Full text: Bildende Kunst der Gegenwart (Heft 75)

   
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Kunftweife ausreichend bekannt ift, illuftrirte den deutfchen Krieg in zwei 
Bildern: „Einzug des Kronprinzen in das brennende Wörth“ und „Redoute von 
Chatillon vor Paris“; von beiden ift letzteres das bedeutendere, überhaupt eine 
der allervorzüglichften Leiftungen Bleibtreu’s. Der „Uebergang nach Alfen“ aus 
der königlichen Nationalgallerie in Berlin ift eines feiner früheren. fchon 
wohlbekannten Meifterbilder. Wenn wir noch Emil Hünten’s aus Düffeldorf 
lebendig chärakterifirtes Gefecht der grofsherzoglich heffifchen Divifion. vom 
18. Auguft 1870, fowie des Berliners A. vonWerner vortreffliches Bild „General 
Moltke vor Paris“, dann zuletzt noch das während der Ausftellung vielbefprochene 
Zeitbildvon Gyfis „Napoleon gefangen“ nach Gebühr hervorheben, fo wären wir 
mit der unmittelbaren künftlerifchen Ausbeute des deutfchen Krieges, wie fie fich 
auf der Ausftellung präfentirte, fo ziemlich fertig. Nicht fo ganz mit der Gattung 
des Kriegsbildes überhaupt. Da wären vor Allem aus der polnifchen Künttler- 
niederlaffung in München zwei hervorragende Talente, Jofef Brandt und 
M. Gierymski, an diefer Stelle zu nennen. Der Erftere ftellte ein ganz impo- 
nirendes Schlachtenbild, „Die Türkenfchlacht bei Wien im Jahre 1683“, aus, 
welches indem grofsenZuge der Kampfbewegung, fowie in der reichen und doch 
haltungsvollen Farbenwirkung den meiften andern Bildern diefer Art auf 
deutfchen Ausftellung fich überlegen zeigte. Vor Allem 
tifchem Sinne gut componirte Schlacht, wo die entfcheidende Wendung im 
Kampfe mit finnlicher Deutlichkeit vors Auge tritt. Die gepanzerten polnifchen 
Reiter find es, die, eben keilartig vordringend und das Gewoge der Schlacht 
theilend, mit unwiderftehlicher Macht fich auf das türkifche Lager geworfen 
haben; hinter ihnen dringen die Reihen der Oefterreicher und Baiern nach; im 
Vordergrunde die verftörten Gruppen der Fliehenden ; im ganzen Bilde eine 
gewaltige, aber doch künftlerifch beherrfchte Bewegung der Maffen. Von dem 
deutfchen Phlegma in der Schlachtenmalerei wird man da kaum etwas gewahr; 
das erregtere polnifche Naturell förderte da fichtlich den M 
phantafiereichen Auffaffung des Krieges. 
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Max Gierymski erzählt uns wieder, 
der Gegenwart näher rückend, Vorgänge und Epifoden aus dem polnifchen 
Aufftande von 1864. Friedr. Pecht, der diefen Künftler wohl von München her 
näher kennt, hebt richtig hervor, dafs es ihm bei feinen Stoffen docl 
Darftellung der Menfchen, als um irgend eine mit befonderer Prägnanz ausgefpro- 
chene landfchaftliche Stimmung zu thun ift. Aber diefe ift eben von bezeichnender 
Wirkung, und wirft einen vollen Reflex auf den Gegenftand felbtt. „So Ichildert 
er uns Kofaken, die in langem Zuge, begl 
bedeckte Fläche hinreiten, fo winterlich fchaurig und traurig wie nur möglich; 
polnifche Vedetten auf einer Strafse in brennender. Sommerglut; ein polnifches 
Infurgentencorps, das im Walde gelagert in der Frühe auffitzt, 
Morgenftimmung, wie die Leute felbft, vortrefflich 
Weichfelufer-Sonne, wo in tieffter Sommerabend-Dämmerung fich allerlei Volk am 
Waffer umtreibt, Weiber, Kinder und Soldaten, und man auf dem höchften Theil 
des Ufers Häufer fieht, in denen fchon Lichter I 
nüchtern-photographifch die Gegenftände in der Zeichnung find, fo eigenthümlich 
grofs ift der coloriftifche Reiz, den der Künfler darüber zu breiten weifs.* Auch 
die köftlichen Bilder von Profeffor Wilhelm D ietz in München wären im Zufam- 
menhange der kleinen Epifode aus dem foldatifchen Treiben mitzunennen; fo 
„Der Ueberfall“, „Der Schimmel“, „Vor dem Zelte“. Es ift diefs eine Neben- 
gattung, wie fie von älteren Meiftern des Genres. wie Wouvermann, mit Vor- 
liebe gepflegt wurde; eine Verwerthung der Kriegsftoffs in der kleinften Dofis 
und lediglich im Sinne des malerifchen Motives. 
Von denSchlachtfeldern und den verfchiedenen Darftellungen kriegerifchen 
Treibens wende ich mich nun dem filleren Naturbereiche der Landfch+ 
nicht ohne einiges Bangen an die fchwer überfichtliehe Maffe 
Fache Ausgeftellten heranzutreten. 
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Die Malerei. 979) 
   
  
   
   
  
   
   
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
   
  
   
  
  
  
    
    
    
    
    
   
  
    
  
   
   
  
    
   
   
   
   
  
   
   
  
    
  
   
    
   
   
    
  
  
    
   
   
  
   
    
  
  
   
  
   
   
   
  
  
  
    
  
 
	        
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