Full text: Bildende Kunst der Gegenwart (Heft 75)

   
zo ly un 
hte“ aus- 
n Bilder 
-decora- 
jannın 
gegen- 
ebungen 
warum 
„Drama, 
Ifchafts 
len Saal 
kziehen 
horen, 
r beein 
: „Nähe 
chte er 
ıen das 
Jerres, 
Hunde- 
ränke“) 
ebe das 
immung 
ng des 
on der 
Schaf- 
der das 
zurück- 
ns und 
om Alt 
‚rofsen, 
e hoch- 
in acht 
Cyclus, 
fen An- 
raft, an 
erebild 
‘ofanen 
en. In 
in min- 
ı innig 
mna ach 
mmung 
fonder- 
ht nur 
in der 
ımmen. 
gehen, 
ft ganz 
n feine 
ht, und 
- hoch- 
ons für 
Die Malerei. 13 
den Vorhang im Opernhaufe und den decorativen Eutwürfen für das Palais Gutt- 
mann, dann Chriftian Griepenkerl mit der Aquarell-Studie feines Hochzeits- 
zuges des Pofeidon und der Amphitrite und vier Entwürfen zu den Wandmale- 
reien im Sitzuhgsfaale zu Athen fehr bedeutfam vertreten 
Von denälteren Meiftern, an deren Namen fich b 
Begriff knüpft, hatte fich Ed. Steinle unter den Aquarelliften en er 
erzählte uns in feiner Weife, mit finnig feiner Auffaffung die Gefchichte des Kauf- 
mannes von Venedig, aber mehr als ein naiv FoRantTes Märchen, wie als eine 
malerifche Wiedergabe des Shakefpeare’fchen Stückes. 
Dem Eitosichen Stile, es was den Gegenftand, als die Art der Behand- 
lung betrifft, gehören nun auch die grofsen Bilder von : anonan, die fich jeden- 
falls den hervortretendften Kunfte rfcheinunge en der Weltausftellung anreihten. Er 
ift ein Künftler von grofser, Keil: gefuchter Eigenthümlichkeit; man merkt 
bei ihm fofort die Abficht, feine Bilder gleich als Galleriewerke von der Staffelei 
herabzunehmen. So tritt denn Canon gewiffermafsen in eine nachträgliche Concur- 
renz mit den alten Meiftern und reproducirt mit kluger Berechnung der Wirkung 
ihre Technik und Manier — freilich weniger in Rückficht darauf, wie fie unter dem 
Pinfel wirklich entftanden ift, als wie fie nach der Hand ausfieht. Es hat denn auch. 
wie Fr. Pecht bemerkt, das Colorit feiner ee Bilder „etwas Gläfernes und 
Gelbes, als ob ein dicker, alter Firnifs auf ihnen läge“. Ich halte diefe Richtung für 
bedenklich, obgleich Canon mit einer ftark a usgeprägten Kanfleritet hen Individua- 
lität für ie einfteht. Das Befte, was man von ee claffifehen Schöpfungen derälteren 
ereits ein kunfthiftorifche 
Malerei fagen kann, ift diefs, fie fähen aus, als wären fie heute gemalt; für zweifel- 
hafter halte ich den v orzug eines modernen Werkes, von dem man behauptet, es 
fähe einem venezianifchen oder flandrifchen Bilde frappant ähnlich, bis auf die zur 
Täufchung mitgehörige Umbildung des Colorits durch die Zeit. on fchliefst ich 
übrigens nicht nur in der Te chnik in dein Streben nach Kraft und Tiefe der Farbe 
doch ohne jene feiner a Vermittlungstöne, welche immer ein Geheimnifs 
der originellen Meifterfchaft bleiben) gewiffen claffifchen Vorbildern an — er thut 
es auch in dem künftlerifchen Gar in der ganzen Weife der ohren 
So ift denn fein grofses Bild, „die Loge des heiligen Johannes“, welches einen 
Ehrenplatz im Centralfaale einnahm und nun dem Belvedere angehört, etwa in der 
Weife einer Santa converfazione oder eines religiöfen Ceremonienbildes aus der 
beften italienifchen Kunftzeit zurechtgedacht. Erft bei näherer Betrachtung fehen 
wir, dafs das vermeintliche Altarblatt eine moderne er Idee mit den 
Ausdrucksmitteln der alten religiöfen a enienz fymbolifirt. Neuen Wein 
giefst man nicht in alte Sch Täuıche — der Spruch aus dem E nei gilt auch 
hier. Ift ein moderner Inhalt malerifch auszudrücken. fo fei auch die künftlerifche 
iediuckweär die Art der Symbolik, ebenfo der technifche Vortrag ein folcher, 
dafs man es fühlt, der ganze Gegenftand des Bildes fei nach Stoff und Form aus 
der modernen E mpfindung frifch und urfprünglich emporgeftiegen. So wie Canon 
das Bild gemalt hat, macht es trotz des w ürdig-ernften, feierlichen Aufbaues feiner 
Comp öhten eher den Eindruck abfichtlich geiftreicher Täufchung, gleichfam eines 
rationaliftifch en Altarblattes — es wirkt mit einem Worte nicht über- 
aan Del Er? ige i & 2 F i 
zeugend, fowie auch den einzelnen, rein figurirenden Geftalten die innere Befeelung 
fehlt. Zuletzt kommt man auf die Vermu ıthung, der Künftler fuche zu feinen tech 
nifchen Experimenten die Stoffe, nicht umgekehrt zu den Stoffen, die ihn erfüllen 
den entfprechend technifchen Ausdruck. Sein „Rüdenmeifter“, „Der a 
der „Page“ und die„F rüchteträgerin“, die ebenfalls s ausgeftellt waren — jedes die 
Bilder geiftreich durchftudirt und von merkwürdiger, kühner Energie der ae 
nifchen Bel ıandlung — gehören, wie die geiftlichen Herre en in der Loge St. Johannis 
in diefelbe Gattung der mehr künftlichen, malerifchen Probleme. 5 
Nur im V orübergeheht kann ich hier der fehr fpärlich vertretenen Gruppe der 
böhmifchen Maler gedenken, die fich im an lungsgedränge fo ziemlich 
verlor. Chr. Ruben hat zu feiner Zeit. als er noch Ak icniediredter in Prag war, 
   
   
  
     
   
     
  
    
   
    
   
   
    
     
   
   
   
   
    
    
    
         
  
   
   
    
   
   
     
  
     
  
      
   
   
     
    
    
  
   
   
   
   
   
  
   
   
      
      
   
     
    
   
    
   
   
    
    
  
  
   
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.