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worden. Ueber das Haus fanden wir keine Auskunft. Ob es das Haus eines
Ruthenen oder Polen oder Slovaken war? — Einige Heiligenbilder in den Zim-
mern fahen ruffifch-byzantinifch aus. Einige gemalte Möbelftücke waren ohne
befondere Eigenthümlichkeit. — Die Eintheilung des Haufes, das nur die Woh-
nung im engeren Sinne darftellt, ftimmte mit der des walachifchen Haufes. Das
Haus war ebenerdig. Dem Eingange gegenüber der Herd, rechts und links je
ein Zimmer, wie im Siebenbürger fächfifchen, im Szekler und im walachifchen
Bauernhaufe.
Das kroatifche Bauernhaus.
Diefes Haus hatte viel von fich reden gemacht. Es war immer verfchloffen
und als an den Vorftand der kroatifchen Ausftellungscommiffion defshalb eine
Anfrage geftellt wurde, erklärte er: Einen Theil brauche er als Empfangszimmer,
einen Theil brauche ein Anderer als Wohnung und dergl., man könne das Haus
von Aufsen fehen.
©s war fo hoch als das Geidler .Haus, hinter dem es ftand. Ebenfo ein
ftockhohes Blockhaus. Nur waren die Balken nicht von dem Erbauer zurecht-
gehauen, fondern das Erzeugnifs einer Dampffäge. Die Thür- und Fenfterver-
kleidungen aber waren moderne Tifchlerarbeit. An die volle Einhaltung des
Programms hatten die Austteller felbft nicht gedacht.
Hervorzuheben ift, dafs hier wie in den galizifchen, walachifchen und den
fiebenbürgifchen Häufern von dem Eingange aus rechts und links je ein Zimmer
angebracht ift; indem aber die anderen Häufer, an denen wir diefe Eintheilung
bemerkten, vorn ebenerdig waren, hatte das kroatifche Haus ein Stockwerk, wie
das Geidler, Vorarlberger, Elfäffer etc. Statt eines Geländerganges, wie das
Geidler Haus hatte, fahen wir am kroatifchen Haufe nur einen kleinen Balcon im
erften Stockwerke in der Mitte
Rückblick.
Der Stoff, den uns die neun Häufer der Ausftellung boten, war nicht hin
reichend, um daraus allgemeine Typen volksmäfsiger Bauart abzuleiten. Dennoch
ift das Uebereinftimmende und Abweichende, das wir an ihnen wahrgenommen
haben, derart, dafs es hervorgehoben zu werden verdient und vielleicht zu
weiteren Beobachtungen Anregung gibt.
Den Bauernhäufern ift in der Regel eigen, dafs fie in einem Hofe ftehen,
fo dafs vorn die fchmälere Giebelfeite des Wohnhaufes auf die Gaffe, die breitere
in den Hofraum zu ftehen kommt.
Das Siebenbürger fächfifche Haus z. B. hat man fich der breiten Seite
nach im Hofe ftehend zu denken, und die fchmälere Seite mit der Infchrift fteht der
Gaffe zugekehrt. Bei dem Geidler Haufe ift die Gaffenfeite die mit dem Thürmel
etc. Das Szekler, das Elfäffer und das ruffifche Haus, die auch den Hofraum und
das Einfahrtsthor in denfelben darftellen, machen diefe Stellung erfichtlich.
Die Stellung der wirthfchaftlichen Nebengebäude ift nur in dem Elfäffer
und ruffifchen Haufe zu erfehen. Im erfteren freilich war der Zweck der einzelnen
Räume verdeckt, weil diefelben, wie bemerkt, zu Ausftellungszwecken verwendet
wurden; im letzteren war Alles idealifirt, fo dafs wir nicht wiffen, in wiefern das
Bild, das wir gewinnen, der Wirklichkeit entfpricht.
Wir haben unfere Betrachtung auf die Wohnung im engeren Sinne
befchränkt.
Diefe Wohnungshäufer nun zerfallen in zwei deutlich unterfcheidbare
Typen. Das Wohnhaus ift entweder nur ebenerdig oder es hat noch ein oberes
Stockwerk Wenn es ein oberes Stockwerk hat, d
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