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meiftens in Beziehung auf die Druckgefchichte der Schweiz ftehend, zweier mit
reichen Schnitzarbeiten verzierten Käften und des reich gefchnitzten, leider
graufam reftaurirten, als Herrfchaftsfymbol dienenden Hängeftückes der Familie
Steiner (1620).
In Bezug auf Wehren und Waffen hat man fich auf die Ausftellung eines
einzigen laffetirten Gefchützes befchränkt; dafür ift dasfelbe um fo intereffanter
ge wefen, nicht fo fehr der Verzierungen als der Conftrudtion wegen. Es ift diefs
dievon derZeughaus-VerwaltungzuZü rich eingefendete Soden Zürichbraut
oder Jungfrau, ein Broncegefchütz, Hinterlader mit ı8 g een Zügen. Es
führt feinen Namen v.on dem Reliefbilde einer Dame, welches auf dem Kopfflüc ke
angebracht und mit folgenden Verfen begleitet ift: „Ich bin ein’ Jungfrau wohl
geftalt, welchen ich küfs’. der wird nit alt.“ Heinrich Füfsle in Zürich hatte 1011
das Rohr als Probeftück gegoffen.
Perfien.
Um mit der Ausftellung in dem Pavillon des Amateurs ab fchliefsen zukönnen,
erübrigt nur der antiquarifchen Expofition des Reiches des Königs der Köni
noch zu gedenken. Es ift diefs eine Sammlung von chinefifchen Por rzellangefäfsen,
von perfifchen Teppichen und geflickten Decken, die einem perfifchen Prinzen und
Minifter, deffen ungewöhnlich a Name felbft der geläufigften europäifchen
Zu nge kaum ausfpr echbar fein dürfte, gehören. Die Porzellans haben keineswegs
ein ehrwürdiges Alter und find gerade fo gefchmacklos, wie alles Uebrige diefer
a Das wenige Gute, das fich d arunter fand, wurde mit Kennerauge
ısgefucht und einer bedeutenden Wiener Amateurfammlung einverleibt.
Spanien.
Spaniens antiquarifche Ausftellung war in einem von den übrigen anti-
quarifchen Ausftellungen weit entfernten, unfcheinbaren Gebäude untergebracht
und blieb daher manchem Kunftfreunde ee Ein ziemlich ausgedehntes,
einftöckiges Breterhaus, aufsen einem Ziegelbau ähnlich bemalt, enthielt
ebenerdig viele intereffante und werthvolle Produdte des Bergbaues und
der Ealwrchiehait Die Räumlichkeiten des erften Stockwerkes waren der
Ausftellung zahlreicher und vielartiger Gegenftände gewidmet, wie modernen
Waffen. militärifchen Ausrüftungsgegenftänden, Modellen forifeäterifcher Bauten,
Produdten des Buch- und Kunfthandels Lehrmitteln und Schülerarbeiten, Mufik-
inftrumenten, anatomifchen Wachspräparaten, und endlich auch den Denkmalen
früherer Zeiten, was alles in fo ziemlich bunter Folge nebeneinander gereiht
war. In dem letztgenannten Fache hat Be deffen Betheiligung an der
Ausftellung überhaupt im Hinblick auf die gege enwärtigen politifchen Ver-
hältniffe volle Anerkennung verdient, wenn auch nur wenig, fo doch gröfsten-
theils Gegenftände von höherem kunftgefchichtlichem und wiffenfchaftlichem
Werthe eingefend et.
Vor Allem lenkten die vollfte Aufmerkfamkeit des Befchauers einigeı
durch welche die an koftbaren Rüftungen und Waffen reiche
Stücke auf fich,
Da fand fich der intereffante arabifche
Armeria nacional zu Madrid vertreten war.
Helm Boabdil’s, des letzten Fürften von Granada. Derfelbe repräfentirt eine ganz
eigenthümliche nid in kaum mehr als diefem Exemplare erhaltene, fehr zierliche
. Imform, ift oben ziemlich flach, deckt vorne nur die halbe Stirne (das Geficht
bleibt frei) und verlängert I fich rückwärts und an den Seiten bis gegen die Achfeln.
Am Rande und an der - Kopfrundung ift ein reich ornamentirtes in Goldtaufchirung
ausgeführtes Band angebracht. Die Fufsrüftungen Carl V. (1500 bis 1558) und
Philipp H. (1527 bis 590] auffallend durch den mächtigen, ecke Schurz,
zeichnen fich durch ihre reiche Verzierung, beftehendi in fel 1ön ornamentirten gold-
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