteln, 
Knöpfen, Forgos und Diademen, dann alte Spitzen, Fächer, Dofen, Uhren, Be ee 
Wiener, Meifsner und franzöfifches Porcellan, chinefifche und japanefifche 
Gefäfse mit Emailfchmuck, darunter eine vortrefflliche Zellenfchmelz-Schüffel 
mit Henkeln, an denen Elftern niften, altperfifche Käftchen mit Elfenbein 
Schnitzwerk, eine grofse Suite von den verfchiedenft geformten ee 
bis in die prae- hiftorifchen Zeiten zurückreichend und auch die neuefte Zeit 
berührend. 
Auch zahlreiche Waffen waren ausgeftellt, theils wurden fie in den verfch 
denften Käften untergebracht, theils an den Wänden und zwar in Gruppen ver- 
theilt. Viele Stücke gehören an und für fich zu Seltenheiten, Vieles wird durch 
Material und Ausftattung koftbar. Wir fahen türkifche und tfcherkeffifche Säbel, 
Dolche, Meffer, ungarifche Säbel, darunter einer, der dem Rakoczy zugefchrieben 
wird, Panzerftecher und fpanifche Degen, Streitkolben, eiferne Fokos, Buzigany, 
filberne Hellebarden, Gewehre und Piftolen mit Rad- und Steinfchlöffern, einige 
deren Schäfte mit Elfenbein, Perlmutter, Korallen und gefchnittenem Eifen herr 
lich verziert find, einen Revolver-Karabiner zu acht Schüffen aus dem XVII. Jahr- 
hundert, Pferde-Riemze euge, Sättel, Schabracken, etliche Helme, darunter ein fchön 
geätzter Burgunder bein aus dem beginnenden XVI. Jahrhunderte, eine Eifen- 
rüftung und zwei japanifche Kriegsrüftungen. 
Von miniirten Handfchriften erwähnen wir ein Pfalterium aus dem 
XII. Jahrhundert, ein Pontificaleaus demXV. Jahrhundert (Primatial-Bibliothek), 
ein Rituale und Antiphonale aus derfelben Zeit, fehr fchön gebunden, dem Prefs- 
burger Capitel gehörig, eine Handfefte der Stadt Wien vom Jahre 1444, zwei 
Bücher aus der Corvinifchen Bibliothek, Gefchenk des Sultan an Seine Majeftät 
den Kaifer und des letzteren an das ungarifche Nationalmufeum, und das 
Antiphonal von Raab mit dem intereffanten Einbande, der bezüglich des Alters 
der dazu verwendeten Befchläge von einigen Fachmännnern angezweifelt wi 
   
  
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