Full text: Bildende Kunst der Gegenwart (Heft 75)

   
  
      
    
   
    
   
   
    
   
   
    
   
    
   
  
   
   
     
   
   
   
     
     
    
    
   
   
    
     
    
    
     
     
    
     
  
    
   
    
     
   
    
     
  
   
     
     
   
   
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| fondern durchaus ein gemüthliches Sich-Einleben in diefelbe, wie fie das richtige 
il) Genrebild fordert. Die vorzügliche Künftlerin ift bei den Parteien in dem orien- 
talifchen Gerichtshof und unter der Schuljugend von Cairo (Nr. 98 und 99) f 
heimifch, wie unfere deutfchen Genremaler es nur irgendwie unter den Schwarz- 
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Set 
ernfthaft, bald nur mit einem malerifchen Intereffe an dem fremdartigen und felt- 
Exterieur, bald auch mit einem ironifch-malitiöfen Zuge, der fchon bei uns 
in Oefterreich beginnt und fich durch Polen und Rufsland hin nicht nur in den 
focialen Beziehungen, fondern auch auf der Palette fteigert: fo fcheint in Frank 
reich zunächft nur der orientalifche Jude das volle malerifche ae zu 
man uns diefes Wort geftatten mag 
auftreten, von denen es zweifelhaft ıft, ob wir 
mehr entkleidete Ballerinnen zu halten haben („Braifa, die Tänzerin“) 
(Nr. 163) von Pier Cot, eine Almeh in Cairo (Nr. 633) von Em. Vernet:- 
B’ecomte; 
des Harems eine nackte Odaliske zu fehen, wie jene von F.Roybet (Nr. 579), 
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di 88 das Kehsere e geleiftet. Der Henker, der fich eben mit theatralifcher Geberde 
den Säbel am Gewande abwifcht — die unheimliche Beziehung der | 
zu einander: desjenigen, der noch auf den Schultern fitzt und des abgefchlagenen 
auf dem Boden, der mit verglaften Blick zu feinem Henker emporzufchauen 
auf der 
:s mit finnlicher Unmittelbarkeit fich aufdrängenden Entfetzens, wie man ihm in 
der Kuntt nicht leicht wieder begegnet. Mit der Blutfcene contraftirt ganz merk- 
ürdig 
Ih: ımbra, welcher den mit nl ıfter coloriftifcher Virtuofität ausgeführten Profpect 
des Gemäldes bildet. (D 
der beiden Schweftern“ entnommen — find an fich fchon von feltener Meifter- 
; wir fahen fie gleichfalls unter der reichen und höchft werthvollen C ollection 
von Zeichnungen und Aquarellen, w 
des entfetzliche 
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Dr. Jofef Bayer. 
Marokko als Wafferträgerin (Nr. 385), eine Almeh (Nr. 387); zwifchendurch abeı 
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auch, mit beliebiger Erweiterung der een bien Studien, Zigeuner und 
Zigeunerinen, einen Serbenknaben und eine Circaflierin. — Das eigentliche, 
| intimere Sittenbild der algerifchen Provinz und De ift in liebenswürdiger 
I il Weife durch Mr. Henriette Brow.ne vertreten. a ift kein blofes, äufserlich- 
hes Befchauen der a Volksart, die ee zur Studie ausreichen mag 
  
Bauern und der bezüglichen lieben Landjugend fein können Die feine 
anz ihres Pinfels bei grofser, detaillirender Beftimmtheit, die helle Tonleiter 
- 
Farbe erinnert übrigens, wie Jul. Meyer hervorhebt, deutlich an ihren Meifter 
ge 
Jules Clarin, ein Schüler Picot’s, brachte einen „Teppichhändler aus 
gut gemalt, aber bei Weitem nicht fo individuell. — Wenn die Juden- 
fo ziemlich durch das Genrefach aller Länder geht, bald fentimental- 
| 
Alfred Denodency, der zunächft den Charakter des fpanifchen Wefens 
ı Local und Colorit treu wiederzugeben verftand, hat fpäter dem jüdife u Leben 
im Orient, namentlich in Marokko, feine Aufmerkfamkeit zugewendet. Wir fahen 
»n ihm auf der Weltausftellung eine „jüdifche 
Tanger“ (Nr. 182 und 184). 
Die richtige, modern-franzöfifche Verwerthung des Orientes ift allerdings 
jene nach der Seite des Sinnenreizes und dann der malerifchen Blutgier, wenn 
Iochzeit“ und ein „jüdifches Feft 
Jetzt müffen vorerft noch etliche Tänzerinen 
fie für wirkliche Almehs oder für 
  
dann bekommen wir gelegentlich durch die gelüfteten Vorhänge 
und als Schlufstableau folgt dann eine orientalifche Henkerfcene, das Bild einer 
Hinrichtung inmitten der Pracht und Herrlichkeit eines maurifchen Herrfcher- 
palaftes. Tch erwähne da das vielbefprochene und vielbeftrittene Bild von 
gnault: „ExeEcution fans jugement“ (Nr. 544). Im Gräfslichen ift da aller- 
Jug | +4) 
yeiden Köpfe 
5 
-— dazu die niederriefelnde, mit grauenhafter Wahrheit gemalte Blutlache 
weifscn Marmortreppe des Paläies:i liefs Alles gibt einen Gefammteindruck 
der feftlich-heitere, faft märchenhafte Farbenfchimmer des Interieurs der 
Aquarellftudien dafür — das Motiv ift von „dem Saale 
elche die Franzofen ausgeftellt haben). Trotz 
:n Gegenftandes feffelt uns das Bild Regnault’s künftlerifch in 
Grade; das bizarre, blutig-häfsliche Problem ift mit grofsem 0 
elöft, der Henker, wie der Rumpf des Enthaupteten find nicht ohne Grofshe 
  
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