Full text: Das Bauernhaus mit seiner Einrichtung und seinem Geräthe (Heft 51)

   
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aus Leinwand, 
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richtung und feinem Geräthe. 23 
  
Das Bauernhaus mit feiner 
  
der „küttel“. Ein röckel von weifsem Tuch wird über Alles angezogen. Die 
Zips borten, wie in Siebenbürge enbuerten, magyarifch und fiovakifch wurde 
daraus parta. 
Die Theile des Haufes haben wir fchon oben benannt. In der stube (das 
Wort Zimmer ift ungebräuchlich, der Häudörfler kennt nur ftuben, ftübel 
und kamer n) fehen wir 'aufser den ftühlen (der Ausdruck Seffel if unge- 
bräuchlich) und dem tifche, vor Allem den riefiigen kachelofen und den 
zierlich bemalten Schrank, genannt „die almrei*, in Siebenbürgen armeroa. 
Ein den Ofen entlang, oben befeftigtes Geftelle aus fchmalen Bee zum Wäfche 
trocknen heifst tengeln. Neben dem Ofen befindet fich ein kleiner Herd, über 
dem ein irdener Schirm befefttigt ift, der in einenSchlauch endet und in die Wand 
hineinläuft. Diefs it der kolofen, darauf wird Feuer an den Abenden gemacht; 
es dient zur Zimmerbeleuchtung. Die Zimmerdecke durchzieht der Hauptbalken, 
rüft genannt, fiehe oben S. 14, röft, der dietr&m, Tramen, trägt, fiehe oben 
S. 14, tröf. Der Wandrechen, auf dem das Gefchirr aufgehängt ift, heifst die 
reme, in Krickerhäu hräm, in Siebenbürgen riem f.f.d. Spinnrocken und 
Webeftuhl deuten auf die W er in der Stube. Statt des Bügeleifens 
gebraucht die Häudörflerin noch das glättglas, das uns als alterthümliches 
Geräthe auffällt. Im ftübel finden wir aufser dem nöthigften Töpfergefchirr 
noch folgende Küchengeräthfchaften: Die butte, was man in Wien büttel 
nennt, mit einem Handgriff zu tragen; die mehltis, dasMehlgefäfs; das butter- 
fafs (der in der Zips übliche ee kirn, Butterfafs, kirnen, buttern, 
kirnmilch, Buttermilch, in Siebenbürgen körmelch, holländ. kern,kernen 
fehlt hier), „butterweffel“, mit dem Stöfsel (dtier)); dert uo g, zum Brot- 
teig Kneten; die knetfche, Geftelle für den Trog (vergl. „die ine etfche':ift 
auf dem Wefterwald ein befonderes Brechbänkelc en K chi ein, Volksfprache 
in Nafsau, I, 232); die kärlein oder brotkärlein, die Brotformen: die 
„Ichearr“, die Trogfcharre; die kuchenfcheiben, vergl. Siel enbürger 
fächfifch fch£f, runde Holzteller mit einem Stiel, zum Teiganmachen und de: E21.; 
das tribholz, eine kleinere Art von W algerholz zum Teig auswalgen; das rib- 
eifen, dashackmeffer zum Aepfelfchnitz- Schneiden ad dergl:; das leffel- 
bretel, diekreck (Feuerkrücke) u. f. f. . 
Was die Speifen anbelangt, ift befonders hervorzuheben das lääbet, 
in Siebenbürgen läwend genannt, eine Brühe oder Suppe. Befonders ift 
fcho ttenlää bet, Molkenfuppe, als Frühftück beliebt. Doch gibt es auch ein 
rn effiklääbet, bohnenlääbet, orbeslääbet (Erbfen) 
u. a. m. Eine Kuchenart, forbeng genannt, ift befonders in Geidel beliebt. Zu 
W en werden gewiffe Te a gebacken, man nennt fie krönhäpel 
(Krähenhäupter) oder auch putfchkala. die dann mit Waffer überbrüht, mit 
Mohn oder mit Käfe beftreut, gegeffen werden. Bei den Slovaken heifsen diefe 
krönhäpel opekance. Eine ande Mehlfpeife, die mit Mohn, mit Käfe, wohl 
auch mit Pflaumenmus oder in der Suppe gegeffen wird, ift bei den Deutfchen im 
ungrifchen Berglande überall ausgebreitet, doch mit kleinen Veränderu ne 
fowohl l des Namens als auch der Zubereitung. Sie heifst in der Zips Letfecl 1 el- 
ch en, lifchkelchen, lifchklerchen, inGeidel, wo fie als Weihnachtskuchen 
auftritt, loketfchen. Der hantlich, in Sie ebenbürgen honklich, iftind 
Zips wohl noch allgemein bekannt, in Geidel nicht. In Deutfch-Praben hat man 
auch noch p&lfchen, in Siebenbürgen und in der Zips beltfchen genannt, 
breitgebackene Kuchen; auch fankuchen (daher flovakifch p ankuch 
magyarifch fänk), was hier Eierkuchen find. Fl eifch ifst man in den Häudörfern 
wenig. Gemüfe find Erbfen, Bohnen, Linfen, Kraut, Rüben; in Krickerhäu heifsen 
die Möhren morch ı in der Zips muren. Unter erdappel verfteht man in 
Krickerhäu den Kürbis. Erdäpfel, meeräppel in Eiern ir genannt, find 
beliebt. Hervorzuheben ift noch das Di ärrobe gedörrte Aepfel und Bir "nfchnitten 
   
   
  
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Braut ift mit einem Krönlein gefchmückt, Börtlein genannt („pöartl“), in der 
  
    
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
   
   
   
     
   
   
   
    
  
   
  
   
  
    
  
   
    
    
   
    
     
    
     
  
  
    
   
   
      
    
  
  
   
   
    
    
    
     
   
    
   
  
    
     
   
  
 
	        
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