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Die Malerei, 25
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der vielbefprochene „Pyramidenbau“ von G. Richter; freilich vermag uns
diefes Bild, wo die Racentypen und Abftufungen der Hautfarbe, die Stoffwirkung
der Gewänder, die Färbung des Gefteins und der fonnige Glanz der Atmo-
fphäre, Alles und Jedes genau nach feinem coloriftifchen Werthe abgefchätzt und
benützt ift, faft nur finnlich und äufserlich zu befchäftigen, ohne uns zugleich, was
auch kaum beabfichtigt war, einen geiftigen Blick in jene fremde und ferne Cultur-
welt zu eröffnen. Das thut ein jeder bemalte Mumienfarg beffer, ebenfo die
Pharaonenbilder im Flachrelief an den Pylonen der egyptifchen Tempel. Von
Herodot hinweg führt uns C. Pilo ty zu Tacitus — von dem Bau der Cheops-
pyramide zu dem Triumphzuge des Germanicus und zu der Cheruskerfürftin Thus-
nelda. Man entfchliefst fich fchwer, auf das viel gelobte und viel beredete
Gemälde nach längerer Zeit wieder zurückzukommen; und doch mußs es an diefer
Stelle gefchehen. Was man auch fagen mag: es ift weit mehr ein Erzeugnifs des
Calculs, als wahrer künftlerifcher Begeifterung. Die Bezeichnung „Senfationsbild“,
die man auch diefem Kunftwerke, fogar mit Unterftreichung des Wortes gegeben
hat, klingt uns etwas verfänglich und bedenklich. Weder der Gottvater Michel
Angelo’s, der mit einer malerifchen Allmacht ohnegleichen den beiden grofsen
Lichtern des Himmels ihre Bahnen zeigt, noch die Sixtinifche Madonna oder die
Schule von Athen von Raphael haben jenes fcharfe und herausfordernde Moment
in ihrer Wirkung, das man fenfationell nennen könnte; der herrliche Reiterzug
am Parthenon-Fries hat auch nichts davon. obgleich man mit diefen Werken ein
Höchftes in der Kunft bezeichnet. Das Auffehen ift eine Wirkung, die fich cal-
culiren läfst und die der kluge und gewandte Künftler erreicht, wenn er nicht nur
die Kunf, fondern auch fein Publicum ftudirt und einen Ueberfchlag der vielfach
erprobten Mittel macht, die fchon früher ihre Schuldigkeit gethan haben. So
wirkt denn auch Piloty’s grofses Bild durch das volle Enfemble jener Mittel, nicht
durch einen grofsen, durchgeiftigten Zug. Es ift auch ein fprechendes Exempel
hiefür, wodurch fich die malerifche Infcenirung und kluge Kunft des Arrange-
ments von einer fchöpferifchen Compofition in grofsem hiftorifchen Sinne unter
[cheidet. Man hat oft von dem Theatralifchen diefes Bildes gefprochen; das wäre
nicht fo fchlimm, wenn nur richtiges theatralifches Naturell in demfelben wäre,
wie etwa in den Bildern der Franzofen. Aber es fteckt ein gutes Stück Mün-
chener, altbaierifcher Schwerfälligkeit in den eingejochten germanifchen Krie-
gern und den gefeffelten blond- und rothhaarigen Schickfalsgenoffinen Thus-
neldens; das theatralifche Moment liegt lediglich in dem Arrangement, in der
abfichtlichen Zufammenttellung, und drängt fich darum um fo deutlicher auf. Die
Heldin felbft, eine ganz moderne Bühnenfigur, fpielt ihre tragifche Rolle fo recht
nach der Kunft. Wie ganz anders fpricht fich der tiefe, aber gefafste Schmerz in
dem ergreifend ernften Antlitz jener antiken Barbarenfrau in der Loggia de
Lanzi zu Florenz aus, die man wiederholt als eine Thusnelda bezeichnet hat!
Nun wohl, eine wirkliche Heroine diefer Art würde in die ganze mehr natu-
raliftifche Conception und den unruhigen Bühnenpomp des Piloty’fchen Bildes
nie recht gepafst haben. Die Bedeutung der Situation wird durch eine Reihe ein-
zelner Haupt- und Nebenzüge fehr fcharf bezeichnet und verdeutlicht;. was der
Künftler nicht in einfacher Gröfse zufammenfafst, fucht er uns durch folche wohl-
berechnete Details zu erklären. Diefe Details machen das Werk Piloty’s zu einem
geiftreichen und beredten Bilde, obgleich in jene malerifche Beredfamkeit auch
mancher ftörende, vorlaute Ton eindringt; fo insbefondere der frech aus dem
Bilde in das Publicum hinauslachende Soldat, der den greifen Barden an feinem
langen Barte zerrt und mit der anderen Hand das Prachtexemplar eines Bären an
der Kette führt. Die ftachelnde Wirkung des Contraftes geht durch das ganze
Bild hin und her. Die vornehmen römifchen Damen auf der Tribüne find zu Thus-
nelden, diefe zu ihrem Söhnchen, den fie am Arme führt, die gefangenen deutfchen
“rauen untereinander, der finftere Tiberius zu dem Triumphator Germanicus u. f. f.
licher Verwerthune. localer ethnographifcher Studien höchtt brillant arrangirt, ift