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zufällige ift. Der weftlich an Ungarn anftofsende Theil blieb unbefetzt: es war
wohl die Aufgabe der Grenzhut gegen feindliche Nachbarn der Gr nr z anke der
Könige, die diefe Anfiedelungen ins Leben riefen.
Der alte W appenfpruch der Sachfen der Hermanftädter Anfiedlung hiefs:
„ad retinandam coronam“, zur Wahrung der Krone. Die Szekler werden in den
älteften Urkunden eh limitum, ftrenui milites — Hüter der Grenzen, rüftige
Krieger — genannt. Das fpricht wohl ziemlich deutlich für diefe Annahme.
Jede der drei ftändifchen Nationen hatte ihre V erfaffung für fich. Erft im
Jahre 1437 fchloffen fie ein Schutz- und Trutzbündnifs gegen die Türken, woraus
ich fpäter eine weitere Gemeinfamkeit der Intereffen und die entfprechenden
Organe derfelben in der fiebenbürgifchen Gefammtve rfaffung entwickelten. Die
Rumänen oder Walachen waren dabei als Nation nicht vertreten. Vonihnen werden
wir noch fprechen bei Betrachtung des walachifchen Bauernhaufes.
Was nun den Stamm der Szekler anlangt, fo fcheint Manches dafür zu
fprechen, als ob fie ein von den Magyaren verfchiedenes Volk wären. Bei der
Gefchloffenheit ihrer Verfaffung gönnten fie ehedem auf ihrem Boden nicht einmal
dem Magyaren das Recht der Anfiedlung als gleichberechtigtem Mitbürger. Bei
dem namenlofen Notar Bela’s, der Quelle und Fundgrube vieler unge-
Be > Sagen, wird (im 50. "Capitel) eine Sage erzählt vom Urfprunge der
Szekler
Als Arpad ein Heer gegen den Herzog von Bihar entfendet habe, feien
alle Szekler (Siculi), „die früher des Königs Atila Völker waren“, diefem Heere
zugelaufen und haben fich ihm angefchloffen.
Nach einer anderen Sage waren die Szekler zurückgelaffene Wachtpoften
Atila’s. Diefelben wurden einft vom Feinde überfallen. De kamen ihnen auf der
Kriegsftrafse, fo nennt der Szekler die Milchftrafse am Himmel, himmlifche Heer
[chaaren zu Hilfe, die Geifter hunnifcher Helden.
Das find nun Sagen, wie fie ja fo leicht auftauchen, um einen verlorenen
oder vergeffenen Zufammenhang zu erklären. Immerhin fieht man aus alledem
dafs es doch intereffant wäre, diefes Volk näher zu kennen. Sollte es wirklicl
ein Reft der alten Hunnen fein? Unterfcheiden fie fich in Sprache, Brauch unc
Sitte von den übrigen Magyaren?
Wenn man nun der magyarifchen Sprache von Jugend auf kundig ift, wie
der Berichterftatter, wenn man, wie er, noch nie mit Szekler Landvolk en
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fo wird man wohl überrafcht fein, im Gefpräch mit den Sz&kler Landleuten auf
der Ausftellung zu finden, dafs fie das reinfte Magyarifch fprechen, wie es in
Ungarn überall zu hören ift und durch mundartliche Eigenheiten bei Weitem nicht
fo viel von der Schriftfprache abweichend, als etwa der Palotzer Dialekt
Ein Hunnenreft, der bis zur Einwanderung der Magyaren fich — 230 Jahre
hindurch — erhalten hätte, und dann auch noch abgetrennt von den Magyaren
bis in unfere Zeit fortlebte, follte dasfelbe Magyarifch fprechen als die übrigen
Magyaren? Dem fteht doch, felbft wenn man den Zufammenhang zwifchen Hun
nen und Magyaren zugeben wollte, ein grofses Bedenken im Wege. Die Magya-
ren find aus einer Mifchung von Kabaren und Kazaren hervorgeg zangen die fich
erft nach dem Hunneneinfalle vollzogen hat; fie müffen fich daher in der Sprache
fchon defshalb merklich von den Hunnen unterfcheiden. Dann haben fie in
Ungarn einen grofsen Theil ihres Wortfchatzes von Serben, Walachen, Slovaken
und Deutfchen angenommen, und zwar in einer Form, die nicht in fo hohes Alter
bis zur Völkerwanderung hinauf reicht; und diefe erft in fpäterer Zeit in die
Sprache aufgenommenen Fremdwörter gebrauchen die Szekler fo gut als die übri-
gen Masyaren, Die Szekler find demnach kein Reft der Hunnen.
Was fie find, fagt übrigens ihr Name ziemlich deutlich und wir werden
uns der Deutung, die fich ungezwungen aus dem Namen ergibt, umfoweniger
widerfetzen können, als fie ganz zu der Annahme ftimmt, die fich fchon oben mit
ziemlicher Wahrfcheinlichkeit aus anderen Gründen ergeben hat. Die Szekler
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