Full text: Objecte der Kunst und Gewerbe früherer Zeiten (Heft 50)

     
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Objecte der Kunft und Gewerbe früherer Zeiten. 
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Diefe Gruppe verlaffend ftehen wir am Beginne des Mittelalters, einer Zeit 
des allmälig fortfchreitenden aber gewaltigften Umfchwunges der Cultur und 
ihrer Erfcheinungen im Gebiete der Kunft. Doch gerade diefe Zeit, fei es die 
des romanifchen Stiles oder die Epoche der Gothik, war in der fchweizerifchen 
Ausftellung faft gar nicht vertreten, obwohl das ı genug Denkmale der Klein- 
kunft d liefer Stile befitzt. Gegenftände der Spätgothik fanden wir mehrere exponirt 
als da waren: Etliche kleine geftickte Teppiche, wahrfcheinlich beftimmt zur 
Bedeckung der Rücklehnen von Geftühlen und eine Thüre mit Eifenbefchlägen. 
ee und Schlofs find von prächtiger Arbeit, die Thürbänder in a 
Veräftungen über die ganze Fläche, um die Holzbohlen zufammenzuhalten, von 
folcher Feinheit und eleganter Zeichnung, wie man fie kaum mehr irgendwo an 
einem folchen Gegenfland finden dürfte. 
Weit bedeutender war die Collection von Gegenftänden der Rennaiffance 
und ihrer nicht ebenbürtigen Nachfolger. Da ift es vor Allem die Ausftellung 
von 26 in den pikanteften, durch Scherz und Laune motivirten Formen ausgeführten 
Prunkgefäfsen gewefen, theils Trinkbecher, theils Tafelauffatz-Stücke aus Gold, 
Silber a E enben, die unfere volle Bew underung und Aufmerkfamkeit auf ich zog. 
Die meiften diefer Trinkgefifse find im Befitze nn Berner Bürgergemeinde 
oder doch von a Zünften. Die bedeutendften davon fchienen uns ein 
aufrecht ftehender Löwe mit einem Gerbermeffer, ein auf einem Krebfe rückwärts 
reitender Affe, ein aufrecht ftehender, vorwärts gehender Affe, ein aufrecht ftehen- 
der Bär, ein grofser Greif, ein Pocal in Geftalt eines ftehenden Metzgers mit dem 
Beile auf der Sehulter, einanderer in der eines Kaufmannes, deffen Rechte auf einen 
Waarenballen geftützt, ein Becher, darauf ein Schützenzug, ein kleiner Becher in 
Form einer Narrenkappe, zwei inForm und Verzierung ke ausgeführte 
Stauffe, das find Gefäffe aus je zwei Pocalen gebildet, davon der eine auf den 
anderen geftürzt ift. Das Hauptftück diefer Coll edion war ein Pocal fammt runder 
Schüffel, ein herrliches Werk in getriebenem, cifelirtem, vergoldetem Silber mit 
prachtvollen durchfichtigen Emails und mit Darftellungen en relief, in den Medail- 
lons am Rande 23 Wappen; laut der darauf befindlichen Infchrift dürften beide 
Kunftwerke, oe der dazu gehörige Bär im Jahre 1583 angefertigt worden fein. 
Diefer Sammlung faft ebenbürtig fchlofs fich eine Reihe von Glasgemälden 
(Eigenthum des Herrn J. Vincent in Conftanz) an. In das XIV. Jahrhundert 
reichen nur wenige Gemälde zurück; diefelben, in Farbenton und Zeichnung 
hervorragend, find: Ein heiliger Johannes, ein betender Mönch, das Wappen der 
Abtei Wettingen ; fämmtlich Bilder mit kirchlicher Beftimmung, wie über rhaupt fich 
die Glasmalerei damals nur diefer Aufgabe widmete. Jüngere Bilder find der öfter- 
reichifche Bindenfchild zwifchen Ritter und Edeldame, das Votivbild des Cafpar 
von Klingenberg und feiner Gattin Elifabeth von 1559 mit Dürer’fchen Reminis- 
cenzen, eines mit dem Jof. Murer’fchen Doppelwappen und der Orpheusgruppe 
darüber, wie auch das Hans Müller’fcheWappen mit derfchönen Pilafter- Umr ahmung. 
Die ver konnte leicht eine fo fchöne Collection von G lasgemälden zur Aus: 
ftellung bringen, denn gerade dort kamen noch gute Glasgemälde zu einer Zeit 
vor, wo man fich in anderen Gegenden bereits mit 8: das volle Tageslicht 
gebenden Vernuftfcheiben begnügte. Eine Ergänzung diefer Collection bildeten 
die zahlreichen, mitunter ganz Torztelichen Entwürfe zu Glasmalereien, faft alle aus 
dem XVI. Jahrhundert ftammend. 
Hinfichtlich der Textilkunft erwähnen wir eines aus Cafula und zwei Leviten- 
kleidern beftehenden Ornates, deffen immerhin beachtenswerthe, in bunter Farbe 
und Gold ausgeführte Hochftickereien mit Rückficht auf die Ornamentirung im 
XVL. Jahrhunderte angefertigt fein mögen. 2 
Zum Schluffe wollen wir noch gedenken der durch die hübfchen a 
beachtenswerthen und aus Klofter Einfiedeln ftammenden Bronceglocke ( (1573) 
zahlreicher Werke des Buchdruckes in alten, werthvollen Ausgaben, ee 
mit intereffanten Holzfchnitten und fonftigen Illuftrationen ausgeftattet und 
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