Full text: Bildende Kunst der Gegenwart (Heft 75)

      
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
   
   
   
   
    
  
  
   
   
    
    
    
  
   
   
   
   
   
   
    
   
   
    
   
     
   
  
     
      
    
   
   
   
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
   
at von dem 
:n Stephan 
bedeutend- 
n gemacht, 
ne“ ın der 
ıenFrauen- 
sanze colo- 
.des Detail 
nander und 
kommt im 
und es auf 
as Gobelin- 
ıffallend fie 
Kraft her- 
ch wirklich 
ünergie der 
fo dürfte er 
euen, aus- 
äts, deren 
ı denfelben 
'e find wohl 
hslebens ift 
n.das Vater- 
. Maler der 
‚ aber doch 
ften hatten 
funden: fo 
mberg. Der 
den in glän- 
die Waffen- 
e Bäuerinen, 
ben bei den 
ungarifchen 
5 abenteuer- 
ılen-, Sepia 
Chriftus und 
t in ihm ein 
bt, aber fich 
ühnheit des 
für den Adel 
ler Intention 
nur der der 
ısftellung zu 
eiches einen 
ıg erhalten 
es nach feft 
rifchen Ele- 
ucksmitteln, 
nftrenge des 
hinaus völlig 
Die Malerei. 1 7. 
vernachläffigt, werden zu frifchem Leben erweckt... Für die Malerei und Plaftik 
überhaupt hat der zunehmende Reichthum den Vortheil gehabt, dafs fich das Be- 
dürfnifs, Kunftwerke zu befitzen, in überrafchender Weife gefteigert hat. Die alten 
Kunftvereine haben ihre unterflützende Wirkfamkeit zum gröfsten Theile ein- 
ftellen können; ftatt der fonft gewöhnlichen Gypsmodelle zeigen die Ausftellungen 
fertige Arbeiten in Marmor und Erz. Die ältere Richtung, welche fich mit einer 
gedankentiefen Erfindung begnügen zu können glaubte, ift verfchwunden ; man 
fordert tüchtige Ausführung und volle malerifche Erfcheinung des Bildes, in der 
Sculptur genaues Verftändnifs und fichere Beherrfchung aller Mittel.“ 
An diefe Sätze, die dem Vorworte zu dem Veızeichniffe der Kunftwerke 
im amtlichen Ausftellungskataloge des deutfchen Reiches entnommen find, knü 
ich meinen Bericht über die deutfchen Säle der Kunfthalle an Wohl ift da zunä 
auf den technifchen Fortfchritt, auf die zunehmende Sicherheit in all dem, 
das Aufsenwerk der Kunft betrifft, der entfcheidende Nachdruck gelegt — und 
an diefer Stelle nicht mit Unrecht. Esift diefs der Weltausftellungs-Standpunkt, 
der bis zu einem gewiffen Grade auch auf die Kunf Anwendung findet. Sobald 
fie fich auf diefer grofsen Arena des technifchen Wettkampfes mit der Induftrie. 
den Gewerken, dem Mafchinenwefen zugleich einer gemeinfamen Prüfung unter- 
zieht, mufs fie fich auch einen verwandten Mafsftab der Schätzung gefallen laffen. 
Der äufserliche Fortfchritt, wie er fich in der ficheren und erfolgreichen Hand- 
habung der Kunftmittel zeigte, beftimmte daher auch wefentlich das Urtheil der 
Ausftellungsjury, die eine andere Inftanz ift, als jene, aus der die kunftwiffenfchaft- 
liche Beurtheilung ihr Verdidt fällt. Die letztere braucht zur Ueberfchau desFort- 
fchrittes auf diefem Gebiete weit längere Abfchnitte, als es die Ausftellungsepochen 
find. Der Stoffkreis der Kunft, der Hauptzug des künftlerifchen Erfindens und 
Geftaltens kann fich in fo wenig Jahren nicht wefentlich verändern: neue ent- 
fcheidende Richtungen können nicht leicht von einer Weltausftel 
wachfen und reifen, wohl können aber neue Fertigkeiten durchge 
kann ficherer, der Vortrag glänzender geworden fein. Es ift 
fchloffen, dafs inzwifchen die Kunft auch innerlich gewachfen fe 
fie zunächft an äufseren Ausdrucksmitteln gewonnen hat, 
fich nach fo kurzer Zeit im Ganzen deutlich fehen und nach fe 
abfchätzen läfst. 
Diefsmal freilich ift der Fortfchritt in der deutfchen Malerei kein fo ganz 
äufserlicher — aber doch nicht wieder fo intenfiv und durchgreifend, wie Manche 
es durchaus annehmen, denen das kritifche Urtheil mit dem Patriotismus und der 
Siegesfreude durchgeht. Die Kunft hat ihren eigenen Gang, der fich manchmal 
fogar in einen Flug verwandeln kann -— aber nie geht fie im Marfchtempo völ 
gleichen Schrittes mit den Thatfachen. Sie wächft nicht auf den Exercierplätzen 
und Schlachtfeldern, fondern nur in den Ateliers und Kunftfchulen grofs. Diefe 
find eben ihr Exercierplatz. Die entfcheidenden Zeitereigniffe hal 
von einzelnen ftofflichen Anregungen in den nicht einmal 
Zeitbildern, den Hauptzug der deutfchen Malerei insbefondere nicht wefentlich 
beeinflufst; und follte diefs noch gefchehen, fo bedürfte es dazu einer längeren 
Nachwirkung. Die Kriegsbilder entfcheiden da auch nichts. Die Palette für diefe 
neuen militärifchen Ereigniffe war fchon früher vorbereitet und zum guten Theile 
finden wir fie in denfelben längft bewährten Händen. 
Wenn nun auch die deutfche Kunft nicht mit klingend 
den Fahnen, gleich den deutfchen Heeren, avancirte — fo merkte man doch mit 
freudiger Ueberrafchung auf unferer Ausftellung, dafs fie auf ihre Art im Stillen 
vorwärts gegangen war, indefs man gerade fein Augenmerk auf andere Dinge 
richtete. Es regt fich wieder der Wein im Faffe ; eine Gährung, die ftiller verläuft, 
nicht eben tumültuarifch, aber nachhaltig ift, geht im deutfchen Kunftleben der 
Gegenwart vor fich und wird wohl nach einiger Zeit ihre Ergebniffe ans Licht 
ftellen. Der Drang nach realem Lebensinhalt, das gefunde Streben, 
pfe 
chft 
was 
lung zur anderen 
probt, dieMache 
damit nicht ausge- 
in kann; aber was 
das ift dasjenige, was 
inem Werthe beftimmt 
lig 
ben, abgefehen 
allzu zahlreichen 
em Spiele und wehen 
in diefer 
£ 
2* 
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.