‘rauenhauben
Das Bauernhaus mit feiner Einrichtung und feinem Geräthe. 13
fich fo ähnlich find und in beiden Häufern mit demfelben Worte noch heute
bezeichnet werden, mit einem Worte, das man fonft in der öfterreichifchen
Monarchie nicht kennt, das auch in Deutfchland felten ift. — So ein Wort ift
eine Urkunde, die uns die Verwandtfchaft diefer Anfiedlungen bezeugt, wenn z
auch 700 Jahre fchon getrennt, und wenn auch andere Urkunden ieh vorhandeı
find. Wir werden noch: andere folche Ausdrücke finden. Vergl. oben dirpel.
feng fräen hiembd n. feines Frauenhemd. — fliefchbre ton
Fleifchbrett. — frä girkel m. Frauengürtel. — gaffel f. Gabel; auch in der
Zips; nd. und:nld ‚gaffel,. — gebiınnn. Zimmerdecke. In Aachen gebön;
in der Zips bünn, binn f. Dachboden. — girkäl m. Gürtel, — gröf
hiembd grobes Hemd. — grüofs hochzet däppel.n. grofser Topf, grofs
Hochzeit Töpfel. — h&fteln. Plural heftlen filberne, ve Beer mit Steinen
befetzte Spange, Bruftfchmuck der Frauen, mhd. he er heftelin. — hidn
Bettanfatz. Etwa — hit f. die Höhe, fchlef. hichte. — hiembdn. det feng
- van muen, das feine Männerhemd. — hiewend&och n. Haupttuch.
— hfiewerm. Heber; ein Weinheber aus einem Flafchenkürbis.. — hüafen
Hofen. — huen n. Wafchbecken; ahd., mhd. war hantfaz der gewöhn-
liche Ausdruck für Wafchbecken, lavatorium. — huet m. Hut. — kiedl m.
a Prachtvolle geftickte Kittel find vorhanden: met dem fchurz boengäl,
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met fegd o gold geftickt, met gieler fegd geftickt (mit dem Schürzenbändel,
mit Seide und Gold geftickt, mit gelber Seide geftickt). — kierfcheltriejeltjen
n. Kerichtsfafs, Kehrfeltrühelchen. — klid n. Tuchrock für Männer und
Frauen. — kloft f. Zange; in der Zips kluft, fo auch nd. und nld. daher
flovak. kluchta. — köp m. plur. k&p Wafferkanne von Tannenholz; auch in
der Zips kopp m. Kanne. Diefs ift die alte Bedeutung von ahd. chuph, kopf,
lat. cuppa, woraus Kopf. — krieneifen n. Reibeifen; eigentlich Kreneifen von
krien, he kr&n:kren, Meerrettich. — läslungf. Wollde cke. Haltrich (Plan 7)
fchreibt lüeslenj f. Schuller, Wörterbuch 39: losleng f. — lacvar, lotoe
f. Laterne. — l&anbunk f. Bank mit einer Reeleniekne = lecht.n. Bicht
lechtfcheir n. Lichtfcheere. — l&ffel m. Löffel. — lengde&och n. Lein-
tuch. — lichtertm. Leuchter. — m&olaf. Mulde. — mierfelm. Mörfer.
munkel m. Mantel. — nölden Nadeln. — pe&älz m. der Staatsrock. p
p&älz m. Frauenleibchen, Bruftpelz. — pül m. Pfühl, Polfter. pülzech f. Po
zieche. — quatfch f. hölzerne Klammer, die a Schleier zufammenhält
Haltrich fchreibt (Plan 100) 4 uätfch. in Biftritz fagt man dafür kräl. — riem
f. riemen Geftelle,, Rahmen; Zips rem, reme, ahd. rama f. mhd. rame f. —
röft m. der Hauptbalken an Zimmerdecke, darauf die tramen liegen, vergl.
tröf. Auch im Geidler Haus heifst diefer Balken rüft. Wieder ein bedeutfames
Beifpiel der Uebereinftimmung, vergl. fölpes, dirpel. Das Wort kommt fo
rein in Deutfchland kaum fonft wo vor. Im Beenifiben fcheint es inruesbaum
erhalten, im Naffauifchen vielleicht in rüftral, Schmeller 3, 138. Kehrein 334.
Es ift das altfächfifche und angelf. hröft, engl. rooft, nl. roeft. — fchapf,
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fen
ya
10:8
Ifte
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Wafferfchöpfer, Schöpflöffel aus Kupfer oder Blech, in Hermannftadt fchäpf,,
in Schäfsburg fchäper, Haltrich (Plan 88), holländifch heifst fchep ein
Löffel voll. fch&f f. Scheibe, Teller; auch in der Zips kömmt fcheibe in
diefer Bedeutung vor — fch&fken n plur. fchäfker, Schaff. fchäf n. plur.
fchaffer Zuber, Haltrich (Plan 88). — fch&oghen fch&ojen plur. Schuhe
Stiefel; fräfch&oghen Frauenfchuhe. Auch in der Zips gilt noch der deutfche
Ausdruck Schuhe für Stiefel. — fchid f. Mefferfcheide — fchniezelde&och
n. Kopfputz, Kopftuch. — fchuplädkaften m. Komode, Schubladkaften —
fientjen n. Seiher. — fpäjel m. Spiegel. — fpennrocken m. Spinnrocken
— fpennräd n. Spinnrad. — fpefs m. gs — ftältjen. n. Stülchen,
das ift Schemmel. Zu -tjen vergl. fientjen. — fteolm. plur. fRäl Stuhl. Auch
in der Zips ift Seffel enter > ftocheifen.n.Schüreifen. — ftrifaak m. Stroh-
fack. — tröf m. plur. tr&f der Tram. Die Form weift diredt auf lat. trab-s,
ed