Die Malerei. 55
msweife den fieben Nummern, mit denen er vertreten war, war das früher erwähnte Bild
s Nach- „Gladiateurs“ wohl das bedeutendfte und überhaupt eines der glänzendften Kunft-
ild „La werke der Weltausftellung; die Mofcheethüre in Cairo, an der die abgefchlagenen
nor und Köpfe hingerichteter Beys gar niedlich aufgefchichtet find — abgefehen von
onleben diefer fcheufslichen Staffage des Vordergrundes mit einem malerifch bezaubernden
Blicke in das Interieur — ift fchon von dem Salon 1866 her bekannt.
fchichte An G£röme fchliefst fich nun die ganze Gruppe derOrientmaler und Der-
ur nach jenigen, die das Alterthum für Genrezwecke benützen, unmittelbar an. Theils
gt; nur ftehen fie unter feinem Einfluffe, theils begegnen fie ihm, wenn ihre Schulherkunft
en Auf- etwa fchon eine frühere ift, auf demfelben Wege. Boulanger geht in feinen
reizenden Genrebildern aus Pompeji (Nr. 78 und 79) nicht auf den fchärferen
fich das Sinnenreiz los, fondern begnügt fich da mit jener coketten Grazie, die jenen fran-
-in glei- zöfifchen Römerinen ganz zierlich fteht. „Die fterbende Kleopatra* von Giboux
. Früher ift fchon ein älteres Bild; es gehört einfach in die Claffe der Nuditätenmalerei
nicht in mit Benützung einer beftimmten hiftorifch gegebenen Situation. Im antikifirenden
ch aber Genre- und Studienbild, treten fonft noch Alboy-Rebout (Nr. 3) und
zenre- J. Dehaufsy (Nr. 79) hinzu. Victor Giraud, ein Schüler Picot’s, fchlägt mit
ınteften feinem „Sclavenhändler“ gleichwohl ganz in die Art Geröme’s. Das in Frankreich
Lebens- vielfach gemalte Thema des Weiberverkaufes auf offenem Markt ift ftatt des fonft
fo ver- üblichen orientalifchen Schauplatzes in die antike Scenerie verfetzt, wieder nur
hau und eine Variation von G&röme’s: A’Vendre. Die grofse Meifterfchaft in der Farben
rthum bravour und Modellirung des Nackten verdeutlicht aber die Widerlichkeit des
nne des Gegenftandes, ftatt fie zu mindern.
eröme Und nun noch zu den Orientmalern.
fucht er Da, wo fie die fremde Stammesart mit energifchem Pinfel in ihrer Eigen-
ichtige, thümlichkeit fchildern, wirken fie künftlerifch am bedeutfamften : fo abermals Bou-
Dirt und langer in feiner „Erinnerung an die Sahara“ (Nr. 8o)und in der „Flucht der Ra-
ılgenufs bylen“ (Nr. 81). Befonders auf demletzteren Bilde find die nackten, dunkelfarbigen
aeceum Körper inihrem hageren, fehnigen Bau vortrefflich gezeichnet; die Aufregunginden
‚der die Köpfen und der ganzen Bewegung, das Drängende der Flucht, die einen Berg
:nfchen- hinab gerade auf den Befchauer losgeht, erfcheint meifterhaft erfafst. Auch Leon
piel des Bonnat begegnen wir im Orient mit feiner „Strafse in Jerufalem“ und den
ftellung „Sheiks von Allabah“ (Nr. 61 und 62); ebenfo L. Aug. Belly mit feinen bereits
in paar lang bekannten „Pilgern nach Mecca*“ (von ı861). Der Letztere ging, wie man
ftandes * weils, von der Landfchaft aus, verfteht es aber auch, das volle Sonnenlicht und
a: Ave den wolkenlofen Himmel für die orientalifche Staffage wirkfam zu verwerthen.
nenden Felix Clement, von dem im Centralfaale der „Tod Cäfar’s“ ausgeftellt war, ift
ift eine feiner vorwiegenden malerifchen Gewohnheit nach gleichfalls Orientmaler; erift in
e, aber dem Strafsenleben Cairo’s zu Haufe, wie fein älteresBild: „Fetes au Caire* (Nr.140)
geftellt zeigt, und liebt es, uns ebenfo Typen und Einzelftudien aus Egypten, Nordafrika
e Seele. und der Levante vorzuführen: fo einen Berberknaben, der einen kleinen Hund
Almehs, kneift (Nr. 137), eine Wafferverkäuferin aus Caferzaiak (Nr. 138), eine ägyptifche
ıcktheit Pomeranzenhändlerin (Nr. 139).
le. Una G. Guillaumet ftudirt wieder mit Vorliebe die Landbevölkerung Nord-
rendem afrikas zufammt der landfchaftlichen Wirkung der ausgebrannten Natur mit ihrem
hrt, wie trockenen Sonnenglanze, den fcharfen, grell beftimmten Localfarben („Weiber von
„Die Douar am Fluffe“, Nr. 311; „Feldarbeiter an der Grenze von Marokko“, Nr. 312);
ein eigenthümlich geftimmtes Bild bringt er zudem in feinem „Abendgebet in der
terieurs Sahara“ (Nr. 312). Auch darum pilgern die franzöfifchen Maler fo häufig nach dem
emacht, Orient, weil fie für ihre brillante, immer noch nach einer Ueberfteigerung des
[chwert Effedtes firebende Technik des heifsen Sonnenfcheines und der blendenden Farbe
| durch nie genug haben können, die man dort eben aus erfter Hand bezieht. — Wieder
ftellten nur einzelne Volkstypen und Halbfiguren, vergröfserte malerifche Abfchriften aus
ttlichen der Studienmappe, aber von vorzüglichfter Ausführung, brachte die bewährte
Unter Künftlerhand Charles Landelle’s: ein Fellahweib (Nr. 383), eine Jüdin von