Full text: Kirchliche Kunst (Heft 19)

   
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r, wurde felbe dur das fleifsige Studium der nn Monumental- 
werke wieder wachgerufen. Vor Alles hatte das neue Aufblühen der got 
Architektur diefen Schmuck, als Haupt bedingung eines kirchlichen Baues, in 
feiner Wirkung betont, und fo entftanden wieder nach kleinen Anfängen und 
mifsverftandenen Verfuchen einzelne Glasgemälde, bis fich allmälig eine Ent- 
wicklung zeigte, die Werke herftellte, welche mit den alten wetteifern konnten. 
Hat man in München unter dem grofsen Kunftkönig Ludwig den falfchen 
nn eingefchlagen, auf einer Platte ganze Gemälde darzuftellen, und felben den 
Charakter von durchfichtigen Oelgemälden zu geben verfucht, fo ift man fpäter 
  
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auf den richtigen Weg gelangt, das Glasgemälde mufivifch zu behandeln, in der 
Compofition Rückficht auf Deuiiereeilnten zu nehmen und ein Glas bei- 
zufchaffen , welches durch feine Stärke den äufseren Witterungsverhältniffen 
de das Tageslicht nur durchfchimmern läfst und doch intenfiv und reich- 
ig in den nen fein kann. 
Die Generaldiredtion hat diefem Zweige der Kunftinduftrie mit guter 
chtung feines modernen Charakters eine eigene Gallerie in der Krieau nn 
en, und fo für Glasgemälde einen internationalen Sammelpunkt gefchaffen. 
Leider haben bedeutende Anftalten ihre Anmeldung zurückgezogen, a 
Lücken in der Gallerie entftanden find, die ftörend auf die Gefammtausftellung 
wirkten. 
  
  
   
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Zwei grofse Glasgemälde von mehr als 40 Fufs Höhe find nun vor Allem 
zu beachten. 
Es find diefs das für ne beftimmte grofse Fenfter, welches J. Neu- 
haufer aus Innsbruck ausgeftellt hat, und jenes von F.X. Z ettlk r aus München 
welches eigens für die Ausftellung a wurde 
Das Mödlinger Fenfter kl durch dis eine Compofition von Pro- 
feffor Kle ein, während Zettler darauf bedacht war, das Fenfter auch im Noth- 
falle theilen zu können, und fo auf die einheitliche Gefammtwirkung nicht das 
ganze Gewicht legen konnte. 
Während man im Mödlinger Fentter die ausgeprägte Manier de: Profeffors 
Klein, der fich zumal am Rhein und in Holland die Anerkennung der dortigen 
Kachmänner erworben hat, fogleich erkennt, machen fich im Zettler’fchen Fenfter 
die Studien nach Fiefole mit den einfachen. in langen Linien abfallenden 
Gewandungen geltend. 
Farben nprächtig find beide und Zettler hat mit Verftändnifs auch folche 
äfer zu benützen gewufst, die fchon an und für fich eine fanfte Abtönung vom 
chten in den tieferen Ton haben. 
In alten Glasgemälden, ich erinnere an die fchönen Fenfter in Vi iktring 
aus dem vierzehnten Jahrhundert, ift die Verwendung von er Glas an 
elen Stellen erfichtlich, fo bei demFifch als Helmzier, der am Kopfe blafs, gegen 
die Schwanzfpitze tiefroth nuancirt ift. 
Neuhaufer hatte aufser dem Mödlin ger Fenfter noch zwei kleinere 
(chlanke Fenfter für St. Valentin, ein ftreng roma re für Grofsmartin in Cöln 
l ein Renaifl fancefenfter, fchön in der Compofition und Färbung, gebracht. 
Meyer's Neffen aus Böhmen haben keine fachmännifche jeitende Hand, 
daher die Glasgemälde, welche fie ausftellten, den ernften Anforderungen unferer 
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a eit nicht genügen könnten; auch Heilig in Wien hat nicht die richtige Manier 
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Die Bilder (üben zu porzellanartig a aus. Das Glasgemälde aber hat in den meiften 
Fällen von der E ntfernung zu ricken. 
Geiling aus Wien hat im letzten Momente feine Anmeldung zurückgezogen, 
was zu bedauern war. Uel yrigens waren von ihm die grofsen halbkreis- 
!örmigen Fenfler am Süd- und Nordportal, welche die bedeutende Stellung des 
Künftlers in der Glasmalerei genugfam zeigten. 
Die en Glasmiäler haben Kine ere Glasgemälde _..n die meiften 
aber haben ihre erfe Anmeldung fpäter zurückg rezogen, wefshalb diefe 
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