Full text: Kirchliche Kunst (Heft 19)

   
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Kirchliche Kunft. 
Concurrent in den frommen Schweftern zum Ki 
Rhein her Stickereien und geübte Stickerinen acquirirt hatten. 
Während die Induftriellen Steuern zu zahlen haben, ihnen 
auch bedeutende Regieauslagen für Arbeitsfäle und Arbeits- 
kräfte erwachfen fallenfür diefrommen,vomErzb ifchofbefon- 
ders protegirten Schweftern diefe grofsen Auslagen wege und 
ihre Concurrenziftleicht erklärlich und um fo bedeutender,als 
diehohekirchliche Protection ihnen fichereund gut honorirte 
Arbeiten zuführt. 
Diefe die fleifsige Induftrie fo bedrückenden, künftlich grofsgezogenen 
gewerblichen Werkftätten , welche aufserhalb der Staatsgefetze ftehen, welche 
ganz mit Unrecht und ohne volkswirthfchaftlichen Werth Vermögen anfammeln, 
gegen Recht und Gefetz und auf Koften fchon beftimnter bürgerlicher Induftrien 
Gewerbe und Handel treiben, müffen früher oder fpäter entweder in die ftaatliche 
Ordnung einbezogen oder durchgreifend reformirt werden. 
Wenn trotzdem Giani heute eine groise Anzahl Stickerinen befchäftigt, 
fo ift das ein Beweis feines unermüdlichen Strebens, und zeigt, dafs im Publicum 
diefer lang verfchollene Kunftzweig wieder gefchätzt und anerkannt wird. 
Neben der immerhin koftfpieligen Stickweife wurde fpäter auch die Appl- 
cation eingeführt, nämlich jene Darftellung, wo Gemälde etc. aus wirklichen 
Stoffen nach der Zeichnung ausgefchnitten, dann aufgenäht und die entfprechende 
Schattirung darauf geftickt wird. 
Es laffen fich in diefer bei Weitem bill 
Wirkungen erzielen, wie mehrere Beifpiele, die Giani in der englifchen Kirche 
aufgeftellt hatte, bewiefen, und die gewifs in jeder Beziehung jenen in Oel 
gemalten Heiligenfiguren, die noch heute häufig verwendet werden, vorzuziehen 
find. Man durfte ja nur, um diefs klar zu erkennen, die Arbeiten Gianısz B: 
mit jenen Oberbaue r’s, wie fie in den ungarifchen Gallerien ausgeftellt waren, 
vergleichen. 
Carl Giani hatte fowohl in der englifchen Kirche, als auch in feiner 
Expofition bei den Seidenftoffen in der öfterreichifchen Abtheilung Original- 
mufter in romanifcher und gothifcher Weife reichhaltig ausgeftellt, aufserdem 
fchön geftickte kirchliche Gewänder, Infeln in alter Form und edler Zeichnung, 
von denen befonders jene für den Abt Bubic beachtenswerth war, Traghimmel 
und Fahnen mit vorzüglich ausgeführten Figuren in Application, ein Tauftuch für 
proteftantifche Confeffion, von origineller Zeichnung, ftreng ftiliftifch im Örnament 
und harmonifch in der Farbenwirkung, auch einen Vorhang für ifraelitifche 
Cultuszwecke mit romanifchen Ankl 
Hermann Uffenheimer 
anerkennenswerth 
nde Jefu in Döbling, welche vom 
igeren Darftellungsweife fchöne 
ängen. 
aus Innsbruck reiht fich, was Stickerei betrifft, 
dem Streben Giani’s an, und ftellte 
eine prachtvolle Colledtion von Kire] 
alterlich, theils einer modernen Rich 
alterliche Stilweife. Aucl 
rungen von Weifszeug. 
Ornat mit Chri 
Firma aus, 
Albert Kaftner aus Wien brachte für das Stift Admont ein Pluvial aus 
dem XVII. Jahrhundert, neu inftallirt, jedoch ohne richtiges Verftändnifs für ältere 
Stilweife, dann eine Cafula, reich in Relief-Goldftickerei, für den Fürft Primas von 
Ungarn, einen modernen Ornat in Silberftoff mit reicher Goldftickerei, wobei nur 
zu bedauern ift, dafs fo viel Arbeit und edles Materiale auf fo unverantwortliche 
Art mifsbraucht wurde. 
in der englifchen Kirche 
ıenornaten aus, reich geftickt, theils mittel- 
tung angehörig mit Anklägen an die mittel- 
ı waren bemerkenswerth die vorzüglichen Tambouri- 
Der Linzer Dombau -Verein ftellte einen geftickten 
ftus und Maria im reichen Weinlaub-Ornament von derfelben 
Ferner fanden fich dafelbft recht hübfche Weifsftickereien von Therefia 
Lemik aus Wien und Elife Wurft aus Inzersdorf ausgeflellt, jedoch fehlte das 
ftiliftifche Element in der Zeichnung. 
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