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Die Sculptur. 2
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Die Barockzeit,-fo fehr fie feit den Reformbeftre bungen in der Kunft als
vergangen zu betrachten ift, klingt denn doch noch bei einigen franzöfifchen
Plaftikern hie und da in deren Werken nach und erinnerte darunter der begabte
, Clefingerin feinenMarmorarbeiten vielleichtamlebhafteften an den Gefchmack
Ludwigs XIV. Seine Gruppen „Ariadne aufdem Tiger“ und „der Raub der June-
frau Europa“ fungirten auf der Aus ftellung als Spiegel bilder der Zeit jenerhohlen,
nichtsfagenden De an Ungleich anziehender waren dagegen des
Künftlers 3roncen; darunter eine „ Penzesin mit Caftagnetten“ von leichter graciö-
fer Bewegung und elegantefter braun, Auch feine „Phryne vor dem
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Areopag hatte bedeutende Vorzüg Befondere Erwähnung verdienen daran die
an denSchmuckringen en vonStaigerin Paris gefchnittenen
Gemmen.
Wohl näher. der antiken Formgebung, aber in der Conception denn doch
noch mit der Ge 2 rtheit des vorigen Jahrhundertes kokettirend, ftanden die
beiden Bacchus-Gruppen von J. Perraud und A. Dou blemard. Des letz-
teren „Erziehung des Bacchus“ — ein Satyr läfst den jungen Gott des Weines
Trauben in einem Gefäfse eintreten — war voll des köftlichften Humors in nich:
minder heiterer Laune hatte auch Perraud feinen Vorwurf aufgefalst, wo der
kleine Bacchus auf den Schultern eines Faun fitzt und diefen in aller Derbheit a
feinem langen Ohre zieht.
Noch bleibt.uns übrig, aus den (I Iaupt-) Sälen der Malerei einige Rn
zu erwähnen, in welchen den Vorwürfen nach mehr ruhiges, tiefe rgreifendes
Empfinden zum Ausdrucke zu gelangen hatte, worin freilich, wie ee ange-
deutet, die franzöfifchen Künftler meift zur Maske der Antike greifen und fich auf
die blöfse Schönheit der Form befchränken. B. Fri fon’s „premiere Impreffiion“,
ein junges Mädchen blickt mit ziemlich unleferlichen Gefühlen ein
E. Chatrouffe’s „Source et Ruiffeau. L. Perrey’s „L’innocence et Amour“,
Boiffeau’s „La fille de C&luta“, um ihr Kind weinend, Barrias’
de Me&gare“ theilen alle die Vorzüge edelfter F ormvollendung, abe
Nüch ternhe eitin der Gefühlsfprache.
sine Anzahl | hervorragender Werke der franzöfifchen Plaftik waren in der
nördlichen Eingangs- Vorhalle
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Dt 2022
bildnıls an,
„La fileufe
auch jene
aufgeftellt und infoferne beffer als die an anderen
Orten zu genke rn da. fie doch einigermafsen ruhigeren Hintergrund
und vom Sonnenlichte verfchont blieben.
Die, Statue „Mirabeau’s“ von Tru ph&me gehörte zu den geiftvollft auf-
gefafsten Portraitftatuen, die ausgeftellt waren. Durch fchöne Linien zeichnen
fich Truph&me’s Werke, die w a zumeift mehr naiver Natur find, alle aus, hie
offenbarte aber der Künftler auch fein Talent im Eı 'nften, Energiey ‚ollen und
zeigte befonders in der Be ehandlung der Gew andung aus dem vorigen Jahrhundert,
die, für die Plaftik immer etwas Unerquickliches bleibt, feine Meifterfch
grofsartiger Wirkung war auch I epere’s „fterbender
pylen“ ; das Zufammenbre :chen des Holden
in dem anatomifchen Relief mit bew underungswürdige er Wahrheit wiedergegeben;
ed ıen ftand der Ausdruck des Kopfes mit dem der dargeftellten Momente
in edle armani ie. Minder einheitlich und am wenigften „griechifch“ war des-
felben Er „Diogenes“, der in feiner affedtirten Ste ellung und feinem rein
gallifc ifchen a eher an einen modernen Gaukler als an den alten Cyniker
erinnerte
L’Hiolle’s „Narcifs“ und „Arion auf dem Del phin“ können in Bezug auf
exacte Durchführung als ae bezeichnet ie nur mangelte a
den Köpfen jedwedes Leben: befonders auffallend. ja geradezu enttäufchend
war diefe „Kälte“ im Geficl een bei dem in fich feibtt verliebten Narcifs.
Wo der Kopf nicht fpricht, bleibt auch die Be -wegung der Geftalt ftumım und
mögen die Formen noch fo virtuos behandelt fein; diefem a wir auch
J-BDerrauds V erzweifelndem“: man konnte fich nicht in diefer Attitude
befafsen
Von
Spartaner bei den Thea
xörpers, das Schwinden der Kraft war